Kurzbeschreibung: Ist die Weimarer Republik zerrieben worden zwischen den "Extremen von rechts und links"? War sie eine "Demokratie ohne Demokraten", ein Opfer der Selbstpreisgabe? Reinhard Kühnl stellt dar, wie sich das Machtgefüge der Weimarer Republik als Resultat einer steckengebliebenen Revolution herausgebildet hat. Er untersucht, welche Machtmittel die alten Eliten einerseits und die linken Kräfte andererseits zur Verfügung hatten und welche Strategien sie entwickelt haben. Die Zerstörung der Republik kann zugleich als exemplarischer Fall aufgefaßt werden: Da es nicht gelang, die Führungsgeschichten in Großwirtschaft, Militär und Staatsapparat demokratischer Kontrolle zu unterwerfen, konnten sie nationalistische Ideologien und Bewegungen nutzen und schließlich das demokratische Verfassungssystem gänzlich beseitigen.