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Forum: "Studie zur Empfindlichkeit von Lehrern"
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| Dünnhäutig werden | | von: balou46
erstellt: 31.10.2006 13:31:24 |
oder dünnhäutig beginnen sind zweierlei Dinge.
Habe in den letzten Jahren des öfteren erlebt, dass junge Leute in unseren Beruf drängen, die nach eigener Ansicht für die Industrie nicht genügend Ellbogen haben. Diese Leute wollen sich dann in einem Raubtierkäfig mit arroganten Eltern, pubertierenden Halbwüchsigen, besserwisserischen Vorgesetzten etc behaupten. Das kann nicht gutgehen.
In der freien Wirtschaft ist Altersteilzeit und Vorruhestand absolut normal, bei uns wird das als Ausbeutung (siehe anderes Forum) angesehen. In der freien Wirtschaft wechselt man den Betrieb, wenn es mit Kollegen etc nicht klappt, bei uns ist das auf Grund des Beamtenstatus nicht möglich, und man bleibt bis zum bitteren Ende. Wovon ich schreibe, weiß ich genau, meine Frau ist Personalsachbearbetierin in einem Großbetrieb und hat Ingenieure und Betriebswirtschaftler an Stellen einsetzen dürfen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind, aber bei denen es auch so etwas wie Burn Out gibt.
Vielleicht können wir hier auch mal darüber reden, welche Voraussetzungen man in unserem Beruf mitbringen muss, um noch einigermaßen gesund in Pension zu gehen. Und vielleicht auch darüber, was die Gesellschaft dafür eigentlich tun müsste. |
| Ich denke, | | von: mahakal
erstellt: 31.10.2006 14:24:45 |
auch in anderen Berufen gibt es soviel Stress, dass die Mitarbeiter krank werden. Was sehr hilfreich und wichtig in meinen Augen ist, dass das Klima unter den Kollegen vorwiegend positiv ist und - ich glaube, das ist das wichtigste - dass der Chef einem das Gefühl vermittelt, hinter einem zu stehen. Das heißt nicht unkritisch alles akzeptieren, denn auch dadurch werden Kollegen beanchteiligt, die dann immer die Arbeit machen, aber das Gefühl der Sicherheit. Die Rolle des Rektors einer Schule ist enorm wichtig und ich behaupte damit, wie er seiner Rolle gerecht wir, beeinflußt er den Krankenstand enorm. Das Gefühl, jemandem im Rücken zu wissen, erleichtert es, Gespräche mit Eltern zu führen, die unangenehm sind, oder sogar das Angebot, Hilfe dabei zu bekommen. Anders, wenn zu unangehehmen Eltern noch das Gefühl dazu kommt, der Rektor darf ja nicht merken, das ich Schwierigkeiten habe, dann leide ich unter enormen Stress.
Vielleicht sollte man unter diesem Gesichtspunkt Schulen auch mal inspizieren.
Aber wo dann die neuen Rektoren hernehmen Ich weiß nicht, ob ich Lust dazu hätte, denn für jemanden, der seine Arbeit ernst nimmt, ist das keine leichte Sache.
LG mahakal |
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