klar, kein Lehrer hat wirklichen Einfluss auf die Realitätsflucht seiner Schüler....
Aber WoW ist nicht nur Realitätsflucht. WoW ist ein Spiel, das es schafft, die Realität zu spiegeln, sie mit Fantasy und Kampf gegen "Gut" und "Böse" zu vermischen. Es bietet also Menschen die Gelegenheit, ihr Versagen in der Realität der WoW zu nivelieren. Dort können sie Jemand sein, Erfolg haben, Freunde haben...etc.
Aber dieser Erfolg ist nur machbar, wenn man schnell und zielstrebig das passende Level schafft. Am besten, vor den anderen Spielern. Das kann man aber nur erreichen, wenn man einen großteil des Tages vor dem Rechner verbringt (manche Spieler schlafen dabei nur wenige Stunden am Tag - und das über Monate)
Also:
- sich realem Versagen entziehen
- neue erfolgserlebnisse gewinnen
- sehr viel Zeit investieren
Deshlab sind die Suchtkliniken voll von Wow Spielern und es gibt Seiten, wie die "Widows of Warcraft", die sich über den Verlust ihrer Lebenspartner beschweren.
Wer ein paar WoW- Clanmitglieder kennt, kennt genau solche Geschichten zu hauf.
Hat die Schule nun einen Auftrag, Kinder vor solchen Gefahren zu warnen?
Klar, der Umgang mit den Neuen Medien und deren Gefahren sind Teil des Bildungsplans. Kinder auf die Zusammenhänge von Suchtverhalten aufmerksam zu machen, ist nicht erst seit gestern ein schulisches Thema. Und es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Bedürfnis nach Realitätsflucht und einem Suchtverhalten. Egal, ob das Computerspiele oder Drogen sind. Und Drogenprävention wird auch an euren Schulen unterrichtet werden.
Welches Ausmaß WoW bereits erreicht hat wird auch daran deutlich, dass es das erste Computerspiel ist, in dem es, aus dem Spiel heraus, zu realer Krimminalität kommt.
Was gibts denn da zu erörtern. Ein Berufsanfänger, der heute nicht fundierte Computerkenntnise vorweisen kann, wird heute mit Sicherheit kaum mehr eine Stelle finden. Also kann für mich die Lösung nur "ja" heißen.
Lehrer sind da leider eine unrühmliche Ausnahme, was den Umgang mit EDV angeht.
Mittlerweile haben viele Studien ergeben, dass gerade bei männlichen Jugendlichen, die einen Computer in ihrem Zimmer haben, starke Einbußen bei ihren schulischen Leistungen zu verzeichen sind.
Kinder, die mit Hilfe ihres Computers alleine lernen, haben deutlich schlechtere Ergebnisse als Kinder, die ohne Computer lernen. Die Erklärung liegt einfach darin, dass die Kinder sich zu leicht ablenken lassen.
Man sieht es ja an mir ... eigentlich wollte ich Aufsätze korregieren
Das alle Schüler eine informationstechische Grundbildung haben und in der Schule und zu Hause lernen, den Computer und andere Neue Medien zu beherrschen, steht außer Frage!
Noch zu meiner eigenen Person:
Ich bin Administrator an meiner Schule, Fortbilder für Neue Medien und habe gerade einen Preis gewonnen für den Innovativsten computergestützen Unterricht an Hauptschulen.
Ich bin leidenschaftlicher Online - Gamer.
Ich schreibe das, um zu zeigen, dass ich mich stark für Neue Medien einsetzte. Und ja- sie werden Schule und Gesellschaft noch weiter revolutionieren (sag nur MOODLE).