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Forum: "Kleine Szene vom Freitagmorgen, 2. Stunde"
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| Nein, werter Rolf, | | von: mardy2
erstellt: 31.03.2007 22:14:01 |
nicht aufgegeben, sondern ausgelotet, was machbar ist und was nicht. Ich habe dir an anderer Stelle mal gesagt, dass ich nicht ein ganzes Haus abreißen möchte, nur weil mir ein Zimmer in diesem Haus nicht passt. Willst du wissen, was mein Menschenbild prägt? Die Liebe zu allen Schülern, die ich annehme, wie sie sind, denen ich aber sehr wohl auch Grenzen setze, damit sie andere nicht in ihrer Würde verletzen.
mardy2
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| .... | | von: frauschnabel
erstellt: 31.03.2007 22:14:34 |
Rolf, ich zitiere mich noch mal vom 24.03 „über Lehrer wie dich würden unsere Schüler sich schlapplachen und das soll weder anmaßend noch beleidigend sein“
Gerade wenn du solche Aussagen machst wie z.B.
„wenn ich ihnen nicht sage was sie tun müssen und sie einfach ernst nehme, haben sie keine Veranlassung zu einer Gegenwehr. wogegen denn auch. sie sind jung und sie wollen lernen und wollen etwas sein. sie sind etwas. „
Nö, du hast natürlich Recht, sie hätten nix wogegen sie sich wehren müssten, aber lernen würden meine „Spezies“ zum großem Teil nix mehr, und da die Lehrstellen nun mal nicht wie Sand am Meer liegen und wir nicht alle mit schlauen Kindern von tollen Eltern an unseren Schulen gesegnet sind, wollen wir den Schülern doch ein bisschen auf die Sprünge helfen, deine Rente will ja schließlich auch bezahlt werden.
So ich verabschiede mich aus diesem Forum als aktives Mitglied und werde einfach noch ein bisschen mitlesen, es macht nämlich keinen Spaß, wenn sich immer alle reflektieren und kritisch hinterfragen sollen, nur rolf tut´s nich!
Lg frauschnabel
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| Tja, das "Gut gehen" bei der Arbeit | | von: 95i
erstellt: 31.03.2007 22:28:17 |
Es ist mir lange Zeit gut gegangen.
Eine Szene in zwei Variationen:
Nach der 5-Minuten-Pause kommt der Charismatiker in die Klasse.
Josef, die Nachbarn haben angerufen. Du hast mindestens zweimal in der 5-Minuten-Pause am Fenster gestanden und geraucht. Das geht doch nicht. Denke doch mal an deine Lunge und auch an uns Passivraucher. Also lass das bitte.
Herr R., klar, das habe ich mir schon selbts gedacht, dass das nicht so gut war.
Und fortan verhält J. sich den Regeln entsprechend.
Szene 2, z.B. bei mir: Mensch Jupp, du Blödkopp, jetzt haben die Nachbarn schon wieder angerufen. Du hast wieder am Fenster gestanden und geraucht. Das ist gegen die Schulregeln. - Ist mir doch egal. Ich hatte Schmacht. - Ja, kann schon sein. Geht aber trotzdem nicht. Außerdem ist das ein schlechtes Beispiel für die jüngeren Schüler. - Aber zuhause darf ich das auch. - Deine Eltern dürfen dir das nicht erlauben, du bist erst vierzehn. Ich muss dir einen Brief nach Hause schicken. - Ist mir doch egal. Meine Eltern tapezieren die Wände damit. - Wir werden sehen. Ok. So, nehmt jetzt mal die ...bücher raus.
So, und schon sind die ersten 10-Minuten der Stunde um. (Deshalb sind wir bei PISA nicht vorne)
Was ich im ersten Beispiel ganz übersehen habe. Der entsprechende Schüler wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, in der Pause etwas zur Zerstreuung zu tun. Ganz beseelt von den Möglichkeiten im Klassenraum hätte er wie alle anderen durchgearbeitet an einem Thema seiner Wahl.
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| kritisch hinterfragen | | von: rolf_robischon
erstellt: 01.04.2007 10:24:49 geändert: 01.04.2007 10:54:37 |
teure frauschnabel,
du glaubst nicht dass ich hinterfragt habe was ich tue oder getan hab beim umgang mit kindern?
nur weil ich es jahrzehntelang getan hab, kann ich darüber reden.
... aber lernen würden meine „Spezies“ zum großem Teil nix mehr...
sie lernen wirklich nur noch unter druck?
@mardy,
ich muss die kinder oder jugendlichen mit denen ich zu tun habe nicht lieben und sie mich nicht.
achten ist etwas anderes.
@95i,
nett, die beiden ausgedachten szenen.
der nachsatz könnte tatsächlich passen.
hast du dich schon mal zum typ der sudburyschulen informiert?
http://www.rolf-robischon.de/uebergang-zur-freiheit.htm
da kommt sicher nicht vor:"holt die bücher raus!"
( für manche menschen muss auch nach dem röntgen "weiter atmen" gesagt werden)
hätte ich ein kind blödkopp genannt, dann wäre es aus allen wolken gefallen und hätte gefragt ob ich krank bin. |
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