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Forum: "1. 1 Das finstere Zeitalter"

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1.21neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: frauschnabel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.04.2007 20:41:57 geändert: 09.04.2007 22:03:33

Sie war so besorgt um Jakob und die Gedanken in ihrem Kopf hämmerten so laut, dass sie nicht bemerkte, dass jemand den Raum betreten hatte. Sie hatte weder auf das knarren der Tür noch auf den schwachen Lichtschein, der von draußen durch den Spalt der offenen Tür drang geachtet.
Eine Hand legte sich auf Ihre Schulter und sie erschrak fast zu Tode und atmete auf als sie sah, dass es ihr Bruder Kamill war. "Marie, du musst dich ein bisschen ausruhen, du kannst nicht Tag und Nacht arbeiten, so bist du nicht lange eine Hilfe".
Kamill hatte Recht, das wusste sie, jedoch brachte sie es nicht über ihr Herz Jakob hier allein oder mit jemandem anders zu lassen.
Und außerdem war da ja noch Bardolf der Knecht, den sie so sehr verabscheute, und der ihr bestimmt wieder auflauern würde, wenn sie den Weg über den Hof ins Vorderhaus ginge. Wenn sie auch nur daran dachte, was bei ihrer letzten Begegnung passierte, wurde ihr Herz ganz schwer und ihre Seele zu Eis, sie fing an zu frieren.


1.22neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.04.2007 23:34:30

Mit tränenverschleierten Augen sah Marie ihren Bruder an. „Ich befürchte, dass Jakob sich angesteckt hat. Er hat hohes Fieber bekommen. Wir müssen ihm helfen. Er darf nicht auch noch sterben.“
Kamill betrachte Jakob, seinen Freund aus Kindertagen, nachdenklich und tauchte mit seinen Gedanken ein in eine längst vergessene Zeit, in der sie unbeschwert eine glückliche Kindheit genießen durften…


2.1neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.04.2007 17:50:56

"Hah, hab dich!" Mit einem herzerfrischenden Lachen und einem Klatsch auf den Rücken, schlug Jakob seinem Freund auf den Rücken. "Du kannst dich verstecken, wo du willst, mein Lieber. Ich finde dich." Schmollend wand sich Kamill unter der Weißdornhecke hervor. Immer und immer wieder überlegte er sich die ausgefallenensten Verstecke und war sich jedes Mal sicher, dass Jakob ihn nicht erwischen könnte. Doch leider hatte die Natur Kamill einen Streich gespielt. Das blonde Babyhaar, dass bei seiner Geburt so wundervoll in kleinen nassen Löckchen um sein Engelsgesicht lag, wandelte sich in seinen ersten fünf Lebensjahren zu einem leuchtenden Rubin-Rot. Was seine Mutter noch etwas tröstete, dass immerhin die Locken noch geblieben waren. Ja, sein Name war eine Laune der Natur.
Und mit dieser Haarpracht war das Versteckspiel für den Achtjährigen nicht so einfach wie für seine Spielgefährten. Seine Schwester, die zwei Jahre jünger war, Jakob, der Sohn von Nebenan, und Birger und Hedwig gehörten zu der Gruppe. Seit frühsten Kinderbeinen an tapsten sie zusammen durch die Gärten und die Wiesen an der Mauer. Sie waren mehr als Spielkameraden, sie waren richtige Freunde. Dass da zwei Mädchen dabei waren, störte sie noch nicht. Solange diese genauso schnell laufen konnten, genauso weit Kirschkerne spucken konnten und sich genauso vor dem Ruf des Käuzchens in der Abenddämmerung gruselten, gab es noch keine Unterschiede für die Kinder.


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von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.04.2007 19:27:21 geändert: 10.04.2007 20:24:05

Einzig der Sohn des Knechts, Bardolf, hatte ihnen nie so recht zu Gesicht gestanden. Er war immer der gewesen, der ihnen Schwierigkeiten gemacht hatte.Sei es, dass er beim Lanzenspiel heimlich doch einen spitzen Nagel in die flache Stoßfläche eingearbeitet oder, mit den Hufeisen absichtlich daneben gezielt hatte.
Doch am meisten hatten sie sich geärgert, wenn er während des Bockspringens plötzlich aufgestanden war, sodass sie nicht mehr drüber kamen. Hedwig war die erste die einen endgültigen Schlussstrich unter die Freundschaft mit Bardulf gesetzt hatte, indem sie ihn bei seinem Vater angeprangert hatte. „Er hat meine bunten Kiesel gestohlen!“, hatte sie sich damals ganz laut beschwert und Bardolfs Strafe war eine ordentliche Tracht Prügel gewesen.
Kamill konnte sich an so vieles erinnern, an schöne Momente aber auch an die traurigen Augenblicke. Davon hat es viele gegeben, aber eines stand immer über ihnen allen – niemals würden sie…..


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von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.04.2007 23:28:24

den Tag vergessen, an dem sie erfahren mussten, dass das Leben nicht nur Sonnenschein bedeutete.
Bardolf hatte keine anderen Spielgefährten und suchte, so oft er konnte, die Nähe seiner Spielkameraden. Er bemühte sich um Fairness und Freundlichkeit und die Gruppe erkannte seine Bemühungen an.
An einem freundlichen Maimorgen trafen sie sich am Stadttor, um im nahe gelegenen Wald Kräuter zu sammeln. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien schon mit enormer Kraft und der Frühling zeigte sich von seiner schönsten Seite. Schon bald duftete es aus den kleinen Körbchen nach frischen Waldkräutern.
Bevor sie ihren Rückweg antraten, rasteten sie auf einer Lichtung in der Nähe eines Sees und stärkten sich mit einem Stück Brot und Wasser.

„Ich würde so gerne mal ins Wasser gehen“ sagte Bardolf und blickte mit sehnsüchtigen Augen auf das schilfumrandete Ufer des Sees, der verträumt und regungslos vor ihnen lag.
„Das kommt nicht in Frage. Unsere Eltern haben uns das verboten“ lautete Kamills Antwort, die keinen Widerspruch duldete. „Wir brauchen es ja nicht zu erzählen und hier ist weit und breit niemand zu sehen“ antwortete Bardolf trotzig. Zur Bekräftigung seiner Worte schob er schmollend seine Unterlippe vor. „Lass das“ warf nun auch Jabob ein, „wir können alle noch nicht schwimmen und keiner von uns weiss, wie tief der See ist.“

Bardolf hörte nicht hin, zog sich seine derben Schuhe und seine Wollsocken aus und marschierte mit entschlossenem Blick auf das Seeufer zu…



2.4neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.04.2007 13:04:23

Das Ufer schien fest und sicher zu sein. Bardolf tappte nach vorne, mit jedem Schritt wurde er sicherer. Der Boden fühlte sich genauso an wie dort, wo er vorhin losgegangen war. Aber er sollte sich schwer täuschen! Die Sonne schien zwar seit einigen Tagen mit Kraft, doch der nasse Lehm an der Uferböschung war noch nicht getrocknet. Nur die oberste Schicht war zu kleinen braunen Steinchen zusammengezogen und täuschte Stabilität vor. Unter dem Gewicht des Jungen gaben die Bröckchen erst sacht dann aber mit immer größerer Geschwindigkeit nach. Zwischen Bardolfs Zehen quoll eine braune breiige Masse, die sich mit einem kehligen „Quaaaaak!“ befreite. Und dann ging alles irgendwie rasend schnell und doch qualvoll langsam vonstatten.
Viel zu schnell verloren Bardolfs Füße den festen Grund und rutschten nach vorne. Oder war es seitwärts weg? Um seinen Körper im Gleichgewicht zu halten, fuchtelte der Junge haltsuchend mit den Armen um sich und griff immer nur ins Leere. Inzwischen steckten seine Knöchel schon im Schlick fest und sie rutschten immer noch tiefer. Durch die hastigen Bewegungen kam auch die noch unsichere oberste Schicht des Morastes in Bewegung und glitt schmatzend an einigen Stellen auseinander. Bardolf verlor vollends den Halt, und kippte hintenüber in den braunen Schmutz. Sofort versank sein linker Arm bis zum Ellenbogen in der Schmiere. Durch den Schwung des Sturzes waren seine Beine nun bis zu den Knien in dem weichen Uferschlamm verschwunden. Die kleinen Steinchen kratzten zwischen seiner großen Zeh und der daneben, stellte Bardolf verwundert fest. Das war aber auch so ziemlich der einzige klare Gedanke, der sich zu der Zeit in seinem Kopf befand. Die aufsteigende Panik löschte alles neben sich aus! Er schlug wie wild um sich und registrierte erst gar nicht, dass sich ein dumpfer Schmerz in seiner linken Schulter ausbreitete. „Hör auf! Hör schon auf! Halt still!“ Im gleichen Rhythmus, in dem die Worte erklangen, kam auch der Schmerz. Nach endlosen Atemzügen verstand Bardolf endlich. Kamill und Jakob lagen ein Stück entfernt von ihm bäuchlings auf dem noch sicheren Stück der Böschung und hielten einen langen Stock in der Hand. Und mit jedem Wort, das sie riefen, schlugen sie auf seinen Körper ein, damit er endlich stillhalten solle. Bardolfs Gehirn besiegte die Furcht und konnte den Befehl an die Arme und Beine geben, mit dem unheilvollen Gestrampel aufzu hören.

Wie die Kinder ihren Spielgefährten schließlich ans feste Ufer bekommen hatten, wusste nachher keines mehr so recht zu sagen. Ja, mit dem Sagen, war das sowieso so eine Sache. Als hätten sie es miteinander abgesprochen, wurde über diesen Morgen nie wieder ein Wort verloren. Selbst die schwatzhafte Hedwig stand viel zu sehr unter dem Eindruck des gerade Erlebten, als dass sie hätte davon berichten können.


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von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.04.2007 13:44:02 geändert: 11.04.2007 13:53:17

Nach diesem Vorfall am See suchte sich Bardolf andere Spielkameraden, nachdem Jakob und Kamill ihm unmißverständlich erklärt hatten, dass sie seinetwegen keine Scherereien mit ihren Eltern haben wollten.
Als Sohn eines Knechtes bei Kamills und Maries Familie merkte er sehr bald, dass er nicht die Privilegien der anderen Kinder hatte. Er mußte seinem Vater zur Hand gehen und körperlich hart arbeiten, während Kamill und Marie eine sorglose Kindheit verleben durften.

Die Spielgefährten, die es sich gesucht hatte, waren ihm standesmäßig gleich gestellt und nicht selten passierte es, dass Bardolf von seinem Vater bei wenig löblichen Taten erwischt wurde. Sein Vater bestrafte ihn jedesmal konsequent mit einer ordentlichen Tracht Prügel und noch mehr harter körperlicher Arbeit.

Eines Morgens war Bardolfs Schlafstatt leer und seine wenigen Habseligkeiten waren weg…


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von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.04.2007 16:49:23 geändert: 11.04.2007 17:01:37

Keiner hatte eine Antwort gehabt, nicht einmal sein Vater hatte ihnen Auskunft geben können oder wollen. Schließlich hatten die Kinder es dabei belassen und genauso schnell wie Bardolf verschwunden war, tauchte er einige Jahre später wieder auf. Er nahm die Stelle als Knecht an, die sein mittlerweile verstorbener Vater ausgefüllt hatte. Wo er gewesen war? - darüber verlor er niemals auch nur ein Wort, doch das dünne Band das zwischen den Kindern existiert hatte, war zerrissen. Daran gab es für keinen der Betroffenen auch nur den geringsten Zweifel. Er sprach nicht viel, zollte ihnen zwar den nötigen Respekt, aber hinter seiner höflichen Fassade lauerte ein in seinem Stolz verwundetes Tier. Kamill konnte nicht umhin, er traute diesem grobschlächtigen Kerl einfach nicht über den Weg. Ratlos schüttelte er seine roten Locken. „Was ist aus uns geworden?“, fragte er sich halblaut, „Was nur?“. Still betrachtete Kamill seine Schwester wie sie da an der Bettkante saß und sorgenvoll auf Jakob blickte. Auch ihr hätte er ein leichteres Leben gewünscht, denn es war nicht einfach für sie gewesen seit….


2.7neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.04.2007 19:25:58 geändert: 11.04.2007 19:26:51

ihre Eltern beide früh kurz nacheinander gestorben waren.

Jakob, Kamill und Birger besuchten ab dem sechsten Lebensjahr die Domschule und lernten wissbegierig Lesen, Schreiben und Mathematik. Die Mädchen, für die keine Schulbildung vorgesehen war, halfen der Mutter im Haushalt und erlernten die Tätigkeit des Nähens und Webens.
Marie empfand es so ungerecht, dass sie ohne Bildung aufwachsen sollte. Es dauerte lange, bis sie Kamill überzeugen konnte, ihr heimlich das Lesen beizubringen. Es war für ihn nicht einfach, nach einem langen Schultag und der festen Arbeit, die er innerhalb der Familie übernehmen mußte, auch noch Zeit und Geduld aufzubringen, Marie das Lesen beizubringen.

Da Marie aber eine schnelle Auffassungsgabe hatte und alles, was sie in die Finger bekommen konnte las, machte sie recht schnell enorme Fortschritte und konnte mit sieben Jahren fehlerfrei lesen.


2.8neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.04.2007 11:40:59 geändert: 12.04.2007 13:05:03

Zwischen Hedwig und Marie hatte sich eine innige Freundschaft entwickelt. Sie teilten jedes Geheimnis miteinander. Und so verwunderte es nicht, dass auch Hedwig bald lesen konnte.
Im Gegenzug lernte Marie viel von Hedwig, deren Leidenschaft Kräuter waren, aus denen sie alle möglichen Tinkturen und Tees herstellte, die sich bei manchen Krankheiten als hilfreich und lindernd erwiesen hatten.
Wann immer sie konnten, machten sich die beiden Mädchen bei Wind und Wetter auf, um Kräuter zu sammeln.

Als Hedwig älter wurde, veränderte sich ihr Wesen. Ihre kindliche Fröhlichkeit und Ausgelassenheit waren in eine Ernsthaftigkeit übergegangen, die Marie erschreckte. Hedwig wirkte oft völlig nach innen gekehrt, als lebe sie in anderen Sphären. Marie kam immer seltener an die Freundin heran und begann, sich Sorgen um sie zu machen.

Hedwig war immer schon , zur Freude ihrer sehr streng gläubigen Eltern, ein frommes Mädchen gewesen. Als sie zwölf Jahre alt war, erlebte Marie zum ersten Mal in ihrem Leben, was es hieß, Abschied zu nehmen. Hedwig sollte in ein Zisterzienserinnenkloster gehen, um ihre Heilkünste zu erweitern, so hatten es ihre Eltern beschlossen und Hedwig fügte sich in Gehorsam.



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