Ich denke, es hängt viel von der Schule ab, das Einzugsgebiet und das allgemeine Schulklima spielen eine wichtige Rolle. Ich bin an einer Großstadtrealschule und wir haben hier schon definitiv eine andere Schülerschaft als an einem ländlichen Gymnasium. Beide Schulformen haben ihre Vor- und Nachteile.

Da die Anmeldezahlen an den Hauptschulen in den letzten Jahren extrem zurückgegangen sind, sind auch viele der schwachen Schüler, die früher an Hauptschulen waren, an Real- und Gesamtschulen.

Es ist definitiv ein anderes Unterrichten als am Gymnasium, du wirst vermutlich mehr Disziplinprobleme haben. Aber beide Schulformen haben ihre Vor- und Nachteile. Am Gymnasium stehen mehr die Leistung und der Unterrichtsstoff im Vordergrund, an vielen Realschule nimmt das pädagogische Handeln einen wichtigen Schwerpunkt ein. Vermutlich wirst du weniger fachliche Vorbereitung haben, dir dafür aber genauer überlegen, welche Methoden du anwendest und wie deine Schüler den Unterrichtsstoff verstehen.

Außerdem haben wir viel mehr Zusatzveranstaltungen, Elterngespräche und sonstige pädagogische Sachen.
Du musst dir überlegen, wo du für dich die Schwerpunkte deiner Arbeit sehen willst. Ich kenne Leute, die am Gymnasium gearbeitet haben, jetzt an der Realschule sind und nie mehr zurück wollen, genauso kenne ich aber auch Leute, die am Gymnasium unterrichten und für die eine Realschule nie in Frage käme, weil sie einen sehr hohen fachlichen Anspruch haben.

mich ja mal wieder, was ich dann so unterrichte, wenn die Hauptschüler gerüchteweise alle auf die Realschule gehen...

Danke, dass war schon mal aussagekräftig. Ich werde mich in den nächsten Wochen genauer umhören. Die Stellen werden in NRW ja erst wieder um den 15.11. ausgeschrieben und ein bisschen Orientierung vorab: Was will ich - was kann ich - was ist sinnvoll etc. möchte ich halt schon vorab geleistet haben.

Ich habe gesehen, dass du Musik unterrichtest. M.W. gibt es im gymnasialen Bereich Engpässe bei Musik. So müsstest du doch reinkommen können.

LG ElsaW

@Nieha:

Das war doch nicht böse gegen die Hauptschulen gemeint. Ich denke nur an die Statistiken, nach denen in NRW z.B. in einer Stadt mit 60 000 Einwohnern 20 Kinder an einer Hauptschule angemeldet wurden (Quelle WAZ).

dass ich Schwierigkeiten haben werde, an einem Gymnasium eine Stelle zu bekommen oder überhaupt eine Stelle an einer Schule. Ich möchte nur im Moment für mich selber rausfinden: Was will ich als Lehrer erreichen - Welche Ansprüche und Erwartungen habe ich eigentlich an mich und an Schüler - Für welche Altersstufen sehe ich mich besonders als Lehrer geeignet, für welche weniger etc.

ich habe das auch gar nicht böse verstanden, sondern sehe es einfach realistisch! Trotzdem sollte die Tatsache, dass Schüler, die früher vielleicht eher auf der HS zu finden waren heute auf der RS sind nicht wirklich ein Entscheidungskriterium für die zu unterrichtende Schulform sein, nicht wahr?
Letztendlich ist es aber wohl so, das Leben an RS und HS (und ich habe beides probiert) ist vermutlich anders als an einem Gym. Also auch von mir der Rat an die Leonius, wenn du dich in der Schulform wohlfühlst, an der du gerade bist und mit einer skeptischen Einstellung wechselst, wirst du vermutlich nicht glücklich. Also würde auch ich dir, unbekannterweise, empfehlen, dich nach einer Stelle am Gym umzusehen.

Wenn es das ist, Leo, dann nutze doch die Zeit und geh zum Praktikum in eine Schule deiner Wahl. Vielleicht freuen sie sich über eine tatkräftige Hilfe und du gewinnst jede Menge ERfahrungen.

Palim