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Forum: "Das Bild des Lehrers in der Gesellschaft"
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| Also | | von: silberfleck
erstellt: 16.10.2007 18:24:26 |
ich darf ja als Lehrer nicht so einfach aus dem Nähkästchen plaudern, Schülern und Eltern sind da die Hände ja nicht gebunden.
Wenn die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule verbindlich wäre, gäbe es entweder einen Übersetzer, wenn die Eltern kein Deutsch sprechen oder vielleicht die Verpflichtung die Sprache zu erlernen.
Es gibt Eltern
- die lesen keine Elternbriefe
- nehmen die Hausordung nicht zur Kenntnis
- entschuldigen Fehltage ihrer Kinder nicht
- lassen ihre Kinder mit fadenscheinigen Entschuldigungen ewig fehlen
- kennen die freunde ihrer Kinder nicht
- wissen nicht, was ihre Kinder so den ganzen Tag treiben
- sorgen zwar dafür, dass ihre Kinder ausreichend mit Handy, Nintendo, Cola, Chips und Fast-food versorgt sind, aber nicht mit Schulbuch, Heft und Schreibzeug
- O-Ton von Eltern: Wenn sie mit meinem Kind Probleme haben, ist das einzig und allein ihr Problem
Ich setze sogar noch eines obendrauf:
Wenn es eine verbindliche Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule gäbe, gäbe es auch viele Aussagen über Lehrer in der Öffentlichkeit nicht, genauso wie Pauschalurteile über Eltern dann nicht mehr kursieren würden!!!! |
| also Chancengleichheit - gibt's das denn??? | | von: joqui
erstellt: 16.10.2007 18:57:47 |
i]Wie muss Schule aussehen, damit die Defizite aufgefangen werden und die Kinder aus den bildungsfernen Schichten auch eine Chance haben?[ Das ist es eben! Diese Bildungs-Chancen-Gleichheit gibt es eben nicht. Warum sollen denn die Kinder, die nicht erzogen, betreut werden, denen nicht vorgelesen wird, die vor der Glotze geparkt werden, mit Nintendo ruhig gestellt werden - warum sollen da die Chancen gleich sein? Da lügt man sich doch in die Tasche! Ja, man sieht, wie die Kinder zu Hause gefördert wurden und werden. Aber das ist das Leben! Das wird man nicht ausbügeln können.
Ich kann mich nur bemühen, den Kindern in der Schule eine Insel der Ruhe zu geben, eine Insel der Seeligen, eine ansprechende Lernumwelt, wo sie sich respektiert und gemocht fühlen, entspannt sein können. Und das ist für viele dieser Kinder schon unheimlich viel wert!
joqui |
| Gedankensplitter | | von: ishaa
erstellt: 16.10.2007 23:50:31 |
mal von ganz anderen Seiten:
In unserer Gesellschaft ist einiges "gesunken", vielleicht empfinden das viele so, alter Sinn abhanden gekommen, neuer "funktioniert" nicht wie gewünscht, Unsicherheiten aller Orten, selbst unser Planet neigt zu Eskapaden...
Unbehagen kommt auf und Schuldige werden gesucht. Wenn die Politiker Schuld sind, gehe ich halt nicht wählen. In die Schule aber müssen alle....
Die Politik versucht sich an Gesetzen und Reglementierungen, das reicht vom Fingerabdruck auf dem Ausweis über Klimagesetze, die bekannten schulischen "Innovationen" bis hin zur Überlegung das Essen eines Imbisses auf der Treppe vorm Kölner Dom zu verbieten (!).
Der Rückzug aufs Private, die Bedeutung von Fun und Befriedigung sofort sind gestiegen, die alten und neuen Medien suggerieren Machbarkeit.
Lehrer sind da einerseits geeignet, mit Schuld zu sein daran, dass die Welt nicht einfach ist und mit Knopfdruck zu regulieren. Andererseits sind wir aber auch Störfaktoren und Hindernisse, weil wir mit langsamen Prozessen zu tun haben und notwendigerweise das Private immer wieder ein wenig öffnen müssen.
Hoffentlich ist das jetzt nicht zu "philosophisch". Kurzfassung: Dass das Bild der Lehrer gesunken ist, ist nur ein Merkmal eines viel umfassenderen Prozesses.
Könnte möglich sein
meint ishaa |
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