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Forum: "Jugendliche als Ladenspitzel???"
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| Und nun? | | von: oblong
erstellt: 16.10.2007 15:45:15 geändert: 16.10.2007 15:45:34 |
Danke, miro, für den hilfreichen und nützlichen Link.
Manchmal ergeht es mir beim Lesen eines Artikels so, dass ich am Ende nicht weiß, was der Verfaser eigentlich will und wofür er eintritt (egal, ob es sich um die taz oder die faz handelt ).
Wer damit nicht leben kann, muss sich fragen lassen, ob er Zustände wie in den USA haben möchte. Dort muss jeder Gast einer Bar sich ausweisen, damit niemand, der jünger ist als 21 Jahre, Alkohol bekommt. Genutzt hat es nichts, getrunken wird wie überall sonst. Dass die Anonymen Alkoholiker mit ihren Abschwör-Ritualen die gesellschaftliche Wichtigkeit einer Volkskirche haben, ist die Folge, wenn eine Gesellschaft glaubt, auf eine Kultur des Rausches verzichten zu können.
Mit dem letzten Satz habe ich meine besonderen Schwierigkeiten: Was soll, bitteschön, eine "Kultur des Rausches" sein?
Wieso soll auf einmal unsere gesamte Gesellschaft angeblich auf diese "Kultur" verzichten wollen?
Mag ja sein, dass dem Verfasser das Sendungsbewusstsein der AAs auf den Wecker geht; aber ein Menetekel eines untergehenden Abendlandes kann ich darin noch nicht entdecken...
Nach der Überschrift hate ich mich schon gefreut: Geht es vielleicht darum, dass die Ministerin alles kontrollieren möchte und zu jedem Darmwind ein Gesetz zum Schutz von Volk und Staat braucht?
Auch dies wäre meiner Meinung nach ein bedenkenswerter Aspekt.
Liebe Grüße,
oblong |
| Mein erster Gedanke zu diesem Vorschlag von Frau Ministerin war: | | von: clausine
erstellt: 16.10.2007 15:58:26 |
! Ich habe selbst durch meinen pubertären Sohn den Eindruck gewonnen, dass selbst 15jährige ohne irgendwelche Probleme an "harte Sachen" kommen, niemand kontrolliert die Ausweise (in der Sendung "hart-aber-fair" testete Frank Plasberg dies übrigens mit seinen eigenen Kindern -und siehe da, sie bekamen ÜBERALL Alkohol). Welche anderen Kontrollen könnte man sich denn sonst vorstellen? Verdeckte Ermittlung durch Leute, die sich "vermeintlich suchend" im Laden herumdrücken?
Nun, ich hatte auch noch einen zweiten Gedanken: eine bessere Lösung, die Kinder und Jugendliche ausschließt, wäre natürlich die Einführung von "Alkohol-Fachgeschäften", so wie es sie in Amerika gibt. Dort kommt man, wie ich es gehört habe, gar nicht ohne Ausweiskontrolle hinein. Warum nicht auch in Deutschland?
Clausine |
| Kein Vorbild | | von: regiolacanus
erstellt: 16.10.2007 19:54:52 |
Wenn irgendetwas aus Amerika vorbildhaft, nachzuahmend etc. angepriesen wird, werde ich misstrauisch. Die USA haben eine westliche, aber in über 200 Jahren Geschichte speziell ausgeformte Kultur herausgebildet.
Dabei wird immer wieder deutlich, daß dort es in der Bevölkerung zwei Grundeinstellungen gibt: einmal eine liberale, weltoffene, reformbereite und zum anderen eine konservative, auf nationalen und puritanischen Traditionen beruhende (natürlich auch Abstufungen).
Vorschnelles Lob bzw. kritiklose Übernahmewilligkeit von Einstellungen letzterer lehne ich ab.
Wenn die AAs in den Staaten großen Einfluss haben, brauchen wir das nicht zu kopieren. Spezielle Alkoholläden einzuführen, würde bei uns großen Schaden bei den kleinen Händlern hervorrufen. Es gab bei uns schon viele GUTE Neuerungen, die uns jetzt auf die Füße fallen (und über die ich mal in einem anderen Forum meckern werde), weil in der Politik oft keine langfristigen Folgen bedacht werden.
Und nun noch zum Hauptthema. Die beiden letzten Vorstöße Computerüberwachung und Kinderspitzel sollten uns allen zu denken geben. Was soll als nächstes kommen? Wollen wir einen alles kontrollierenden und sich in alles einmischenden Staat, weil die Details einzeln genommen sooo vernünftig sind. Oder sollten wir lieber in der Summierung solcher Maßnahmen bzw. Ideen nicht eine Gefährdung für die freiheitliche Ordnung sehen?
Viele Grüße Euer Regio
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