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Forum: "RTL-Dschungelcamp"
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| Hinterm Mond?? | | von: marelle
erstellt: 24.01.2008 19:13:19 |
Die Beitraege zu dem von emmilia angestossenen Thema habe ich mit viel Interesse gelesen.
Ich selbst habe das Fernsehgeraet vor ueber 5 Jahren auf den Dachboden gestellt und seither nicht mehr vorgekramt - Lieblingsfilme haben wir natuerlich trotzdem und gucken die mit Beamer/Leinwand/DVD/Video. Jedem, dem ich sage, dass ich kein TV-Geraet besitze, faellt fast der Unterkiefer runter: Das wechselt dann von voelliger Verstaendnislosigkeit "Wie informierst du dich denn dann?" bis zu Anerkennung "Toll, wuerde ich auch gerne machen, aber ich kann das nicht." - Was ich nicht verstehe, ist genau das: Warum gucken sich so viele Leute diese Sendungen an, regen sich tierisch drueber auf (ich spreche hier von Menschen aus meinem Umfeld und moechte hier niemanden angreifen!), sind aber nicht in der Lage, einfach auszuschalten, umzuschalten? Meine Meinung dazu ist, dass viele nach diesen Dschungelcamps/Big Brother etc. also nach diesen Sendungen irgendwie suechtig sind und sich die Zurschaustellungen und teilweise wohl sehr ekligen Einlagen gerne angucken.
Ich frage mich, wieviele Sorgen man sich um eine Gesellschaft machen muss, die sich solche Sendungen nicht mit dem noetigen Abstand anschaut, sondern wirklich Begeisterung zeigt - trotz ihrer ausgesprochenen ablehnenden Haltung.
Ich mache mir Sorgen um solche "Erscheinungen", um diese Art von Verrohung und - Entmenschlichung(?).
Mit einem nachdenklichen Gruss,
marelle
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| ... | | von: vobiscum
erstellt: 24.01.2008 19:38:18 |
Ja, warum zieht die Dschungelshow viele Zuschauer an ? Volker Gehrau, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Uni Münster sagt im Interview der Neuen Westfälischen (23.1.2008): „Die Dschungelshow macht viele Angebote. Da ist zum einen das exotische Setting mit Prominenten , Konflikten, ein bisschen Blick in die dreckige Unterwäsche. Dazu kommt die kommentierende, reflektierende Ebene mit dem Moderatoren-Duo Bach und Zietlow. Zuschauer können sozusagen mit ins Camp ziehen, mit den Figuren leben , mitleiden, sich mitekeln. Und für Zuschauer, die das ganze blöde finden, gibt es die Möglichkeit, sich gemeinsam mit Bach und Zietlow darüber lustig zu machen. (Diese Show hat sozusagen die Kritik an sich selbst integriert ?) Genau, das ist sozusagen die Satire über die Show in derselben Sendung.“ |
| Ich schaue Dschungelcamp!! | | von: emiliach
erstellt: 24.01.2008 19:43:21 |
Und ich will Euch auch gern sagen, warum.
Ich finde das Format der Sendung vollkommen ok. Da werden einige B- oder von mir aus auch C-Promis eingeladen, sich einmal 16 Tage lang unter harten Bedingungen und unter Auferlegung verschiedener Prüfungen in einem gemeinsamen Camp aufzuhalten.
Soweit so gut und verwerflich finde ich daran schon mal gar nichts. Weder werden sie zum Gruppensex vor laufenden Kameras aufgefordert, noch kratzen sie sich gegenseitig die Augen aus, noch passieren sonstige schlimme Dinge. Die Kameras sind zwar ständig anwesend, filmen aber meiner Meinung nach nur das, was wirklich noch verträglich und eben für die teilnehmenden Personen NICHT entwürdigend ist.
Über die Prüfungen kann man sich streiten, manche finde ich auch nicht gerade so lecker aber ich stelle mir dennoch jedes Mal vor, wie weit ICH es aushalten würde, mich zwischen Kakerlaken, Ratten und sonstigem Getier aufhalten zu können, bzw. selbiges sogar noch zu essen. Und ich glaube, dass ich da weit weniger tapfer wäre, wie z.B. ein Ross Anthony, der sich eingangs als extreme Heulsuse präsentierte, sich später aber als ziemlich tough und zäh erwies.
Für mich steht jedenfalls fest, dass wenn es mal hart auf hart kommen sollte (was wir uns in unserer zivilisierten Welt, wo die Steaks im Supermarkt wachsen und die Fische in der Tiefkühltruhe zur Welt kommen, ja kaum noch vorstellen können) einige der Camp-Bewohner sicher keine großen Probleme hätten, zu überleben, bzw. mit harten Bedingungen klar zu kommen.
Nun kann man argumentieren, dass man dieses auch auf andere Weise erproben/üben könnte, um sich fit fürs Überleben zu machen. Ja, könnte man. Aber nun passiert es eben gerade dort, in Australien, im Dschungelcamp von RTL.
Weiterhin finde ich, dass der Spaß- bzw. Unterhaltungsfaktor dieser Sendung auch nicht gerade zu unterschätzen ist. So ist es fast schon rührend, wie sich das einstige Hardcore-Porno-Girl Michaela Schaffrath aufopfernd um seine Camp-Mitbewohner kümmert und ein Bata Illic seine Camp-Kollegen liebevoll und wohlmeinend mit „Kinder“ anspricht, von einigen herrlichen Gesangseinlagen Ross Anthonys´ und der missglückten Schatzkistenöffnung, am Ende derer der Kuchen dann von den Kakerlaken gefressen wurde, ganz abgesehen.
Und dass die Camp-Bewohner eine angemessene Gage dafür bekommen, finde ich vollkommen in Ordnung. Warum sollen sie denn kein Geld damit verdienen? Da könnte man eher darüber diskutieren, womit es gerechtfertigt ist, dass ein van der Vaart oder ein van Bommel (Fußballspieler) Millionen dafür bekommen, dass man ihnen am Wochenende bei der Arbeit zusieht. Aber das ist ein anderes Thema….
Ich für meinen Teil amüsiere mich jedenfalls Abend für Abend köstlich und freue mich, wenn es in den nächsten Jahren eine weitere Staffel geben sollte.
Es gibt weitaus schlechtere Fernseh-Unterhaltungsformate.
Grüßle
Emmi
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