Liebe KollegInnnen,
nach langer Zeit hab ich mich mal wieder an meine (Montessori-) Wurzeln erinnert - meine Klasse arbeitet seit ein paar Wochen morgens erst einmal in Freiarbeit. Sie stürzen sich wie wild auf die Materialien und ich habe dementsprechend auch Spaß daran, neue ranzuschleppen und zu basteln.
Nun gibt es ein paar Lieblingsmaterialien, um die es jeden Morgen Streit gibt. So verschwanden sie auch schon mal in meinem Schrank, weil ein Schüler meinte, es sich schon am Ende des Schultages für den nächsten Tag zu "bunkern".
Wie regelt Ihr dieses Problem?? Meine Schüler hatten schon Ideen, die ich gerne auch ausprobieren würde, möchte aber auf "Altbewährtes" von Euch zurückgreifen, wenn´s geht.
Vorschläge waren:
-Klammern mit Namen an die Materialien klammern (gibt m.E. auch den Streit, nur mit den Klammern)

-nach Klassenliste verteilen (aber es betrifft nicht alle Schüle, viel zu aufwendig,jeden Morgen erst mal die Liste durchzugehen? von Schülern organisieren?)

-Klasse in Dreiergruppen zu teilen, jeden Tag eine andere Gruppe dran nehmen (realistischer als nach Klassenliste)

-jeden Morgen auslosen

Habe schon in "alten" Foren geforscht, aber nicht das Richtige gefunden.....
Bin für jeden Tipp und Erfahrungsschatz dankbar!!!
Liebe Grüße von Clausine

Ich hab in solchen Fällen mir einmal Zeit genommen, die Einteilung getroffen (z.B. Datum neben den jeweiligen Namen oder auch Datum und dahinter die Gruppe der Kinder, die zu diesem Zeitpunkt "dran" sind) und die Liste dann irgendwo im Schulzimmer aufgehängt.

So habs ich z.B. mit der Einteilung der Klassendienste immer gemacht.
Früher gabs immer Kinder, die mir und andern weiß machen wollten, dass sie benachteiligt worden wären. Aber eine Liste, auf der jedes Kind der Klasse genau einmal aufgeführt war, war nicht anzuzweifeln.
Von da an gings wirklich problemlos.

Und wenn die Liste "durch" war, wurde neu eingeteilt. Ein relativ kleiner Aufwand für viele Wochen Ruhe an der "Streitfront".

Ist nicht einer der Grundgedanken beim begrenzten Material, dass die Kinder sich ggf. absprechen müssen, auch mal warten müssen und flexibel reagieren lernen?

Ich würde versuchen, die Kinder das Problem selbst lösen zu lassen. Vielleicht haben sie ja eine viel bessere Idee.

Viele Grüße
lebensformen

Ich arbeite auch mit Wäscheklammern - bein anderen SAchen (Fische füttern z.B.)
Man könnte es so machen, dass immer ein anderer an die Spitze rutscht, so dass jeden TAg ein anderes Kind als erstes aussucht. Mit der Zeit ist jeder mal der oder die erste:
1. Tag ABCDE
2. Tag EABCD
3. Tag DEABC
4. Tag CDEAB
5. Tag BCDEA

Der letzte rutscht immer an die Spitze, dann geht es allerdings danach von oben nach unten der Reihenfolge nach.
Bei mir hängen die Wäscheklammern an einem langen Pappstreifen beim Aquarium. Wer gefüttert hat setzt seine Klammer an den 2. Pappstreifen. Sind wir einmal durch, werden die Klammern neu durchgemischt, damit sich die Reihenfolge mal ändert.

Palim

Eine Kollegin von mir macht Folgendes (ähnlich wie palim):

In einer Schachtel sind alle Namenskärtchen der Kinder.
Morgens werden Karten gezogen (je nach Anzahl der beliebten Materialien). Diese Kinder dürfen sich als erstes die Materialien aussuchen.
Die gezogenen Namenskärtchen kommen in einen kleinen Beutel (und sind erst mal weg).
Wenn alle Namenkarten gezogen wurden,
geht das Ganze von Neuem los.

verständlich?

So macht es unser Rektor immer bei der Verteilung der Protokolle bei den Konferenzen.., joqui

Danke für eure Vorschläge und Erfahrungen! Ich werde einen Kompromiss finden: Namenskärtchen oder Listern, die von den Kindern "verwaltet" werden. Bin gespannt, möchte aber auch, dass die Schüler selber Lösungen finden (habe ja schon Vorschläge von den Kindern gesammelt).

Danke sagt Clausine