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Forum: "Elterngespräch"
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| Nimm dir Hilfe mit! | | von: angel19
erstellt: 11.03.2008 12:40:21 |
Hallo toefeline,
wer von uns kennt deine Problematik nicht...!
Ich würde an deiner Stelle nicht mit der Zeitung oder anderen (wissenschaftlichen?) Artikeln winken, sondern die Parallelkollegin (so es sie denn gibt) mit zu dem Gespräch bitten. Im besten Falle habt ihr diese Arbeite(n) parallel geschrieben, und sie (die Koll.) könnte den Eltern mit dir zusammen anhand ausgewählter Aufgaben(bereiche) der letzten Arbeit zeigen, was Klein-Fritzchen warum falsch verstanden /gemacht hat bzw. wo seine Lücken sind. Wenn die Eltern, wie du beschreibst, schon so unter Druck stehen, tut es das Kind sicher auch! Also für die nächste Arbeit vielleicht nur eine einzige Stelle raussuchen, an der angesetzt werden muss. Und noch besser wäre es, wenn du gleich entsprechende Übungsvorschläge parat bzw. liegen hättest. Aber das kommt natürlich auch auf das Alter des Schülers an. (Ich spreche aus meiner GS-Erfahrung heraus.)
Meines Erachtens kann der demonstrative Hinweis auf "Fremd"-Artikel aus zwei Gründen nach hinten losgehen: zum einen versteckst du dich als Verantwortlicher vermeintlich hinter der Fachliteratur ("der kann ja selber gar nichts zu unserem Sohn sagen!"), zum anderen erhöhen kluge Sätze von Profs oder ähnlichen Größen den Druck auf Eltern, die nicht imstande sind, ihr Kind als genau so anzuerkennen, wie es ist.
Bin gespannt, wie das Gespräch läuft und wünsche dir auf jeden Fall die nötige Ruhe, Freundlichkeit, aber auch Entschiedenheit dafür!
angel |
| Ich würde auch eine Kollegin (mentorin?) | | von: silberfleck
erstellt: 11.03.2008 13:51:07 |
mitnehmen.
Ich persönlich finde es wichtig, dass Eltern, Lehrer und das Kind in einem Boot sitzen.
Es geht in einem Elterngespräch nicht darum irgendeinem die "Schuld" für schlechte Noten in die Schuhe zu schieben, sondern herauszufinden, warum der Schüler die Arbeit so schlecht geschrieben hat.
Vorher musst du klären, ob der Schüler durchgängig schlechte Noten in Mathe hat (das scheint ja deiner Schilderung nach zu sein), ob er auch in anderen Fächern Probleme hat und ob die Problematik alt ist oder erst aktuell.
ich würde alle Beteiligten fragen, wie sie sich in der derzeitigen Situation fühlen und auch jeden fragen, welche Ursachen er für die derzeitige Situation findet. Vielleicht auch, ob ihre derzeitige "Lösungsstrategie" irgendetwas gebracht hat, außer weiteren Frust.
Dann gemeinsam neue wege suchen und vor allem die Gefühlslage des Kindes beachten.
Wie heisst es in der Psychologie nämlich so treffend:
Wer das Problem hat, kennt auch die Lösung! |
| Danke | | von: toefeline
erstellt: 11.03.2008 16:44:01 |
erstmal fuer Eure Beitraege. In Mathe ist sein Problem ganz klar, dass er den Ansatz nicht hinbekommt und dann die ganze Aufgabe nicht loesen kann. Er kann auch nicht erkennen, dass die zweite Aufgabe im Prinzip die gleiche ist wie die erste nur mit anderen Zahlen. Er ist nicht nur in Mathe schlecht sondern auch in Englisch und Deutsch und auch in den anderen Faechern liegt er hoechstens auf einer drei. Er sollte eigentlich auf die Realschule, aber sein Vater weigert sich und da es sich um eine private Schule handelt, haben die Eltern schon viel zu sagen.
Wenn er einmal den Ansatz gezeigt bekommen hat, dann kann er oft - aber nicht immer - diese eine Aufgabe loesen, doch nicht die naechste.
Die Mutter ist wie gesagt sehr emotional und der Vater sehr autoritaer, zumindest scheint es so in einem Elterngespraech. Ich weiss dass zumindest die Mutter sehr von Sachen beintrugt ist die schwarz auf weiss stehen, hat sie mir doch mal einen Brigitte Artikel gezeigt indem stand, dass viele Lehrer unfaehig sind.
Deswegen die Idee mit dem Artikel, ich dachte, denke, dass sie es dann mehr annehmen kann und eher bereit ist neue Wege zu gehen wie wenn es nur von uns unfaehigen Lehrern kommt. |
| Keinen unpersönlichen Artikel, | | von: n8wandler
erstellt: 11.03.2008 17:53:55 |
denn es ist ein sehr persönliches, vielleicht auch zwischenmenschliches Problem und keinesfalls mit Übungsaufgaben winken. Eine Fachkollegin sollte nur für den Notfall zur Seite stehen. Du hast dir sicher ein umfangreiches Bild von dem Schüler gemacht. Wichtig für ein sinnvolles Gespräch ist es Vertrauen aufzubauen. Dazu ist eine möglichst gute Beschreibung des Kindes ein erster Schritt. So erhalten die Eltern den Eindruck, sie kennt mein Kind. Dabei positives deutlich hervorheben. Das entspannt die Situation und ein wenig vielleicht die Eltern. (Deswegen alles unpersönliche und auch Kollegen vermeiden). Dann sollten die Eltern erkennen, dass du und sie das gleiche Interesse haben, nämlich dem Kind zu helfen. Auch ihnen ruhig zu verstehen geben, dass du dich für Interesse bedankst. In dem Gespräch ist es dann wichtig, gemeiname Lösungen zu finden und zu überdenken, Nachhilfe (wenn sinnvoll), Entspannungszeiten für das Kind, die Situation des Kindes erfragen, .... Tränen, so du gelassen damit umgehen kannst, können viel aufdecken, wenn du der Mutter Gelassenheit und Sicherheit signalisierst. Sollten Vörwürfe kommen, würde ich deutlich machen, dass damit Gespräche keinen Sinn haben. Das wäre so mein Vorgehen. Viel Erfolg |
| persönlich bleiben | | von: xenia66
erstellt: 11.03.2008 20:10:59 |
Ich stimme n8wandler voll zu, dass du persönlich beleiben solltest, d.h auf den Schüler bezogen.Wenn ein Kind überfordert ist in der Schule (so hört es sich nach der Schilderung an) und daher in mehreren Fächern keine Selbstbestätigung erfährt, bleibt das nicht ohne Auswirkungen auf die Psyche des Kindes. Das Wohl des Kindes sollte allen Beteiligten ja am Wichtigsten sein... Mit dem Konsens kann man überlegen, wie dem Kind zu helfen ist. Also ich würde erst einmal ein kurzes Ziel ins Auge fassen- gemeinsam mit den Eltern,z.B. Nachhilfe, zusätzliche Übungen, Fördermaterial, Überdenken der Lernumstände (Arbeitsplatz, Arbeitszeit). Dabei dann ein Fernziel anvisieren. Wir schauen mal bis (z.B. Ende des Schuljahres)...falls sich nichts ändert /verbessert, muss erneut nachgedacht werden, evtl auch über einen Wechsel der Schulform.
Wichtig: immer betonen, dass das Wohl des Kindes im Zentrum steht und nicht der zu erreichende Abschluss...
Viel Erfolg!!! |
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