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Forum: "Münchner U-Bahn-Schläger"
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| Moment Mal | | von: rhauda
erstellt: 12.07.2008 11:03:20 |
Anstatt darüber zu debattieren, wie man unliebsame "Gäste" los wird, sollte man überlegen, wie man es schaffen kann die Integration - insbesondere der Frauen - zu verbessern.
Das sehe ich etwas anders.
Wer hier in Deutschland geboren ist und für immer leben will, kann die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen.
Wenn jemand das nicht tut, dann hat er/sie dafür Gründe, meist wird argumentiert: Ich bin halt Türke/Kurde/Syrer und nicht Deutscher.
Dass alle vor dem Gesetz gleich sind, egal welchen Pass man besitzt, ist selbstverständlich.
Danach sollte man sich allerdings sehr gut überlegen, ob man Intensivtäter ohne deutschen Pass noch weiterhin von der Solidargemeinschaft alimentieren sollte, ob man es noch weiter zulassen sollte, dass sie die Gesellschaft angreifen, die sie aufgenommen und auch finanziell versorgt hat.
Es ist nämlich zu bedenken, dass die Diskussion um Ausweisung erst dann beginnt, wenn der Täter teilweise bis zu 80 mittelschwere bis schwere Straftaten begangen hat. Glaubt jemand wirklich ernsthaft, diese Leute sind noch irgendwie zu fleißigen steuerzahlenden Bürgern zu machen, die ihren Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten?
Wenn wir wenigstens sie loswerden können, dann sollten wir das tun. Wir haben nämlich mit den deutschen und eingebürgerten Tätern schon genug zu tun.
Dazu lohnt sich ein Blick ins Ausland. Typische Auswanderungsländer wie USA ,Kanada und Australien sind da überhaupt nicht zimperlich. Da genügt meist schon eine einzige Straftat.
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| Hm | | von: ninniach
erstellt: 12.07.2008 11:07:02 |
Mein Eindruck ist, dass es Mittel und Wege geben wird, auch das mit dem Zuzugsalter auszuschalten. Beispiel: Dann wird geheiratet, die Frau bleibt in der Türkei, wird besucht, bekommt die Kinder dort und zieht dann mit den Kindern zu, wenn sie das Alter erreicht hat. Ich glaube nicht, dass die Frauen dadurch freier würden, denn im Prinzip würden sie wohl bei der Familie des Mannes bleiben. Für Freiheit wäre da kein Raum. (Das ist auch so was: Wenn die türkischen Mädchen hören, dass ich ganz alleine wohne - ohne Eltern, ohne Mann, sind sie immer etwas verwirrt und ich glaube, die meisten sind schon so geprägt, dass sie das eher weniger gut finden.)
Wirklich was ändern, kann man, glaube ich nur, wenn man hier ansetzt mit der Grundlage die uns der Rechtsstaat bietet. Trotzdem bleibt es unheimlich schwer, in dieses System hineinzukommen, weil man sich nicht bewusst ist, welche Mechanismen da hinter den Kulissen ablaufen, damit die Frauen sich fügen. Das Kopftuch tragen auch viele freiwillig. Wenn man dann aber mal mitbekommt, was so alles erzählt wird, damit das passiert. Hätte man mir solche Geschichten erzählt, als ich noch wenig über die Welt wusste, hätte ich auch geglaubt, es freiwillig zu tragen.
Mir fehlt immer noch ein sinnvoller Weg, damit umzugehen und ich bin immer wieder neu froh, in meine Kultur und meine Familie hineingeboren zu sein. |
| RLP | | von: silberfleck
erstellt: 12.07.2008 11:35:47 geändert: 12.07.2008 11:42:12 |
Hier wo ich wohne, gibt es in den Kindergärten und in den Schulen Förderprogramme für Kinder mit Migrationshintergrund. Da der Kindergartenbeitrag sehr niedrig ist, gehen praktisch alle Kinder unabhängig von der Nationalität in den Kindergarten.
Ein Freund hat vor 5 Jahren eine Frau aus Bulgarien geheiratet. Sie war dort Erzieherin und Grundschullehrerin. Damit ein Teil ihrer Ausbildung in Deutschland anerkannt wurde, musste sie einen speziellen (teuren) Kurs für die Praxis als Erzieherin und Sprachkurse (Selbstzahler!) besuchen und am Ende eine Deutschprüfung machen, die Sprachkenntnisse mindestens in Abiturniveau nachweisen.
Sie erzählte, dass viele Kursteilnehmerinnen diese Kurse als Migranntinnen vom Land bezahlt bekommen. Trotzdem (oder gerade deswegen?) sei ihr ernsthaftes Interesse an den Kursen nicht vorhanden.
Vielleicht sollte man auch dazu übergehen, wenn z. B. Elterngespräche anstehen und die Eltern nicht genügend Deutsch sprechen, die Eltern zu verpflichten einen professionellen Übersetzer mitzubringen (auf ihre Kosten!). Das hat auch etwas damit zu tun, dass man ja nie weiß, ob Familienangehörige oder Freunde wirklich "echt" übersetzen.
Auch Arbeitgeber könnten in diese Richtung einiges tun, oder ist manchem ein "stummer Arbeitnehmer", der die deutschen Gesetze nicht versteht lieber?
Meine ganz persönliche Meinung ist, dass alle Kinder, die einen Kindergarten oder -wenn sie nicht im Kindergarten waren-und eingeschult werden, bei geringen Deutschkenntnissen einen intensiven Deutschunterricht erhalten sollten.
Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (auch geringfügig Beschäftigte, sollten wenn sie nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und nicht aufgrund von Zeugnissen Deutschkenntnisse nachweisen können, Sprachkurse belegen, die mit einer Prüfung abschließen und wenigsten einfache Kenntnisse belegen. |
| Staatsbürger oder Durchreisende? | | von: rhauda
erstellt: 12.07.2008 13:46:00 |
Mir geht es zunächst einmal um die Anerkenntnis des Faktums durch die politisch-Verantwortlichen, dass deutschland ein Einwanderungsland ist. damit verbunden müssen klare bedingungen formuliert werden, unter denen der Einzelne zuwandern kann.
Zur Zeit ist das Problem aus meiner Sicht, dass Staatsvolk und Wohnbevölkerung keine große Schnittmenge bilden. Hieraus wiederum ergeben sich unterschiedliche Pflichten und Rechte, was schnell dazu führt, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.
Wenn wir von Einwanderern reden, dann reden wir von Leuten, die sich entschieden haben, hier den Rest ihres Lebens zu verbringen. Einwanderung heißt, dass auch die Staatsangehörigkeit des Landes angenommen wird. (und wir sprechen ja nicht von Leuten, die hier her kommen um mal zu gucken, wie's so läuft - wir sprechen von Leuten, die z.T. in dritter und vierter Generation hier sind).
Wer dazu nicht bereit ist, muss auch damit rechnen, dass für ihn Gesetze gelten, die heißen, dass er bei Fehlverhalten hier nicht bleiben kann.
Ich denke, dass sich bei der Annahme der Staatsbürgerschaft sehr wohl die Spreu vom Weizen trennt. Wenn ich dazu nicht bereit bin, bin ich auch nicht bereit, mein neues Land als Heimat anzuerkennen - mit allen Rechten und Pflichten und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Ohne die Annahme der Staatsbürgerschaft befindet sich ein Zuwanderer immer rechtlich und emotional auf "der Durchreise".
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