|
Forum: "Null Fehltage in 2008"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Belohnung | | von: raskolnikow
erstellt: 15.01.2009 19:31:09 |
Wie wäre es mit Saunagutscheinen ab Spätsommer und viel vitaminareiches Obst und Gemüse auf allen Tischen im Lehrerzimmer, vielleicht kriegen dann mehr von uns ein "lupenreines" Immunsystem.
Auf jeden Fall haben sich die Kollegen mit null Fehltagen eine Belohnung verdient. Praktabler Lösungsvorschlag: Alle Kollegen zahlen in einen kollegiumsinternen "Gesundheitsfonds" ein, sagen wir 5 Euro. Wenn am Ende des Jahres nur wenige Kollege null Fehltage hatten, und dabei viel vertreten mussten, haben sie sich einen Bonus oder eine Gutschein für ein Essen, Wellness oder was auch immer, redlich verdient. Wenn es viele Kollegen sind, die die Belastungen durch Krankheitsausfälle auf viele Schultern verteilen können, wird der Bonus eben geringer.
Gruß und bleibt/werdet gesund
*ras ...
... den auch wirklich jeder Infekt erwischt und der in diesem Halbjahr auf 9 Fehltage kommt und inständig hofft (für sich selbst, die vertretenden Kollegen und die Schüler), dass im nächsten Halbjahr null sein werden!
|
| @frauschnabel: | | von: lupenrein
erstellt: 15.01.2009 19:45:42 geändert: 15.01.2009 19:51:33 |
Laßt doch bitte mal das "Unverschämtheit" und die Behauptung mangelnder Empathie weg. Dazu kennt mich nun wirklich niemand hier gut genug.
Ich weiß aus eigenem Erleben sehr wohl, was es bedeutet, mitansehen zu müssen, wenn ein sehr nahe stehender Mensch leidet, man ihm nicht helfen kann und er schließlich nach monatelangem vergeblichen Aufbäumen und immer stärker am gesamten Kopf deformiert, monatelang künstlich ernährt, nicht schlucken könnend) mehrmals ins Koma fällt und dann stirbt.
Was ich meine und was ich für unverantwortlich halte ist, daß jemand in einer Extremsituation - den Fall der Kollegin hatte ich geschildert - es für selbstverständlich hält, daß die Allgemeinheit finanziell dafür aufkommen muß, wenn er sich monatelang furchtbar fühlt und darum nicht zur Arbeit geht, weil der Partner oder ein Kind oder die Mutter/der Vater sterbenskrank ist, dahinsiecht und schließlich stirbt.
Es sind nicht nur Lehrer, die in eine solche Situation geraten - auch das Sterben gehört für jeden Menschen zum Leben.
Aber scheinbar hält sich hartnäckig hauptsächlich unter Lehrern häufiger die Ansicht, daß sie sich als einer "privilegierten Schicht angehörigen" Mitleidende - von der Gesellschaft ganz selbstverständlich alimentiert - unter Weiterzahlung ihrer Bezüge von ihrer Pflicht zur Gegenmleistung - der Arbeit - quasi per eigener Willenserklärung absentieren können.
- Was, bitteschön, ist dann zum Beispiel mit der in einem kleinen Automobilzuliefererbetrieb tätigen Mutter, deren Kind in der Krebsklinik liegt?
Manchen unter uns ist scheinbar nicht klar, daß er sich Privilegien herausnimmt, die, würden es alle ihnen gleichtun, das gesamte Sozialsystem zum Einsturz bringen würden.
Wer sind wir denn, daß wir uns das einbilden können?
Denk drüber nach und:
Ich verbitte mir diesen Ton!
|
| @ frauschnabel | | von: klexel
erstellt: 15.01.2009 20:37:54 geändert: 16.01.2009 15:56:13 |
Da wäre ich auch krank und zwar nicht nur zum Schein, sondern wirklich, aus Sorge und da ist es völlig egal wo und als was ich arbeite!
Ich muss lupi recht geben, denn soooo einfach ist das alles nicht.
Meine Mutter ist 4 Tage vor Beginn der Herbstferien 2008 gestorben. Es war ein langer Abschied, und wie es meiner Schwester und mir ging, sie lange leiden zu sehen, muss ich sicher nicht beschreiben.
Durch eine verständnisvolle Schulleitung war es mir möglich (mit Krankschreibung - und die war auch nötig), in ihren letzten drei Tagen fast Tag und Nacht bei meiner Mutter zu sein und sie bis zum Ende zu begleiten. Meine lieben KollegInnen haben die vor den Ferien angesetzen Arbeiten für mich schreiben lassen und sie mir vorbeigebracht. Es war eine unendliche Erleichterung in dieser Situation, obwohl ich schon ein schlechtes Gewissen hatte. Trotzdem: Die Krankschreibung war gerechtfertigt, nicht "gefaked".
Meine Schwester hatte diese Möglichkeit nicht. Sie arbeitet in einem Reisebüro. Wie es in der Reisebürobranche aussieht, kann man sich in der heutigen Zeit sicher gut vorstellen: Seeeeehr angespannt. Es ist ein kleines Büro mit drei Leuten. Meine Schwester ist alleinstehend und alleinverdienend und auf den Job angewiesen. Sie konnte sich kurz vor Mutters Tod nur 1/2 Tag frei nehmen und nach dem Tod meiner Mutter noch einmal 2 Tage bis zum Wochenende. Mehr war nicht drin, sie musste um ihren Arbeitsplatz bangen, auch wenn sie eine Krankschreibung bekommen hätte. Das bekam sie mehr als deutlich gesagt. So sind die Regeln heutzutage.
Glaub nicht, dass meine Schwester weniger gelitten und getrauert hat. Sie bekam nur leider nicht die Möglichkeit, sich zu verabschieden und mich nach Mutters Tod bei den anfallenden Aufgaben zu unterstützen. Sie hätte es gerne getan!!!
Wir sind in einer sehr privilegierten Position, darauf muss immer wieder hingewiesen werden!!! So etwas auszunutzen ist unfair und unredlich!! |
| Hallo Leute | | von: anne1320
erstellt: 15.01.2009 23:35:04 |
ich kann eure Diskussionen nicht wirkliche verstehen. Für mich steht fest: wenn jemand krank ist, bleibt er zu Hause und wird wieder gesund -logisch. Wenn ich gesund bin gehe ich natürlich arbeiten (okay, bei Krankheit der Kinder stehen mit einige Tage zu). Aber ganz ehrlich: wenn Kollegen immer krank sind, wenn auch ihre Kinder krank sind, dann tun sie es auf Kosten ihrer Kollegen und das finde ich sehr übel (Mein Hintergrund: Ich hatte ein schwerbehindertes Kind, das sehr oft krank war. Da ich nicht auf Kosten anderer zu Hause bleiben wollte, wenn es ihm nicht gut ging, war ich dann 20 Jahre lang nur Mutter
- auch wenn es mir finaziell nicht gut ging bereue ich nicht einen Tag davon.. Nach dem Tod meines Sohnes vor 7 Jahren arbeite ich nun wieder als angestgellte Lehrerin - verbeamtet wurde ich nicht mehr, da ich ja zu lange zu Hause war - und schiebe auch zähneknirschend Vertretungsstunden für Kolleginnen, die mit ihren Kindern krank sind - schade, dass es so viele Kolleginnen gibt, die auf Kosten anderer sich selbst verwirklichen.
Ich finde es einfach unfair, sich dann krank zu melden, wenn die Kinder krank sind. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|