Danke, dass du mal wieder sehr deutlich vor Augen führst: In der Schul-Stochastik geht es weniger darum, welche Mathematik dahinter steckt (Idealisierung mit Laplace-Wahrscheinlichkeit oder Unabhängigkeit von Ereignissen) - sondern in erster Linie um die Formulierung und das Verständnis von Aufgabenstellungen.
Was bedeutet der Satz: "Die Wahrscheinlichkeit ein genkrankes Kind zu bekommen beträgt 50%"?
Diejenigen, die Mathematik mit Pfadregeln betreiben wollen lesen hier "Bei einem Zeugungsprozess geht in der Hälfte der Fälle etwas schief."
Diejenigen die nicht rechnen wollen lesen "Jede zweite Familie besitzt ein genkrankes Kind."
Und diejenigen, die sich für oberschlau halten wollen, meinen die 50% Wahrscheinlichkeit gelten nur für einen bestimmten Zeugungsakt und könnten nicht verallgemeinert werden.
Die Aufgabe ist jedoch für keine der drei Varianten gestellt, sondern lediglich schlampig formuliert: "Die Wahrscheinlichkeit ein genkrankes Kind zu bekommen, wenn man (*) beträgt 50%.
(*)
A - schon ein genkrankes Kind hat,
B - selber genkrank ist,
C - beide Partner genkrank sind,
D - über 40 ist,
E - ...
Übrigens ergeben sich dann natürlich unterschiedliche Lösungen.
A/D: P=50%
B/C: P=25%