zu 1) Warum sollen die, die nicht dagegen sind, demonstrieren? Sie zeigen ja ihre Meinung schon dadurch, dass sie nicht dagegen demonstrieren.
Wir haben doch keine Demonstrationsdemokratie.
Ganz kurz zu den Zahlen: Mir liegen Teilnehmerzahlen von 55000 (Veranstalter) und 25000 (Polizei) vor, sind also im besten Fall 50 % von deinen Zahlen.
zu 2) Keine Demonstration war im Schlosspark genehmigt. Stellt sich die Frage, wie kommen die Demonstranten dann trotz der Warnungen der Polizei da hin? An einen spontanen Entschluss von Tausenden glaub ich nicht, eher an eine gezielt gewollte Provokation und Eskalation einer kleineren Gruppe (und die meinte ich mit Demagogen). Ich hab bewusst in der Mehrzahl geschrieben, es können durchaus mehrere Gruppen gewesen sein mit unterschiedlichen Zielen.
Was mich "fasziniert" (nicht im Sinn von begeistert!), ist die Methodik, die man eigentlich klar sehen kann:
Ein Thema, das eigentlich schon abgeschlossen ist durch die lange Behandlung auf dem rechtsstaatlichen Weg, wird erst einmal emotionalisiert, in den Medien immer wieder nach oben gepuscht, dann beginnt man zu demonstrieren, überschreitet dabei, durchaus mit politischer Unterstützung, die (Rechts-) Grenzen und stellt sich am Ende als unschuldig Verfolgter hin, der ja nur seine legitimen Rechte ausgeübt hat. Und schon schlägt die Politik wieder zu: Man sehe nun doch, wie Volkes Stimme sei, die Regierenden seien an allem Schuld, bei der nächsten Wahl...
und spätestens da sehe ich die Instrumentalisierung und die Demagogie.
In der Geschichte gibt es da durchaus Beispiele.
(Athen: Perikles usw.)
rfalio