betrete, heißt das noch lange nicht, dass ich verantwortungslos wäre. Manchmal gefällt man sich eben gerne in der Pose des zwar halbwissenden, aber trotzdem immer streitlustigen "Zornbürgers", der das sofortige Abschalten aller Atomkraftwerke fordert.
Wenn ich bitte konstatieren darf:
1)Japan liegt so ziemlich exklusiv auf dem Rand mehrerer Kontinentalplatten, und die Tektonik dort hat schon so manches Mal zugeschlagen.
Deutschland ist vergleichsweise stabil mitten auf der eurasischen Platte befindlich, das macht schon mal den ersten Unterschied aus.
2) die aus der Plattenverschiebung und der exklusiven Lage als Insel im Pazifik für Japan resultierende Gefahr großer und zerstörerischer Tsunamis sehe ich trotz Klimaerwärmung und Meeresspiegel-Anhebung für Deutschland noch nicht.
3) Was mir allerdings seit der Erkenntnis (von Sonntag), das Siedewasser-Reaktoren ihre Steuerstäbe Bauart-bedingt von unten und damit nicht mit Schwerkraft-Unterstützung betreiben können, schwerste Kopfschmerzen bereitet ist die Tatsache, dass auch bei uns in Deutschland von den, 17, so meine ich, Kernreaktoren noch 6 von diesem veralteten Typ sind.
Und die gehören meiner Meinung nach allerschnellstens abgeschaltet!
- Krümmel
- Grundremmingen C
- Grundremmingen B
- Phillipsburg
- Isar/Ohu 1
- Brunsbüttel
Was mich immer wieder erstaunt ist die Tatsache, dass mal von der drohenden Klimakatastrophe gesprochen wird; dann müssten konsequenterweise alle Bundesregierungen der letzten 20 Jahre schon längst von der Autoindustrie das 3l-Auto und den durchschnittlichen Flottenverbrauch von 5l erzwungen haben. Taten sie aber nicht!
Statt dessen fahren immer mehr "Geländewagen" durch die "Prärie" unserer Großstädte und auf den Autobahnen mit dem cw-Wert etwa eines Klaviers, das man hochkant mit 200km/h vor sich herschiebt.
Und die Sch...-Dinger werden auch noch gekauft! Der eine oder die andere hat so ´ne Kiste sicher auch in der Garage.
Statt dessen "Öko-Strom E10, der massiv die Konkurrenz "Teller oder Tank" anheizt, die Lebensmittelpreise in den armen Ländern in die Höhe treibt, die Motorlebensdauer verkürzt...
zur weiteren Monokultur zwingt und ökologisch absoluter Schrott ist.
Haben wir sie eigentlich noch alle?
Dann die nächste Schote: Photovoltaik als Ersatz für Atomkraftwerke - die spinnen doch -!
Das mit dem Ersatz stimmt leidlich im Sommer tagsüber...
Statt Geld in die Hand zu nehmen und den Häusle-Bauern - und U-mbauern die Wärmedämmung zu unterstützen.
Dem Bauherrn ist das recht: Er kann ja schnell feststellen, dass so ein Photovoltaik-Dach ihm quasi mündelsicher 10% und mehr Rendite bringt - deutlich mehr als er bei jeder anderen risikolosen Geldanlage bekommt.
Bezahlen muss nach guter alter sozialistischer Manier der doofe Stromkunde - wie krank ist das? -
Dann die Windräder, die eigentlich genau da sinnvoll sind, wo der meiste Wind am längsten weht.
Da wird suggeriert: Mit soundsoviel Anlagen ersetzt man x Kernkraftwerke! - "vergisst" aber hinzuzufügen, dass zur Versorgungssicherheit auch der Betrieb von "Schattenkraftwerken mit Erdgas gehört.
Dann der absolute Widersinn: Wenn das Stromangebot aus den ach so ökologisch erzeugten Anlagen zu groß wird, "vertickt" man es über die Strombörse, zwangsweise auch schon mal mit negativem Gewinn - mit anderen Worten: für den mühsam dauer-subventionierten Ökostrom zahlt man drauf, damit ihn irgendjemand abnimmt.
Irrer geht´s nimmer!
Und:
Es kann doch nicht sein, dass trotz massivster Subvention der deutschen Photovoltaik-Hersteller durch den deutschen Stromkunden die Firmen in Fernost die lachenden Dritten in diesem schönen Markt Deutschland sind. Dafür zahlen wir? Ich fühle mich, meine Stromrechnung ansehend, nicht als "Öko-Pionier", sondern eher als Depp der Nation. Und ich bin nicht alleine!!!
- Was ist mit massiverm Ausbau der Erdwärme?
- Was mit der von EON ach so publikumswirksam beworbenen regenerativen Energie durch die Nutzung von Ebbe und Flut?
So langsam habe ich das Gefühl, dass Sachverstand in der Energiedebatte eher hinderlich ist.
Also: Wenn wir nicht eine größere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern mit weiterer Verschmutzung unserer Biosphäre haben wollen, wenn wir unseren Nachkommen eine einigermaßen intakte Umwelt hinterlassen wollen, müssen wir:
- die Energieverschwendung auf allen Gebieten endlich schnellstens reduzieren - das hat schon der Urvater aller "Grünen" Erhard Eppler von der SPD gesagt. Den hielt man mal für einen Spinner in seiner Partei.
- weitere Einsparpotentiale nutzen
-gleichzeitig damit als ständigen Verbesserungsprozess - emiliach: Kaizen?- alle vorhandenen Versorgungseinrichtungen auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit immer wieder überprüfen und anpassen, bis wir ohne in der Steinzeit zu landen uns zu 100% mit regenerativen Energien versorgen können.
Die ungeliebten Kernkraftwerke werden dabei eine Rolle spielen, nicht alle, aber die besten. Der Anteil der Kernenergie wird um so schneller kleiner und gegen Null gehen, je schneller wir unseren Energiehunger gewaltig zügeln.
Tun wir dass nicht, schalten trotzdem alle Atommeiler ab, kommt die Grundlast wohl schon mal von der anderen Rheinseite - aus?, genau: aus Kernkraftwerken. Der kleine Entfernungsunterschied macht den Kohl auch nicht fett - Super-GAU ist Super-GAU!
Dann nehmt bitte auch zur Kenntnis, dass durch den Photovoltaik-Hype die Hausherren schlicht kein Geld mehr übrig haben für die Erneuerung ihrer Heizung, für den Umstieg auf Pellets-Heizungen, für neue Fenster etc.
Sowas passiert, wenn Politik wirtschaftliche Stellschrauben dreht wie weiland der Zauberlehrling bei Johann wolfgang von Goethe.
Boah eyh, glaupse!