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Forum: "Inklusive Beschulung - wie wird es gut?"

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@Janne60neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: starkedame Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.02.2017 08:37:54

Zitat Janne60".....umgehend Schulbegleiter bewilligt werden. Die müssten für die E-Schüler auch her, aber im Gegensatz zu den K-Kindern muss hier der Antrag übers Jugendamt laufen und da sind die Eltern gefragt mit Antragstellung usw. Hier bleibt oft das ganze nVerfahren im Ansatz stecken, weil die Eltern nicht mitarbeiten....."


Ich möchte einfach mal aus Elternsicht schreiben, wie schwer es ist, mit dieser Behörde überhaupt das Antragsverfahren durch zu bekommen.

Mein Sohn ist z.B. ein schwer betroffener frühk. Autist, als ich damals den Erstantrag versuchte, prallte ich gegen Wände, die zuständige Jugendamtsmitarbeiterin wollte mein Kind OHNE Schulbegleitert die ersten Wochen in die Schule schicken, da die Lehrer das Kind erst einmal kennen lernen müssten, um überhaupt schreiben zu können, was dieses Kind bräuchte und schließlich müsste die Schule auch etwas machen"

Man muss harte Bandagen haben, um zum Wohle des Kindes ein gutes Team, Schulbegleiter - Kind - Lehrer hin zu bekommen.

Wir stehen jetzt wieder in einem Antragsverfahren und hoffen, dass dieses gut funktionierende Team nicht auseinander gerissen wird, doch müssen da Eltern Druchhaltevermögen haben, genug Geld für Rechtsanwalt- und Gerichtskosten.

Manche Dinge sind gemäß Gesetzen eigentlich klar geregelt, doch selbst wenn Eltern und Lehrer zusammen arbeiten, heißt es nicht, dass dies auch gut mit den Behörden funktioniert.

Die Sachbearbeiter haben wirklich keine Hemmungen auch solche Kinder, wenn Eltern diese nicht privat organisiert haben, ohne Schulhelfer in die Regelschule zu schicken.

Warum das so oft schwierig ist - kann ich nicht beurteilen, doch sind das dann auch Dinge, durch die Inklusion erschwert wird.



All inclusive!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mordent Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.02.2017 10:23:59

Ich bin Inklusionsbeauftragter an meiner Schule und derzeit noch recht inaktiv, da wir nur zwei Autisten lernzielgleich beschulen.

Im Grunde halte ich Inklusion für längst überfällig, merke aber am eigenen Leib, dass die Gesellschaft für Eingeschränkte noch gar nicht bereit ist. Wir können uns mit Rollis abfinden... Bau' ne Rampe, bau' nen Fahrstuhl und er kommt überall hin...

Wirkliche Inklusion aber bedeutet völlig umdenken. Man muss allerdings nicht als Lehrkraft einer Regelgrund-, -haupt-, -realschule oder eines -gymnasiums nicht wie der "Ochs' vorm Berg" stehen, nur weil man keine Ausbildung in Sonderpädagogik hat oder nicht, wie ich, den Vorteil hatte, über zwanzig Jahre auch geistig behinderte Kinder gesittet zu haben. Wer da Berührungsängste hat, kann getrost durchatmen. Es ist gar kein Hexenwerk.

Wichtig ist erstmal die Vorbereitung der Aufnahme des Inklusionsschülers:

Welche Einschränkung(en) hat er/sie?

Welche Hilfestellung braucht er/sie?

Wie lässt man ihn/sie einfach mitlaufen?

Da gibt es allgemeine, spezielle und sehr individuelle Bedürfnisse und ebensolche Lösungsmöglichkeiten.

Kleines Beispiel: Ein sonst normal entwickelter Schüler wird lernzielgleich beschult, sitzt aber im Rollstuhl.

Allgemeine Lösungen wären - wenn nötig - die Schaffung einer Barrierefreiheit, die auch vorübergehende Einschränkungen des Schulalltags mit sich bringen kann durch ggfs. nötige Baumaßnahmen. Das wichtigste ist aber nach Schaffung der Voraussetzungen für die Aufnahme des Schülers die Vereinfachung der Mobilität über die Lage des Klassenzimmers und die Gestaltung des Stundenplans, dass z. B. Raumwechsel nur über die große Pause erfolgen oder die Klasse am besten jeden Tag nur auf den Etagen/in den Schulgebäudeabschnitten unterrichtet wird, die nah beieinander liegen.

Spezielle Lösungen wären neues Mobilar für die Räume, in denen der Schüler unterrichtet wird, wenn z. B. der Rollstuhl nicht so an den Tisch passt, dass der Schüler bequem arbeiten kann.

Individuelle Lösungen wären z. B. die Montage von Fächern o. ä. an der Wand, an der der Schüler sitzt, damit er den Inhalt seines Rucksacks am Anfang des Tages heraussortieren kann. Ein anderer Rollstuhlschüler im nächsten Jahr bräuchte diese Fächer vielleicht höhenversetzt woanders, weil er selbst oder sein Rollstuhl andere Maße hätten.

Grundsätzlich ist Inklusion eine sehr individuelle Geschichte, wo ich mich fast weigere ein starres Konstrukt zu formulieren, denn wir können einem Inklusionsschüler nicht nur ein Programm anbieten... Friss oder stirb!

Lernzieldifferent beschulte Inklusionsschüler sind anscheinend für viele ein Problem, weil sie sich nicht vorstellen können, was sie mit einem Schüler machen sollen, der den Dreisatz o. ä. nie verstehen wird, während die anderen sich das mehr oder weniger mühselig draufschaffen. Die Lösung ist aber auch hier ganz einfach: Man muss die Eltern fragen, womit der Schüler gerne arbeitet. Bei manchem nimmt man sich auch einfach ein Teillernziel des eigentlichen Programms vor oder auch was "fast ganz anderes."

Z. B. während meine Klasse über das Jagdverhalten der Katze einen Text liest und Fragen beantwortet, malt der Inklusionsschüler ein Katzenbild aus und lernt, das Wort "Katze" zu sagen und zu schreiben.

Oder: Während die Klasse alle Tonleitern auf dem Glockenspiel zu spielen lernt, lernt der Inklusionsschüler nur, die C-Dur-Tonleiter zu spielen, dafür diese fehlerfrei, flüssig und mit Dreiklang.

So hätte ich für jedes meiner Fächer sofort eine passende angelehnte Aufgabe für meinen Inkludanten. Das schönste aber ist die soziale Herausforderung für die Klasse: die Andersartigkeit akzeptieren, die abweichende Beschulung zu tolerieren und sich von Ruhestörungen des selbigen nicht vom eigenen, zielgleichen Lernen ablenken zu lassen.



ja genauneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.02.2017 11:28:39

Nur welche Aufgaben haben jetzt die Sonderpädagogen in den genannten Beispielen? Wenn die beschulung lernzieldiffernt beschulter Kinder so simpel zu sein scheint wie hier dargestellt, warum bekommen jetzt die Son-Päd A13?

Steck dir deine Werbebotschaft als unterbeschäftigter Inklusionsbeauftragter sonstwohin. Ich hoffe aber die Beauftragtenstelle hat Entlastungsstunden gebracht oder ist ein Beförderungsamt mit Höhergruppierung. Mir kommt das kalte Kot... , wenn ich so einen unausgegorenen, alltagsuntauglichen Blödsinn über mich ergehen lassen muss   

btw ich habe drei lernzieldifferent zu unterrichtende Schüler im Fachunterricht der Klasse, die mir als KL zugeteilt worden ist, und weitere in Kursen anderer Jahrgänge. So simpel wie die hier angeführten Beispielmaßnahmen ist das ganze nur leider nicht.



Sonderpädagogen in Schulen? Bei uns nicht!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mimi-maus Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.02.2017 15:50:53

Ich habe im letzten Sommer eine erste Klasse bekommen. Stand: 26 Kinder, davon 2 ES-Bedarf und 3 L-Bedarf. Außerdem die "üblichen Verdächtigen" mit ADHS, LRS, Dyskalkulie, Migrationshintergrund ohne Deutschkenntnisse, Hochbegabte ( die bei der ganzen Thematik noch mehr hinten runter fallen als vorher schon)  etc. Von einer Doppelbesetzung, gerade auch noch mit einem SoPä, kann ich nur träumen. Den letzten SoPä hat unsere Schule vor etwa 2 Jahren gesehen, und dann auch nur mit 8 Stunden pro Woche für 12 Klassen... Bei der aktuellen Lehrerknappheit gehen uns auch die Teamstunden durch LK aus. Obwohl alle Klassen nur die minimal geforderten Stunden bekommen, haben wir gerade einmal 6 Wochenstunden, in denen LK für Teamstunden zur Verfügung stehen -  wenn sie nicht die erkrankten Kollegen vertreten müssen - also quasi nie! Wer sich diesen ganzen Unfug ausgedacht hat, kann gerne mal meine Zwerge für ein paar Tage übernehmen  , mal sehen, ob er/sie die Inklusion hinterher immer noch für so erstrebenswert hält...



@mordentneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janne60 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.02.2017 18:47:06 geändert: 16.02.2017 18:47:56

Hast du die anderen Beiträge gelesen?

Es geht hier nicht um die Definition der Inklusion, sondern um die Umsetzung. Und deine Beispiele beziehen sich nun ausgerechnet auf die zwei Bereiche, die uns am wenigsten Kopfschmerz bereiten. Wie ich weiter vorn bereits schrieb, bin ich (und wahrscheinlich alle anderen hier) auch ohne SoPäd-Studium in der Lage, differenzierten Unterricht anzubieten. Auch die K-Kinder (einschl. Hören und Sehen) sind kein Problem. Wo kämen wir denn auch hin, wenn wir einem hörgeschädigten Kind das Hörgerät und die FM-Anlage verwehren würden! Hier wird Material gestellt, Lehrerstunden gibt es vom Förderzentrum und eben auch Schulbegleiter.

Beim Umbauen wird es dann schon schwieriger, denn der Grundsatz "wer bestellt, bezahlt" gilt hier nicht. Die Vorgaben für Förderschüler Hören oder Sehen sind lang, aber wenn es Geld kostet, dann das des Schulträgers, und wenn der kein Geld hat, tja dann wird aus einem schallgedämmten Klassenraum schnell eine Notlösung aus der Kategorie: Wir konnten uns wenigstens Filzgleiter für unter die Stuhlbeine leisten.

Das richtige Problem sind die Kinder, deren Behinderung nicht so klar auf der Hand liegen wie ein appes Bein oder ein blindes Auge. Die mit ihrer fehlenden Impuls- und Affektkontrolle den ganzen Laden durcheinanderbringen, noch bevor du das Wort Inklusion überhaupt ausgesprochen hast. Die deinen Unterricht kaputtmachen. Die andere Kinder am Lernen hindern. Die über Gebühr die Lehreraufmerksamkeit auf sich ziehen, die dringend gebraucht würde, um das zu tun, was ich an diesem Beruf mal geliebt habe: Lernbegleiter zu sein.

Und es ist interessant, was starkedame aus Elternsicht schreibt, nämlich der endlose Kampf um Hilfe in Form von Zusatzpersonal, der aus ihrer Perspektive genau so nervenaufreibend und zeitraubend ist wie von Lehrerseite. Vor allem, wenn ich mir dann noch gefallen lassen muss, dass jemand von außerhalb kommt, sich 1 Stunde lang "ein Bild macht" und danach beschließt, es sei kein Schulbegleiter nötig. WTF??

Im Übrigen treiben wir diesen ganzen Aufwand ja zusätzlich zu unserem hochqualifizierten, fünffach differenzierten Unterricht. Es sei denn, man macht irgendwann mal Abstriche. Aber egal, wo ich anfange zu streichen, es ist unbefriedigend!

Ich fasse zusammen: Wo Inklusion gelingt, weil die Bedingungen stimmen, mag es eine tolle Sache sein. Wenn man mir aber suggerieren will, ich müsse mich nur mehr anstrengen, dann würde es schon noch werden, dann krieg ich 'n Hals!

 



zusammengefasstneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fruusch Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.02.2017 07:24:44

1. Inklusion ist wünschenswert.

2. Ein Umdenken aller wäre nötig, um sie überhaupt sinnvoll beginnen zu können.

3. Inklusion kostet eine große Menge Geld.

4. Umdenken ist schwierig und Geld ist niemals auch nur annähernd in der Menge da, die gebraucht wird (Stichwort: Filzgleiter).

5. Inklusion funktioniert so nicht.

6. Alle Beteiligten (Kinder, Eltern, Lehrer) werden immer mehr frustriert und von den Verantwortlichen im Stich gelassen.



Der Investitionsstauneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: starkedame Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.02.2017 09:16:04

über 32 Milliarden, kann an den Schulen in ganz BRD nicht spurenlos vorbei ziehn. Ich würde mir auch wünschen, das nicht alles nach den Kosten bewertet wird, nur die Notwendigkeit müsste allein sicher stellen, dies bereit zu stellen. Doch fehlt das Geld, deswegen kaum Lehrer, deswegen die Probleme der Eltern das sie wirklich für die Bewilligung der Eingliederungshilfe viel zu berücksichtigen haben und ebend nicht vom Leistungsträger über ihre Rechte beraten werden. Sie müssen rechtssicher sein, da mutwillig vieles erst einmal abgewiesen wird und erst ein Widerspruch der andere Widrigkeiten im Raum stehen, um die Eigliederungshilfe zu kriegen.

Erst wenn das Chaos perfelt wird, alles zusammenbricht und die Eltern mal das wirkliche Fiasko begreifen und mal den Druck erhöhen, würde sich langfristig was ändern - doch die Kinder, die von beruflich stark eingebundenden Eltern im häuslichen Rahmen nicht aufgefangen werden, verlieren.

Denn aktuell muss man, egal ob bei Kindern mit oder ohne Behinderung zu arbeiten. Durch den Luxus eine Hausfrau zu sein, dürfen meine Kinder bedürfnisorientiert gefördert werden, das die Schule / das Elternhaus einen Kreislauf bildet.

Doch in den Haushalten, die sich der Förderung und Forderung (egal aus welchen Gründen) entziehen und alles der Schule überlassen, wird es nicht so rund laufen. Diese Kinder werden ebend nicht gemäß ihrem Potential die Bildung erhalten und werden einfach früher oder später unter gehen.

Ich denke mal, Gymnasien haben nach wie vor noch einen elitären Charakter, leidtragende sind doch Grundschulen und dann die Gesamt-, Haupt- und Realschulen.

Ich empfinde die Inklusion als absolutes Glück - doch bin ich nicht naiv - es ist aktuell nur mit sehr viel Eigenarbeit auch von uns Eltern machbar, denn ich weiß einach, dass auch jetzt bei eine gesunden Kind, der Lehrer nicht alles schaffen kann, deswegen lege ich ein großes Augenmerk auf Selbstständigkeit, das auch Kinderbücher selber gelesen werden, Dinge die in  meiner Erziehung noch normal waren, kennen viele Kinder von heute nicht, damit auch hier ein Kreislauf vorhanden ist.

Aktuell kann ohne Eigeninitiative der Eltern vieles nicht klappen - wir müssen bis Inklusion funktioniert auch was machen. Doch bei überlasteten Eltern geht das nicht, da wird wohl diese Generation an Schülern für viele Ausbildungsbetriebe nicht tragbar sein.


Es ist wahr, aktuell sehe ich echt viele Lücken und auch die Ohnmacht, da Lehrer niemanden mehr so gerecht werden können, doch ich hoffe einfach, dass es sich bessert.



32 Mrd - klingt vielneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.02.2017 10:41:11

32 Mrd EUR klingt gut. Nur das ist der Investitionsrückstau. Die 32 Mrd müssten auch ohne die baulichen Veränderungen im zuge der Inklusion in die Infrastruktur der Schulgebäude investiert werden. Der größte Teil davon wird allein für die energetische Sanierung sowie den Brandschutz draufgehen. Wenn man die Planungs- und genehmigungskosten abzieht, dann bleibt da nicht mehr viel für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen an Schulen. Klar kann die eine oder andere Maßnahme zur Barrierefreiheit oder notwendige Räume für den Ganztag finanziert werden. Mit den 32 Mrd können also nur die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte kompensiertw erden, zukunftsfähig und den Bedürfnissen einer tatsächlichen Inklusion angepasst und hin zu einem Lebensraum Schule für alle, die über eine dem Stand der technik entsprechende IT-Ausstattung verfügt ist damit noch nicht getan.

Vor allem fehlt das Geld in zusätzliches - und damit ist vor allem nicht lehrendes Personal gemeint - Persoanl, das von den Gemeinden dauerhaft aufgebracht werden müsste. Wenn Schulen mit 1300 SuS nur über 2,75 Sekretärinnenstellen verfügen, dann sagt das schon viel über das eigentliche Problem aus. Genauso sieht es bei der dauerhaften Finanzierung er Schulsozialarbeit aus usw. usf.

32 Mrd verteilt auf einen Investitionszeitraum von 5 Jahren bedeutet, 6,4 Mrd je Jahr. Gehen wir statistisch von ca. 1 Mio Personen je Geburtsjahrgang in Deutschland aus, dann sind bei 12 Schulbesuchsjahren einschließlich gymnasialer Oberstufe bzw. Berufsschule je Schuljahr so um die 12 Mio SuS schulpflichtig. Es sollen also in den nächsten 5 Jahren je Schüler und Schuljahr 530 Euro investiert werden, um die Folgen der diversen Sparprogramme der letzten Jahrzehnte auszugleichen.

Einer Grundschule mit 25 Kindern je Klasse und durchgehender Zweizügigkeit stünden also für die nächsten 5 Jahre rund 106 700 Euro je Jahr zur Verfügung. Für die insgesamt 530 000 Euro bekommen Sie dann evtl die Turnhalle saniert. Die ist dann vermutlich barrierefrei, nur die Kinder mit Förderbedarf KME sind in den meisten Fällen durch ärztliches Attest auf Drängen der Eltern vom schulischen Sportunterricht befreit.

 



Aufbewahrungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.02.2017 16:37:18

Ich schließe mich jannes Zorn an.

 

Der Kernpunkt ist dieser Satz:

"Wie lässt man ihn/sie einfach mitlaufen?"

Natürlich kann man jeden I-Schüler jeden Tag in irgendeine Ecke setzen und täglich 4-6 Stunden mit dem Ausmalen von Mandalas abspeisen. Sollte der Schüler aufmüpfig werden, folgt dann der Ablauf nach den Klassenregeln samt Sanktionen - neudeutsch "classroom-management". Wenn DAS Inklusion sein soll, ist das Ziel sicher bald zu 80% umgesetzt.

Dann kann man ja sämtliche Schüler mit Malbuch unter dem Arm beim nächsten Gymnasium abgeben.

EinE FörderschülerIn, gleich welche Beeinträchtigung er oder sie mitbringt, hat doch ein Anrecht auf vernünftige Beschulung. Es geht doch nicht darum, die SuS einfach gemeinsam in irgendeinen Raum zu stecken.

Die Beurteilung, ob Inklusion gut ist oder gelingt, geht immer mit den Zielen einher, die man damit verbindet.

Inklusion wird NIE gut, wenn man nicht bereit ist, sich mit den Bedürfnissen und Bedingungen zu beschäftigen,

wenn man Kindern die Förderung nicht zugesteht,

wenn es allein um Aufbewahrung geht.

Wenn man mit diesem Anspruch Inklusion bewertet und meint, an der eigenen Schule laufe es hervorragend, werden findige Leute die Bedingungen dieser Schule (kein zusätzliches Personal) auf andere Schulen übertragen (kein zusätzliches Personal) und immer wieder sagen: Da geht es doch auch! oder Machen Sie es doch wie Schule xy!



Länderspezifische Herangehensweiseneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mordent Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.03.2017 12:41:29

Ich weiß nicht, ob es da länderspezifische Unterschiede im Verständnis von Inklusion gibt. Bei uns in BaWü kann es durchaus und ganz bewusst darauf hinauslaufen, dass Schüler, die lernzieldifferent unterrichtet werden, nur mehr "Aufbewahrung" erfahren. Das ist - und hier gibt es vielleicht gar Unterschiede zwischen den einzelnen Schularten - für das Gymnasium so gedacht.

Was das mit Sonderpädagogen und A13 oder was auch immer auf sich hat, interessiert mich reichlich wenig. Ich bin - als Inklusionsbeauftragter - Bindeglied zwischen Inklusionsschüler mit seinen Eltern auf der einen und Schule mit allen Beteiligten (Hausmeister, Lehrer, Schulleitung) auf der anderen Seite. Wer Begleitung hat, hat sie, wer nicht, der nicht. Punkt.

Inklusion hat für die einen die Hoffnung aufs Abitur mit Nachteilsausgleichen, dass z. B ein Hörbehinderter auch Musikabi machen kann - halt ohne Gehörbildung und Werkanalyse nur über Partitur - oder ein Sehbehinderter (bei bestimmten Einschränkungen) Kunstabi ohne selbst zeichnen zu müssen, weil er die Verhältnisse eines DIN A3-Blattes nicht zuverlässig einschätzen kann.

Angemessen beschulen ja, aber oft wird angemessen gleichbedeutend sein mit "gar nicht", sondern nur die Integration in einen Klassenverband mit Nichtbehinderten, die soziales Kapital aus der Afnahme eines behinderten Mitschülers ziehen können und sollen.

Begleitpersonen sind da dabei, wo die Kinder Unterstützung brauchen wie, dass sie aufs Klo begleitet oder gar gewickelt werden müssen, dass sie ihre Materialien organisiert kriegen oder auch mal den Raum verlassen können (haben wir bei unseren Autisten häufig). An die Nichtbehinderten stelle ich in meinem Unterricht den Anspruch, dass sie sich ihrem Arbeitsauftrag widmen, ohne sich von den Inklusionsschülern ablenken zu lassen, egal, ob die plötzlich anfangen zu singen, herumzulaufen oder mit Gegenständen zu schmeißen. Bei unseren Schülern geht das, und wie schon gesagt wurde: Pars pro tutti - Wenn es ein Teil hinkriegt, ist das Ziel, dass es alle hinkriegen. Und ja, es wird eine neue Kategorie geben, die hinten runter fallen wird: die "sozio-defizitären", die es entweder nicht gelernt haben oder nie lernen werden, andere einfach anders sein zu lassen und sich um ihren eigenen Kram zu kümmern.



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