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Forum: "Geschichte zum Weiterschreiben (bitte höchstens 10 Sätze)"

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8 - 9.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.05.2006 16:29:39 geändert: 09.05.2006 19:08:46

Marion humpelte, gestützt auf Max, in die Cafeteria. Mit großem Appetit verputzte sie einen riesigen Erdbeereisbecher mit Sahne, denn das Krankenhausessen hing ihr zum Hals raus. Max plauderte von der Schule, übermittelte ihr diverse Fragen von Schülern und Kollegen und erzählte ihr, was sich in den letzten Tagen dort so alles ereignet hat.
Marion beobachtete ihn fasziniert. Sie bewunderte seine offene Art, seinen Humor und schmolz bei seinem Lächeln fast gleichzeitig mit ihrem Eis dahin. Sie ertappte sich immer mehr dabei, wie sie ihn mit Jack verglich. Die Waagschale hob sich auf Jacks Seite immer mehr nach oben und hatte schon fast die höchste Stelle erreicht.
Der Nachmittag verging im Fluge, und als Marion und Max sich voneinander verabschiedeten, war für Marion klar, sie würde sich von Jack trennen.


8-10neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.05.2006 20:27:40 geändert: 09.05.2006 22:33:44

Verträumt stieg sie die Treppen hoch zu ihrem Zimmer. Schritt für Schritt. MAX! Ja, Max!, sie grinste in sich hinein. Ganz langsam nahm sie Stufe um Stufe, so wie Nadine es ihr geraten hatte. Doch allmählich kam sie ins Grübeln und blieb stehen. Die Finger am Handlauf abgestützt horchte sie in sich hinein. Ihre frische Narbe zog schmerzlich und ihre Magen fühlte sich klumpig an."Das kommt vom hastigen Essen!", schalt sie sich selbst, dann erklomm sie den nächsten Halbstock.

Ein kurzer Blick auf das Schild ober ihr ließ sie allerdings wieder inne halten. "Gynäkologie 3.Stock" prangte da in simplen Lettern. "Soll ich?", sie zögerte kurz, "Nein, das ist doch lächerlich". Doch dann erfasste sie erneut diese eigenartige Panik. "Komisch.", so kannte sie sich nicht. Sonst so realistisch und unabhängig, machte sie sich nun bei jeder Kleinigkeit Sorgen um einen winzigen Menschen, den sie eigentlich noch gar nicht kannte. Der Sturz von vorhin war eigentlich harmlos gewesen, doch hier - nur einige Meter von der Gyn entfernt klopfte ihr Herz plötzlich bis zum Hals.

Früher hatte sie die schwangeren Furien und Mutterkühe, sie war da nicht besonders zimperlich in ihrer Ausdrucksweise, immer schnell als hysterisch abgestempelt. Nun aber rutschte ihre Hand unwillkürlich auf ihren immer noch flachen Bauch. Alles was sie jemals, und sei es nur im Vorbeigehen gewesen, aufgeschnappt hatte, drang nun in ihr Gedächtnis. "Fehlgeburt, Plazentaablösung, Unterversorgung..." Schlagwörter die ihr Panik machten.
Hastig nahm sie die nächsten beiden Stufen mit einem Schritt und bog in Richtung Gyn-Ambulanz ab.

Die Ärztin hatte vollstes Verständnis und nach den ersten Schilderungen kam sich Marion recht lächerlich vor. Doch die Gynakologin führte sie beruhigend in den Behandlungsraum und lächelte ihr zuversichtlich zu.
Marion legte sich hin und starrte auf die Zimmerdecke. Das kalte Gel auf ihrem nackten Bauch ließ sie hochschrecken. Es dauerte eine Weile bis sie merkte was die Ärztin tat, dann allerdings starrte sie gebannt auf den kleinen schwarzen Schirm zu ihrer Rechten.

"So Fr. Schäfer, hier ist also die Gebärmutter,...., da sehe ich nichts ungewöhnliches,...alles in Ordnung,...", Marion kannte sich nicht wirklich aus auf dem Geflimmere am Schrim. Dunkle und helle Flecken wechselten sich ab und die scheinbar kompetente Frau erklärte und erklärte.
Den kühlen Stift auf ihrem Bauch rutschte sie gekonnt hin und her, dann blieb sie an einer Stelle stehen und drückte leicht an. "Da,....", ihr schmaler Finger deutete auf den Schirm und da konnte nun auch Marion etwas erkennen. Ein kleiner schwarzer Punkt umrissen von einer dünnen grauen Schattierung pochte unaufhörlich.


8 -11.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.05.2006 22:58:06 geändert: 09.05.2006 23:01:55

Marion war unendlich erleichtert, dass ihrem Kind weder durch die Operation noch durch den Sturz etwas geschehen war. Sie hatte immer noch keinen richtigen Bezug zu ihrer Schwangerschaft hergestellt und alles kam ihr so unwirklich vor. Nach der Diagnose ihrer Frauenärztin sah Marion nur schwangere Frauen, auf der Straße, im Kaufhaus, Mütter, die ihre Kinder zur Schule brachten, alle Welt schien plötzlich schwanger zu sein. Durch ihre unerwarteten Operation hatte sich ihr Gedankenkarussell in eine andere Richtung gedreht .
Ihre vorherrschenden angenehmen Gedanken kreisten um Max. Der Gedanke an Jack und eine dringende Aussprache mit ihm war ihr unangenehm, und beim Gedanken an ihre Schwiegermutter richteten sich ihre Nackenhaare auf.
Das beste wäre wohl, nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erst einmal zu Sylvia zu ziehen, um weiterhin Ruhe und Abstand zu haben.
Kurz bevor sie die Gynäkologie verließ, fiel ihr Blick in ein Zimmer, in dem die Tür weit offen stand. Sie traute ihren Augen kaum. Im Bett direkt am Fenster, lag jemand, den sie erst vor kurzem im Theater getroffen hatte – Sabine.



8.12neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.05.2006 23:17:09 geändert: 09.05.2006 23:35:09

Vorsichtig spähte sie durch die Tür und da lag sie. Nein, heute war Sabine nicht die starke Frau mit einem spöttischen Spruch auf den Lippen. Leise wimmerte sie in ihren Kopfpolster, die Beine so weit als möglich an den gespannten Bauch gewinkelt, kauerte sie auf dem unpersönlichen Bett. Marion klopfte sachte und Sabines Blick traft den ihren. "Komm nur!", flüsterte sie. Marion schlich sich zu dem hohen Metallbett. Tapfer, um ein schiefes Lächeln bemüht, krächzte Sabine: "Na war dann doch früher als gedacht." Marion betrachtete das ZImmer. Keine Blumen. Keine Süßigkeiten. Keine Zeitrschriften. Nur dieses eigenartige galoppähnliche Klopfen, dass durch immer wieder kehrendes dumpfes Rauschen unterbrochen wurde. "Was ist das?" Marion deutete auf den Monitor neben Sabine. "CTG." presste die werdende Mutter schwach hervor, dann verkrampfe sich ihr Gesicht und sie klammerte sich an ihrem Bettlaken fest. Instinktiv griff Marion nach ihrer Hand. Sie fühlte sich kalt an, hielt aber druckvoll dagegen. "Geht's?", Sabine antwortete etwas entspannter mit einem Kopfnicken.
Sabine wusste Marions fragenden Blick richtig zu deuten, "Ja, es tut weh, alles andere ist eine glatte Lüge!" Das war die Sabine die sie kannte.

Die Tür flog auf und ein ganzes Bataillon an Ärzten, Schwestern und sonstigen Beschäftigten stürmte herein. Um die arme Frau vesammelt standen sie da und beäugten sie neugierig. "Gut, dann wären wir so weit.", ein schmerzhafter Griff an Sabines Unterbauch, dann die klare sachliche Feststellung, "Kopf in unterer Beckenlage - Geburtsbereit!"
Der kräftige Pfleger löste die Verschlüsse an den Rädern und schob das metallene Ungetüm mit der perplexen Frau auf den Gang. "Nein", rief sie verzweifelt, "Marion! Ich kann nicht. Ich kann jetzt noch nicht Mutter werden!" Typisch Sabine schoss es ihr durch den Kopf.

Marion blieb regungslos zurück umringt von einer Schar neugieriger Schwestern. Fragend hob sie die Schultern und blickte in die Runde fremder Gesichter.
Es war eine ältere mollige Hebamme die die Situation als erste erfasste. Ihre warmen Hände legten sich beruhigend auf Marions Arm. "Na, dann gehen sie schon. Sie sollte das nicht alleine durchstehen müssen!"
Marion fuhr herum und lief in ihren Hauspantoffeln den Flur entlang. "Ich komme!", rief sie aus vollem Halse, "Sabine ich komme schon!" Am Ende des Ganges tauchte hinter dem Rücken des Pflegers eine winkende Hand am Bettrand auf. "Marion du bist die Beste!" Sabines Worte hallten ihr entgegen und sie ließen keinen Zweifel an ihrer Erleichterung.



8.13neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.05.2006 23:47:34 geändert: 10.05.2006 00:15:39

Stunden später wählte die werdende Mutter andere Worte. "Neeeiiiin, ich kann nicht!" Aber die Hebamme blieb unbarmherzig, "Doch sie müssen jetzt pressen Sabine!" Marion war vollkommen gebannt. Ihr Rücken schmerzte vom langen Sitzen und ihr Puls raste. "Mein Gott welche Entscheidung. Ich mit meinem Sozialtrieb!", so hilflos wie hier in diesem Saal hatte sie sich noch nie gefühlt.
"Ich will hier raus!" Sabine holte sie in die Gegenwart zurück. Ihre Fingernägel bohrten sich in Marions Handrücken. "Gut Fingernägel schneiden vor der Geburt!", ihre innere Checkliste für die "does und donts bei einer Geburt" wurden immer länger. Sabine tropfte der Schweiß von der Stirn und sie atmete schwer, vom werdenden Vater keine Spur.
"Wir haben es gleich. Wollen sie die Haarfarbe wissen?", fragte die Hebamme um eine gute Stimmung bemüht, "Also einmal noch! Dann haben wir das Gröbste geschafft".
Sabine tat ihr Bestes unter den heftigen Anfeuerungen des gesamten Teams. Selbst Marion vergaß ihren Rücken, ihre Männer und alles andere auch und half mit. Dem freudigen Ausdruck der rothaarigen Hebamme zu urteilen konnte es nun nicht mehr lange dauern. Ein winziger Kopf mit unendlich vielen schwarzen Haaren tauchte in den sanften Händen der Mitvierzigerin auf. Marion ließ fasziniert Sabines Hand aus der ihren gleiten. Undendlich langsam, unter dem heftigen Keuchen der werdenden Mutter, schoben sich die schmalen Schultern des Babys in ihr Blickfeld.

Verwirrte Tränen sammelten sich in Marions dunklen Augen. Was passierte hier?

Plötzlich ging alles sehr schnell.
Zwei unendlich dünne Ärmchen, dann rutschte der blutverschmierte Oberkörper nach und schließlich legten sich auch noch die beiden winzigen Füße in die umsorgenden Hände einer strahlenden Hebamme.
Sabine sank erschöpft zurück und vernahm das erste schwache Krächen ihres neugeborenen Kindes in dumpfer Benommenheit. Marion tastete nach ihrer Hand, "Du meine Güte Sabine, es ist wunderschön!" flüsterte sie leise in Mamas Ohr.

Ein kleiner bebender Körper ruhte auf Sabines Brust und verstand nichts von alledem was um ihn vorging. Schreiend protestierte der junge Mensch gegen Kälte und Helligkeit und er wurde gehört. Eine zärtliche Hand legte sich auf sein nasses Haupt und drückte ihn sanft an sich. Die Worte verstand er nicht, aber die Stimme kannte er schon von früher, doch sie klang nun viel heller. Sein Klagen verstummte und er blinzelte. Schemenhaft entdeckte er ein Bild, dass ihm lieblich zumurmelte. Sein Puls wurde langsamer, die Schmerzen in seinem Kopf wichen zurück und Müdigkeit breitete sich aus. Dann tat er etwas was er zuvor noch nie getan hatte.
"Sieh nur Marion, er gähnt!"


9 - 1.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.05.2006 15:57:01

Im Hause Schäfer regierte Zepter Mama. Hildegunde hatte es geschafft, dass Jack ohne Murren den Schweinestall in eine gemütliche Wohnung zurückverwandelt hatte.
Jack betete inständig, dass seine Mutter bald wieder das Weite suchen möge, sonst bliebe ihm nur der Weg in die Nervenklinik. Insgeheim dachte er, wenn seine Mutter in jungen Jahren auch schon so dominant war, ist es kein Wunder, dass sein Erzeuger beizeiten einen langen Schuh gemacht hatte. Lange Jahre hatte er seinen Vater für dessen Verschwinden gehasst, nun bekam er für ihn sympathische Züge.

Jack ahnte nicht, dass sein Flehen in drei Tagen erhört wurde. Hildegunde wollte von Düsseldorf aus nach Rom fliegen und von Neapel aus zu einer vierwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt starten. Eine Reise dieser Art machte sie einmal im Jahr, immer in der Hoffnung, für den Lebensabend noch einen rüstigen Partner zu finden. Schließlich hatte auch der Herbst schöne Tage!
Vor ihrer Abreise musste sie aber unbedingt noch ein klares Wörtchen mit ihrer Schwiegertochter reden. Sie wollte wissen, wer denn nun der Vater ihres Enkels sei, ihr Sohn Hans-Rüdiger oder dieser verträumte Fatzke, der vor wenigen Tagen vor der Tür stand und dann abzog, wie ein geprügelter Hund. Außerdem hat man als verheiratete und dazu noch schwangere Ehefrau Verantwortung, aus der man sich nicht einfach davonstehlen kann.
Emanzipation hin, Emanzipation her!!


9.2.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.05.2006 17:51:05

Hildegunde sah nun ihre Zeit zu regeln was geregelt werden musste, schwinden und so machte sie sich auf, Nägel mit Köpfen zu schmieden.
Mit energischem Schritt betrat sie das nun fast keimfreie Wohnzimmer und verkündetet ihrem Sohn: "Hans-Rüdiger, ich brauche Klarheit! Wenn es dich nicht stört, dass du ein Kuckucks-Kind großziehst, mich stört es. Ich brauche Klarheit für meinen Seelenfrieden." Jack schwante nichts Gutes, was hatte seine Mutter vor?
Doch bevor er auch nur etwas erwidern konnte, hatte seine Mutter die Wohnungstür geräuschvoll ins Schloss geschlagen und war schon auf dem Weg in die Uniklinik.
Man muss nun Jack wirklich zu Gute halten, dass er in den letzten Tagen mehr mitgemacht hatte, als manche Männer in einem ganzen Leben. Das nimmt mit, da werden selbst ganze Männer zu wahren Schatten ihrer selbst.
Und während er noch so da saß, zwischen Sidolin und Sofix, zwischen Selbstmitleid und stiller Meditation, zwischen Wileda und Wehmut, zwischen .... So weit war es schon mit ihm gekommen, dass er hier auf dem Boden vor sich hin reimte! Verdammt, ein Mann muss tun was ein Mann tun muss!!
Und so begann er ....


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von: lebensformen Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.05.2006 18:32:40 geändert: 10.05.2006 18:40:05

...seine Sachen zu packen. Er wollte, wenn Marion aus dem Krankenhaus kam und ihm dann ihre Entscheidung mitteilte, so schnell wie möglich verschwinden können. So wie er die Sache sah, hatte er keine Chance und insgeheim wusste er auch nicht so genau, ob er eine wollte. Natürlich war die Schwangerschaft auch für ihn eine Überraschung gewesen, die ihn zu Aktivitäten hingerissen hatte, die einfach nicht seine Art waren.
Sollten sie wirklich zusammen bleiben, des Kindes wegen. Was würde er seinem Sprößling dann später sagen: "Lieber Paul, wir haben dir 18 Jahre was vorgemacht. Wir wollten uns gerade trennen, da kamst du dazwischen." Das geht doch so nicht. Lieber ohne Vater aufwachsen als mit Lügen, er konnte ja aus eigener Erfahrung sprechen. Hildegunde würde Marion just in diesem Augenblick sowieso eine Entscheidung herauspressen. Er starrte vor sich hin, malte sich seine Zukunft aus und fragte sich bange: "Wer bekommt den neuen Fernseher?"


9 - 4neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: oblong Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.05.2006 18:51:14 geändert: 10.05.2006 19:09:55

Doch dies war eigentlich eine rhetorische Frage für einen Mann: Wer anschafft, bestimmt auch! Er mag sich von Marion trennen, aber nie von seinem Prachtstück von Fernseher, der ihm wunderschöne Stunden bei der kommenden WM bescheren wird.
Das Problem war nur: Wie bekomme ich das Glotzophon heil aus dem Haus?
Dabei stellte er sich nebenbei die Frage, wohin er denn jetzt ziehen soll.
Ein Hotel konnte er sich langfristig nicht leisten aufgrund seines Kassenstandes; die Zahl seiner Freunde war auch seit seinem Egotrip nach seiner aufgezwungenen Erwerbslosigkeit drastisch gesunken.
Einige Minuten kämpfte er mit sich, ob er Marion eine Nachricht auf dem Spiegel im Bad hinterlassen solle; dann fiel ihm aber ein, dass dies als eine billige Revanche gedeutet werden konnte. Auch war der Gedanke nicht gerade verlockend, dass sein lieb Mütterlein diese Botschaft lesen könnte, was die Sache nicht viel angenehmer gestalten würde. Ach ja, er weiß ja immer noch nicht, wo er hin soll!
Während so viele Gedanken in seinem Kopf umherschwirrten, kam er zum heroischen Entschluss - den Fernseher anzumachen; vielleicht bringt ihn Eurosport auf eine gute Idee?
Also, die Flimmerkiste an, und im Kühlschrank war auch noch ein Bierchen. Bayern München zu Ehren gönnte sich Jack ein Weizenbier, das er in ein Pilsglas eingoss.
"Ähh, woher kommt denn der viele Schaum?"
Bekleckert und hilflos musste Jack zusehen, wie der überquellende Schaum auf den so sauberen Teppichboden tropfte.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt!
Doch als er in die Küche mit dem überlaufenden Pilsglas lief, kam ihm ein alter Kumpel in den Sinn, der sich auf der letzten Sauftour beklagt hatte, dass dessen Vierzimmerwohnung eigentlich nach der Scheidung ihm zu groß und zu teuer wäre.
Das arme Weizenbier durfte in der Spüle seine überschäumende Frische verlieren, während Jack mit vor Erwartung zitternden Fingern die Nummer des besagten Kumpels wählte.


9.-5neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.05.2006 12:21:14

Hildegunde war in der Uniklinik angekommen und erklomm nun die Treppen zur Chirugie. Da sie sehr stolz auf ihre Sportlichkeit war, immerhin war sie 1959 Norddeutsche Vize-Meisterin im 300 m Kraulschwimmen gewesen, nahm sie die Stufen leichtfüßig und vielleicht eine winzige Spur zu flott.
Das gelbe Schild, das am Geländer baumelte mit der Aufschrift "Vorsicht! Rutschig! Frisch geputzt!" konnte sie beim besten Willen nicht erkennen. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Oder besser gesagt Hildegunde verlor sich im Lauf. Beim Einbiegen auf das letzten Treppenpodest - dort wo es noch nicht ganz getrocknet war - verloren ihre Absätze die Bodenhaftung, rutschten auf dem mit Desinfektionsmitteln angereicherten Wischwasser aus. Um Gleichgewicht bemüht ruderte sie mit den Armen um sich und bekam den Handlauf zu fassen. Die Raumpflegerin hatte aber ihren Job gewissenhaft erfüllt und auch das Geländer von Viren, Keimen und Ähnlichem befreit.
Hildegunde rutschte ab und ruderte erneut. Um Standfestigkeit bemüht versuchte sie einige Schritte zu machen. Doch leider hatte sie vergessen, dass sie sich am oberen Ende der Treppe befand und so trat sie rückwärts ins Leere.
Sieben Stufen tiefer kam sie zum Sitzen. Ihr Schrecksschrei war nicht ungehört geblieben, und so waren auch schon Schwestern und auch ein Arzt herbeigeeilt.
Noch völlig benommen sahs Hildegunde auf der Treppe, als man ihr aufhalf und sie wieder auf die Füße stellen wollte. "Autsch! Verflixt! Mein Fuß!", jammerte sie daraufhin. Der junge Assistensarzt hatte sich schon zu ihr hinabgebeugt und tastete das Gelenk ab. "Ich würde vorschlagen, dass lassen Sie am besten röntgen." Sein hilfloser Scherzversuch: "Da sind sie ja direkt an der richtigen Stelle.", bereute er, bevor er ausgesprochen hatte. Hildegunde hatte sich vom Schock erholt und war nun wieder ganz sie selbst. "Junger Mann, was bilden Sie sich ein? Ist das ihre Art, das Krankenhaus auszulasten? Brauchen sie Patienten? Müssen sie nachweisen, dass an der Uniklinik ein Bettenabbau nicht zu verantworten ist?" Oh ja, Hildegunde kannte sich aus, in den Niederungen der Politik.
Der angehende Mediziner wusste nicht so recht wie ihm geschah und sah sich hilfeheischend um.
Prof. Dr. Hegebrecht war durch das laute Gespräch im Treppenhaus von seinen Überlegungen abgelenkt und kam nun auf die Gruppe zu. Mit einem Blick erfasste er die Situation und wandte sich an den jungen Arzt: "Herr Kollege, ich übernehme." Und zu Hildegunde: "Gnädige Frau. Bitte setzen sie sich. Ich werde mich persönlich um sie kümmern." Hildegunde war von der freundlichen, zuvorkommenden Art dieses charmanten Herrn sehr angetan.



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