| Die Unterscheidung der Wasserkraftwerke ist geschickt gemacht, denn der unübliche Begriff des "Stauseekraftwerks" erschlägt zugleich Laufwasser- und Fallwasserkraftwerke. Gut. Dafür fehlt der kritische Umgang mit den erneuerbaren Energien (EE), denn Wasserkraftwerke sind keinesfalls umweltfreundlich an sich - höchstens bezogen auf die Emissionen. Die Windkrafträder versuchen weitere Probleme: Die Netzstabilität ist ein Problem, denn die Schutzeinrichtungen und Lastflußkoordination sind defacto für die Hierarchie von oben nach unten ausgelegt. Wie viele dezentrale Einspeiser koordiniert werden können, ob und wie solche Netze dann tatsächlich funktionieren, ist alles elektrotechnische Kristallkugel. Das heißt, die Debatten darüber sind heiß.
Des weiteren haben die Offshore-Anlagen das Problem, daß nur eine doppeltgespeiste Asynchronmaschine mit Schleifringläufer zum Einsatz kommt, welche Verschleiß und Wartungsarbeiten verursacht. Zudem sorgt die enorme Vergütung und Förderung der Anlagen dafür, daß jeder, der sich so ein Ding hinstellen will, das auch kann und somit ein unkontrollierter Wucher der Windmühlen im Gange ist. Zuletzt: Problematisch ist der Energiefluß in Deutschland, da die meiste Anschlußleistung der EE in Ostdeutschland besteht, dort aber kaum Verbraucher vorhanden sind, so daß es Engpässe und absehbare Schwierigkeiten beim Durchschleusen der Energie nach West-, Süd- und Südwestdeutschland gibt. Stichwort Regelenergie, Stichwort (aus elektrotechnischer Sicht) absoluter Horrortag (bspw. Ostersonntag und viel Wind).
Das sollte in Ansätzen alles mit hinein, denn sonst werden die Diskussionen und die technischen Realitäten nicht klar. Es muß ja nicht gleich eine E-Technikstudienarbeit werden, aber das ein oder andere sollte im Interesse eines ausgewogenen Bildes erwähnt werden. Wind wird vermutlich nicht die EE der Zukunft.
:-) Viele Grüße |