Kommentar von marhof am 25.02.2004 13:00:50 
Die Geschmackszonen der Zunge
Du könntest noch einen Versuch in der anschließenden Stunde machen. So kannst du ihnen vielleicht deutlich machen, wie Geruchs oder Geschmacksinn zusammenhängen. Hol dir 3 bis 4 Schüler an die Tafel. Die Schüler sollen ihre Augen schließen und mit einer Hand die Nase zuhalten, bis sie nur noch durch den Mund atmen können. Dem ersten Schüler gibst du Salz in den Mund. Dem zweiten Zitronensaft und dem dritten Pfeffer. Wenn sie ihre Nasen zuhalten, können sie den Geschmack nicht erkennen. Wenn sie die Nase wieder öffnen und nochmal probieren, dann können sie diese Stoffe schmecken. Wenn du willst, kannst du mir eine Mail an schreiben.

Kommentar von indic am 07.11.2004 13:04:41 
Ach herrje!!!
Der Versuch ist ja wirklich sehr schön. Mich würde interessieren, ob die SuS tatsächlich unterschiedliche Empfindlichkeiten herausfinden. Die sog. "Zungenkarte" geistert immer noch in unseren Schulbüchern herum, obwohl längst bewiesen wurde, dass sie gar nicht stimmt und auf eine fehlerhafte bzw. unzureichende Abbildung in einem Anfang des 20. Jh. erschienen Artikel zurück geht! Wir schmecken prinzipiell überall auf der Zunge gleich!!! Es gibt keine Zonen!!! Schade, dass sich das immer noch nicht rumgesprochen hat...

Kommentar von mylonith am 01.03.2005 17:46:59 
das stimmt so nicht
Die Zungenkarte hat heute noch immer Gültigkeit und zurecht! Allerdings muss man diese modifizieren! Es ist richtig, dass an der Zungenspitze primär Süss geschmeckt wird, der Rest der Zunge kann das Süsse auch schmecken, jedoch deutlich reduziert!

Kommentar von intensiv am 08.03.2005 13:08:37 
aufwendig aber leider nicht ganz richtig
Der Geschmacksinn ist eine wichtige Sinnesmodalität, den wir nach dem System Bardons im WWA genauso ausbilden müssen, wie jeden anderen Sinneskanal. Leider wurde uns in der Schule eine Geschmackszonen Karte der Zunge vorgestellt, die vollkommen unrichtig ist. Jeder Bardon Schüler sollte wissen, dass diese Geschmackszonen-Karte falsch ist, damit er sich bei seinen Geschmacks-Sinneskonzentrationen nicht auf falsche Voraussetzungen stützt. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Zusammenfassung neuester Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet im (englischen) Scientific American, März 2001, Seite 26 von David V. Smith und Robert F Margolskee hinweisen. Ein häufiger Fehler in vielen Lehrbüchern ist die immer wieder reproduzierte Geschmackszonen-Karte, die große Areale mit spezifischen Unterschieden der Sensitivität im Geschmack bezüglich einzelner Geschmackseindrücke wie süß, salzig, sauer und bitter anführt. Diese Karte gibt an, dass "süß" von den Geschmacksknospen der Zungenspitze, "sauer" an den Zungenrändern, "bitter" hinten auf der Zunge und "salzig" an den Zungenrändern wahrgenommen wird. Geschmacks-Forscher wissen schon seit vielen Jahren, dass diese Geschmacks-Zonen-Karte falsch ist. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Ergebnis einer falschen Interpretation von Forschungsergebnissen aus der Zeit vor der Jahrhundertwende und es scheint fast unmöglich, sie wieder aus der Literatur zu tilgen. In Wirklichkeit sind alle Geschmacksqualitäten gleichmäßig auf der ganzen Zunge wahrnehmbar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keinerlei Hinweis auf ein räumliche Unterschiede in der Sensitivität bezüglich der einzelnen Geschmackrichtungen auf der Zunge.

Kommentar von tessi33 am 28.06.2005 15:38:28 
Wie denn nun???
Ich habe eure vorherigen Kommentare mit Interesse verfolgt und auch im Internet nachgeschlagen. Stoße aber immer wieder auf BEIDE Meinungen (ja es gibt Zonen /nein es gibt keine)! Wie verhält es sich denn nun mit den Geschmackszonen der Zunge? Habe gerade das Thema Sinnesorgane in einer 7 und würde daher gerne wissen, WAS man den SuS nun erzählen sollte...Grüße Tessi

Kommentar von kull am 13.10.2005 17:46:00 
gibt's nicht
Ich kann nur die Vorlesung zum Tierphyspraktikum an der Kölner Uni vor 4 Jahren oder so zitieren, wo uns gesagt wurde, dass die Zungenkarten falsch sind. So viel zu der Profmeinung.

Kommentar von henning1 am 05.10.2007 18:20:43 
wohl doch eher falsch
Wenn man Wikipedia als Spiegel des derzeitigen Wissensstandes ansieht, muss man zu der Überzeugung kommen, dass die Einteilung so nicht haltbar ist. Zitat: "Früher dachte man dass sich die Zunge in Geschmacks-Areale einteilen lässt. Dies ist jedoch falsch. Inzwischen weiß man, dass diese Zonenaufteilung auf einem Interpretationsfehler der Abbildung einer von David Hänig im Jahre 1901 herausgebrachten Veröffentlichung beruht. Die grundlegenden Geschmacksqualitäten können mit allen sensorischen Bereichen der Zunge detektiert werden." Oktober 2007 Gruß

Kommentar von manf am 01.10.2011 22:47:17 
Probieren geht über studieren
Für jeden müsste es doch machbar sein, das selbst auszuprobieren. Das Ergebnis ist wirklich eindeutig. Historisch absolut bemerkenswert, wie sich solch eine Überzeugung so lange halten konnte....und so vor 3 Jahren noch von meinem Professor in Humanbiologie gelehrt wurde.

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