Kommentar von hutten63 am 28.06.2013 14:15:59 
Vorsicht mit diesem Text
Der Text ist aus verschiedenen Gründen nur mit Vorsicht zu genießen: 1. Ein selbst erfundener Text wird dem angesehenen Nachrichtenmagazin "Die Zeit" zugeschrieben, das nie eine derart einseitige Stellungnahme zu diesem Thema abgeben würde. Lehrer sollten zum sauberen Umgang mit Zitieren erziehen und in dieser Hinsicht Vorbilder sein. 2. Die Argumentation ist zu pauschal und führt die Schüler - wenn sie sie denn ernst nehmen - dahin Urteile wie "Computerspiele führen zu unkontrollierten Aggressionen" als wissenschaftlich belegte Meinung hinzunehmen, obwohl das offenkundig falsch ist. 3. Beispiele, die eher an die "Bild" erinnern wie das vom Jugendlichen, der seinen Vater mit einem Vorschlaghammer erschlägt, haben in der Schule m.E. nichts zu suchen. 4. Offensichtlich falsch sind Behauptungen wie, dass das Internet für die mangelnde Lesefähigkeit von Jugendlichen verantwortlich ist. Wenn man denn diesen Text unbedingt einsetzen will, dann muss den Jugendlichen auch klar gemacht werden, dass dies eine pauschale und unhaltbare Argumentation ist und sie Gegenargumente finden müssen. Der Erwartungshorizont legt das nahe. Dann aber bitte nicht diesem Text einem "Medienwissenschaftler" in den Mund legen, sondern einer offensichtlich nicht als Identifikationsfigur geeigneten Person - etwa einer "Kunigunda Sittenstreng", Vorsitzende des Clubs zur Verteufulung der Technik. Auf keinen Fall ist dieser Text für Schulaufgaben geeignet.

Kommentar von crischy am 28.11.2013 15:26:58 
Umgang mit diesem Text in der Schule
Ich gebe "hutten63" recht, dass man diesen Artikel keiner Tageszeitung zuordnen darf, aber geht denn nicht bereits aus dem Pseudonym hervor, dass es sich um einen fiktiven Text handelt? Vielleicht kann die Kollegin/der Kollege ja an die Überschrift in Klammern anhängen, dass sich um einen selbst erfundenen Text handelt. Hinweis für den Kritiker: Für SuS ist soch ein Beispieltext nicht zu pauschal, schließlich geht es darum, dialogisches Argumentieren zu üben....

Kommentar von incredible am 01.12.2013 21:21:07 
Liebe Kollegen!
Um die SuS im Unterricht herauszufordern, finde ich es legitim, mit "Fälschungen" zu arbeiten. Ich kläre meine SuS im Anschluss über die Urheberschaft auf. - Die SuS reagieren einfach anders, wenn sie glauben einen "echten" Zeitungsartikel in der Hand zu halten, als wenn ich ihnen vor Beginn der Stunde sage, ich hätte hier mal einen Text geschrieben. Zudem ist für SuS verwirrend, wenn man ihnen einen Text gibt, den man selbst geschrieben hat und dann gegen die eigenen Positionen argumentiert... Wer immer noch Bedenken hegt, möge meinen Text nicht benutzen. Liebe Grüße Incredible

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