Dieser kleine Mauervorsprung an der Ecke des Hotels "Kaiserworth" in Goslar, dem ehemaligen Zunfthaus der Tuchmacher, war ein sog. "Stein des Anstoßes". Im Mittelalter herrschte die raue Sitte, dass hoffnungslos verschuldete Menschen ihre Schulden loswerden konnten, indem sie mit ihrem Hintern von anderen Bürgern (jeder der wollte, durfte dabei mitmachen) kräftig auf diesen Stein "gesetzt" wurden. Bei solch einem Vorgang wurde auch so manchem das Steißbein beschädigt. Diese Schuldner waren anschließend all ihrer Schulden ledig, aber auch ihrer Ehre, und taten gut daran, schleunigst die Stadt und die Umgegend zu verlassen.
Fachwerk galt im Mittelalter als Baumaterial für arme Leute. Wer etwas auf der "hohen Kante" hatte, baute, um dies auch nach außen zu zeigen, sein Haus in Stein (>>> "steinreich"), eine so-genannte Kemenate (kommt von dem Wort "Kamin"). Wem zwischendrin das Geld ausging, der baute mit Fachwerk weiter, wie hier zu sehen ist. Leider ist es auf Grund der engen Straße nicht möglich, das ganze Haus aufzunehmen, aber die charakteristischen Merkmale wie z. B. links die Kemenaten-Fenster, in der Mitte die Tordurchfahrt, die für Gespanne ganz aufgemacht werden konnte, und der Abschnitt rechts oben in Fachwerk-Bauweise sind darauf gut zu erkennen.
Die Stadt wurde von den Römern im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet und zählt heute zu den am besten erhaltenen Festungsstädten Europas. Die cité innerhalb der Mauern ist heute ein einziges Touristenzentrum, allerdings im besten Sinne des Wortes. Auf den 14 ha, auf denen im Mittelalter 3-4.000 Menschen wohnten, leben heute 229 Einwohner ständig. Alle anderen arbeiten für den Tourismus und leben außerhalb. Die cité ist also ein ausgedehntes Freilichtmuseum und normalerweise für Autos nicht zugänglich.
(Quelle: Wikipedia)
Saint-Guilhem-le-Désert ist eine Gemeinde im französischen Departement Hérault. Sie hat 245 Einwohner (Stand: 1999) und eine Fläche von 38 km². Das mittelalterliche Dorf mit gleichem Namen liegt im Verdustal am Fluss Hérault in der Nähe von Montpellier.
Der Legende nach wurde das Kloster "Gellone" um 800 gegründet. Als Erbauer gilt Herzog Wilhelm von Aquitanien und Toulouse (Guilhem de Toulouse) "Kurznase" genannt, ein Enkel Karl Martells und erfolgreicher Militär Karls des Großen. Man vermutet, dass man, um den Ort für die Pilger des nahegelegenen Jakobsweg interessant zu machen, die historische Figur des "Guilhem de Toulouse" hochstilisiert hatte und letztendlich zum Saint-Guilhem (zum heiligen Wilhelm) umfunktioniert wurde.
Heute ist Saint-Guilhem-le-Désert mit dem Pont du Diable (Teufelsbrücke) und dem Kloster eine große Touristenattraktion im Gebiet um Montpellier. Von der Vereinigung Les Plus Beaux Villages de France wurde der Ort zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt. Die verbliebenen Bewohner können allerdings nur in den Wintermonaten ungestört leben, da der Ort sonst völlig von Besuchern belagert wird.
(Quelle: Wikipedia)
Kaiserkrone oder auch Reichskrone aus dem Hl. Röm. Reich Deutscher Nation. Krone der Könige und Kaiser seit dem Hochmittelalter (einer der wichtigsten Teile der Reichskleinodien).
Die meisten römisch-deutschen Könige seit Konrad II. wurden mit ihr gekrönt. Bei der Krönung wurde sie zusammen mit dem Zepter und dem Reichsapfel an den neuen König übergeben.
Aufbewahrung in der Wiener Schatzkammer in der Hofburg