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Forum: "Geschichte zum Weiterschreiben - Teil 3"

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33.5.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.09.2006 17:19:10 geändert: 29.09.2006 07:42:40

"Ich kann das nicht! Das halt ich nicht aus! DAS kann ich nicht!" Wenn die Natur nicht diese Situation vorausgesehen hätte und das menschliche Genick für extreme Belastungen ausgelegt hätte, der Kopf von Max wäre schon vor einer halben Stunde von seinem Rumpf gekullert. So sahs er aber immer noch fest und wackelte einfach nur hin und her.
Gemeinsam mit Wolfgang hockte er in einer kleinen Eckkneipe um die Ecke und berichtete sicherlich zum 7? oder auch 8? mal über den gestrigen Geburtsvorbereitungskurs. Die Atemübungen hatten das Letzte von ihm abverlangt, dieses Hecheln wie ein Hund im August war schon schlimm genug, die Bauchatmung verlangte vollste Konzentration, aber dieses tiefe Aaaaaahhhhh-Atmen war zu viel gewesen, definitiv zu viel. Seine Hochachtung vor dem weiblichen Körper und seinen Innereien wuchs ins Unendliche. Die Hebamme hatte kategorisch erklärt, dass Männer, die nicht das Geburtserlebnis mit ihren Frauen teilten, dies lebenslang bereuen würden. Natürlich könne sie verstehen, dass man Angst vor dem Blut und den Schmerzen, dem Geruch von Desinfektionsmitteln und dem Wehgeschrei der Partnerin, vor Spritzen, Zangen, Glocken und stundenlanger Schwerstarbeit haben kann. Aber dieses Erlebnis, dieses tiefeinschneidende Geschehniss einer Partnerschaft, wenn aus dem Paar eine Familie wird, sollte sich ein verantwortungsvoller, engagierter Mann und Vater nicht entgehen lassen. Ja, an dem Willen fehlte es Max keineswegs, auch den Geruch von Blut und Sagrotan konnte er ertragen. Aber konnte er Marion eine wirkliche Stütze sein? Konnte er ihr Mut zusprechen, wenn sie die Kräfte nach sieben Stunden verliesen? Würde er ihr die Hand halten können, wenn sie sie zusammenquetschte vor Schmerzen? Würde er die Nerven behalten, falls es zu Komplikationen käme? Hin und her gerissen von den eigenen Erwartungen und Ansprüchen und der eigenen inneren Einsicht suchte er nun das Gespräch mit einem Geschlechtsgenossen, der diesen schweren Weg schon einmal gegangen war und sich nun aufmachte, ihn ein zweites mal zu beschreiten.


33 - 6.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.09.2006 22:17:39

Mit zunehmendem Alkoholspiegel schütteten sich beide Männer gegenseitig das Herz aus. Der sonst so mutige Wolfgang gestand Max ein, dass er beim ersten Kind fast in Ohnmacht gefallen war. Noch wochenlang nach der Geburt hatte er unter Albträumen gelitten, wenn er denn nachts überhaupt schlafen konnte. Die Lust auf ein zweites Kind war ihm durch das Erlebnis der Geburt, die sich stundenlang hin gezogen hatte, lange Zeit vergangen, obwohl er dieses Erlebnis andererseits nicht missen wollte.
Max gestand Wolfgang ein, dass er in der letzten Zeit häufig bei Nadine im Krankenhaus war, wenn sie Dienst hatte. Nadine hatte ihm unter größten Vorsichtsmaßnahmen, dass sie nicht dabei erwischt werden, eine Art Nachhilfekurs in Wie-schaffe-ich-es-Blut-sehen-zu-können gegeben. Mit Erfolg! Max´s Brust schwoll beim Erzählen förmlich an, als hätte er einen Superplatz beim Marathon belegt. Ein Problem hatte er mit dem „Proben für den Ernstfall“ voraussichtlich im Griff. Er hatte heimlich bei Renate angerufen und danach gefragt, wie Marions Geburt verlaufen war. Renate hatte ihn sehr schnell durchschaut und, um ihn nicht zu verunsichern, ihm versichert, dass Marion rasant schnell und ohne großes Aufsehen auf die Welt gekommen war. Das Gegenteil war der Fall gewesen, aber das wollte sie Max erst einmal verschweigen. „Ich glaube, wir sollten uns einer Selbsthilfegruppe anschließen: „Wie überlebe ich die Geburt meines Kindes, ohne zu kollabieren und bleibende Schäden davon zu tragen?“ war das Resümee dieses Abends, bevor die zwei sich auf den Weg zu ihren hochschwangeren Frauen begaben.


33 - 7.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2006 17:51:29 geändert: 07.10.2006 22:52:15

Marion saß auf ihrer Wolldecke und starrte auf das unruhige Meer hinaus. Der Himmel war grau und wolkenverhangen und die Wellen peitschten heran. Für Oktober war die Luft ausgesprochen mild, aber der Herbst zeigte schon deutlich seine Spuren. Max war bereits seit einer Stunde weg, er joggte den Strand unterhalb der Kreidefelsen entlang.
Marion legte die Hand auf ihren Bauch. Der kleine Krümel war heute ausgesprochen ruhig, vielleicht machte ihm das Rauschen der Wellen sogar ein wenig Angst.
Max genoß die freien Tage auf Rügen und mit vielen sportlichen Aktivitäten bekam er den Kopf endlich mal wieder so richtig frei. Marion dagegen versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihr alles andere als gut ging. Ihr zunehmender Bauchumfang verursachte ihr bei jeder längeren Wanderung Qualen. Nachdem sie sich die Kreidefelsen von oben angesehen hatten, war sie heilfroh, den Abstieg zum Strand heil überstanden zu haben. Zwei Mal war sie auf dem feuchten Laub der Buchen ausgerutscht und dank Max´s schneller Reaktion nicht hingefallen. Nun saß sie mit Stift und Papier am Strand, um sich Notizen für eine neue Kurzgeschichte zu machen. Gedanklich war sie wie gelähmt. Der graue Horizont und die unruhige See machten ihr Angst.
Durch ihre Schwangerschaft war so vieles, was sie mochte, anders geworden und irgendwie aus dem Ruder geraten. Sie fühlte sich unbeweglich und beneidete Max um seinen Elan und seine Beweglichkeit. Sie war froh, wenn sie sich nicht unnötig bewegen musste. Max liebte es, Fischbrötchen in allen Variationen zu essen, Marion wurde beim Fischgeruch nach wie vor speiübel, obwohl sie unter anderen Umständen Fisch über alles liebte. Max zog es trotz der Ferien in diesen Tagen früh aus dem Bett und an die frische Luft, Marion musste sich dagegen zwingen, aufzustehen, obwohl sie Strandspaziergänge eigentlich über alles liebte.
Während sie weiterhin auf das Meer hinausstarrte, fragte sie sich, ob das alles nur eine normale Begleiterscheinung ihrer Schwangerschaft war oder ob sie sich generell so verändert hatte.



33.8.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.10.2006 23:43:52

Robert sah sich zum wiederholten Male um. Auf dem Esszimmertisch stand ein Strauß mit Sonnenblumen, in der Küche ein Strauß mit dunkelroten Lilien. Burgunderfarbene Blumen zu bekommen hatte sich als unmöglich erwiesen. Mehrere Floristen hatte er angefahren und immer wieder ein Kopfschütteln bekommen. Er seufzte auf. Dann nahm er den Schlüssel vom Bord und ging zur Garage. Hildegundes Zug würde in 20 min ankommen. Nachdem er den Heiratsantrag in allerletzter Minute doch nicht über die Lippen gebracht hatte, war er in sich gegangen. Was hielt ihn zurück, diesen endgültigen Schritt zu gehen? Wollte ihm sein Unterbewusstsein Signale senden? Da musste es aber noch etwas üben, denn so eindeutig sind die Zeichen nicht zu deuten. Und wie immer in solch verzwickten Situationen holte sich Robert Rat bei einem guten Freund. Beim Autofahren nutzte er die beruhigenden Geräusche des Motors und die Gleichförmigkeit des Verkehrs um mit Herrn Wegener zu kommunizieren. Wer den älteren Herrn in seinem Peugeot 505 gestikulieren sah, dachte sicher, er streite mit einem unsichtbaren Gegner. So ganz abwägig war diese Vermutung auch nicht, denn ...... mussten alle Punkte klar gemacht werden, alle möglichen Verwicklungen erkenntlich gemacht werden, alle heimlichen Gedanken konnte er dem alten Freund anvertrauen. Von Charlottes Auszug musste er auch noch in Kenntnis gesetzt werden. Viel zu schnell war der Bahnhof in Sicht und Robert unterbrach das Gespräch kurzfristig, um sich auf die Suche nach einem Parkplatz zu konzentrieren. "So, und nun? Du denkst also auch, das ist die beste Lösung? Ja, ich glaube, du hast Recht. Ich danke dir. Es tut so gut, mit dir zu reden." Robert zog den Schlüssel ab, stieg aus, verschloss den Wagen und machte sich mit beschwingten Schritten auf den Weg zum Bahngleis 7. Er pfiff ein fröhliches Liedchen vor sich hin: Ganz in Weiß... Ach, ja so wird er es machen!


33 - 9.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.10.2006 12:04:02 geändert: 14.10.2006 12:06:13

Da kam sie: Schon von weitem erstrahlte ihre burgunderrote flotte Herbstjacke und die Federn auf dem burgunderroten Hütchen wippten aufgeregt hin und her. Ein warmes strahlendes Lächeln lag auf ihren burgunderroten Lippen, als sie Robert begrüßte.

Robert war sehr nervös, das musste er sich innerlich eingestehen. In den letzten Tagen hatten sich die Handwerker in der Villa die Klinke in die Hand gegeben. Ganz nach Hildegundes Geschmack hatte er alles Sterile aus der Villa verbannt. Er hatte Hildegundes mehrmalige Hinweise ernst genommen und die Möbel umstellen lassen. Alle Gardinen, Kissen und Deckchen waren durch farbenfrohe neue – mit dem Grundton burgunderrot – ersetzt worden und in allen Zimmern versuchten neue Grünpflanzen sich prächtig zu entwickeln. Hildegunde musste sich fast wie in ihrer Wohnung vorkommen und Robert war sicher, dass er mit diesen, teils kostspieligen Maßnahmen, auf dem richtigen Weg war, Hildegunde dazu zu bewegen, ganz zu ihm zu ziehen.

Als sie die Villa betraten, entfuhr Hildegunde ein Schrei, den Robert nicht gleich zu deuten vermochte. War es Jubel oder Entsetzen….


33.10neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 15.10.2006 15:52:39 geändert: 15.10.2006 15:54:34

Sie klatschte in die Hände wie ein kleines Kind, das sich sehr freut. Mit einem Strahlen drehte sich Hildegunde zu Robert um: „Oh wie schön! Robert! Wie hübsch das aussieht!“ Und fluggs hatte sie Robert umarmt und ihn ganz herzhaft auf den Mund geküsst. „Danke.“ Dieses warme Gefühl ums Herz zeigte Robert, dass er das Richtige getan hatte und auch den richtigen Weg gewählt hatte. So fand er den Mut, die Frage zu stellen, die ihn schon so lange beschäftigte. „Hildegunde, Liebe, könntest du .... ich meine, würdest du .... glaubst du .... „ `Sei ein Mann und hör auf zu stottern!`, hörte er Hugos Stimme aus dem Äther. „Hildegunde, würdest du mir die Ehre geben und hier bei mir wohnen?“ So! Jetzt war´s draußen. Aber befreit fühlte er sich immer noch nicht. Gespannt schaute er in Hildegundes Augen, um eine Antwort zu erahnen. Wie würde sie sich entscheiden?
Hildegunde hatte sich in der linken hinteren Herzkammer schon so etwas Ähnliches gedacht, als sie sah, wie exakt Roberts Haus nach ihren Vorschlägen umgestaltet war. Aber zwischen erahnen und hören und somit offiziell wissen, waren doch schon noch Unterschiede. Das Aussprechen machte es irgendwie „fest“. „Ja, Robert. Das fände ich wunderbar.“ Und schon wieder fasste sie Roberts Wangen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Das war zuviel für Robert; er war ja schließlich kein Schulbub mehr, der von seiner Mutter einen Gute-Nacht-Kuss aufgedrückt bekam. Er war ein verliebter Mann, der mit beiden Beinen im Leben stand und soeben die Frau seines Herzens gefragt hatte, mit ihm ihr Leben zu verbringen! „Hildegunde! Hör auf.“ Einigermaßen erstaunt sah Hildegunde Robert an. „Was hast du denn jetzt?“ Eines hatte Robert in der gemeinsam verbrachten Zeit mit Hildegunde gelernt, sich nicht auf Diskussionen einzulassen und Dinge zu erklären, die man besser nicht erklärt. Er nahm darum schweigend diese wippende Pill-Box von Hildegundes Haaren, schleuderte sie achtlos auf den Sessel, streifte die Lodenjacke von ihren Schultern. Ihren beginnenden Protest, wie er denn mit den teuren Sachen umgehe, erstickte er in einem innigen Kuss. Nach einer langen Zeit nahm er sie ganz sacht bei der Hand und zog sie ins Zimmer hinein. Hildegundes Wangen waren gerötet wie bei einem Schulmädchen. „Robert....“ „Tsch,“ legte Robert seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. Und noch einmal „Tsch“. Ganz still und voller Vorfreude folgte Hildegunde Robert, der ihr noch mehr als die neugestaltete Diele zeigte.


34.1.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janneke Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.10.2006 18:20:44 geändert: 17.10.2006 18:35:44

„Dienstag, 16.00 Uhr, festlich angemessen gekleidet vorm Alten Rathaus. Bring deine Lieben mit und lass dich überraschen! Jack“ Diese Worte hatte Marion Mitte der letzten Woche in ihrem Briefkasten gefunden und daraufhin alles unternommen, um hinter den Grund von Jacks Geheimniskrämerei zu kommen. Sie hatte Mike im Fitnessstudio angerufen, der aber genauso ahnungslos und auch nur mit diesen Worten beschieden worden war. Sie hatte Nadine in der Notaufnahme besucht und wie „zufällig“ das Gespräch auf Delia gelenkt in der Hoffnung, dass die Freundin irgendetwas, was auch immer, hatte durchblicken lassen. Sogar die letzte Möglichkeit – ein Anruf bei Hildegunde – hatte sie nicht nur in Betracht gezogen, sondern auch ausgeführt. Das hatte allerdings nichts genutzt, denn Hildegunde schien aus welchem Grund auch immer während des Gespräches recht abgelenkt zu sein und kicherte immer wieder vor sich hin. Im Hintergrund -so schien es Marion- fielen Dinge auf den Fußboden und zerbrachen dabei. So gab Marion ihre Bemühungen schließlich auf, fügte sich und suchte in ihrer Umstandsgarderobe nach „angemessen festlicher“ Kleidung. Sie hatte Max und Silvia informiert und eingeladen. So machten sich die drei recht pünktlich auf den Weg und trafen Jack vor dem Alten Rathaus. Auch der hatte seine Lieben mitgebracht. Neben Delia warteten Nadine, Bernd, Mike, aber auch Hildegunde und Robert. Marion ließ sich in den allgemeinen Begrüßungstrubel hineinziehen, nahm dann aber schließlich Jack beiseite: „Was feierst du hier heute eigentlich? Dein 30. Geburtstag ist doch schon eine ganze Weile her!“ Jack grinste sie verschmitzt an. „Wir, mein Engel. WIR werden heute feiern. Aber nicht hier.“ Bei diesen Worten zog er sie an der Hand weiter in Richtung des Nebengebäudes und bedeutete den anderen Gästen ihnen zu folgen. „Ich habe vor einigen Wochen meinen Anwalt mit deiner Anwältin telefonieren lassen. Die beiden haben es gemeinsam geschafft, einer Familienrichterin einen frühen Termin für unsere Scheidung abschwatzen zu können. Die Richterin meinte, da wir uns ja in Sachen Unterhalts- und Ausgleichsverzicht sowie Sorgerecht einig sind, dürfte das kein Problem darstellen. Wir sind um 16.30 Uhr dran, für danach hab ich einen Tisch im Bahnhof für die Gesellschaft reserviert.“ Marion stand inzwischen vor der Tür des Amtsgerichts und war einigermaßen sprachlos.


34.2neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.10.2006 21:26:26 geändert: 25.10.2006 21:50:38

26 Grad Ende Oktober, einen Tag vor dem Nationalfeiertag, das konnte nicht sein! Gregor hatte seine dünnste Herbstkutte herausgekramt und nun stand er vor dem kleinen Spiegel in seiner Kammer. Sorgfältig zupfte er sich das Haar zurecht und setzte seine kleine runde Kappe auf. Heute war Besuchstag im Altenheim, dann Kaffee und Kuchen bei der katholischen Frauenrunde und schließlich seine private Runde durch den Ort. Gregor kannte seine Ziele ganz genau, Menschen die ihn brauchten-ihn als Mensch und nicht als Vertreter einer Institution.
Wenig später war er auch schon auf dem Weg und nach einigen hundert Metern erreichte er das Pflegeheim. Die Schwestern kannten ihn schon und grüßten freundlich, einzig die Oberschwester bedachte ihn mit einem mürrischen "Griaß ihna!". Gregor nickte ihr trotzdem freundlich zu und betrat das erste Zimmer. Hier freuten sich die Menschen auf ihn, auch wenn ihn einige von einem auf das andere Mal nicht mehr erkannten. Doch seinem Ego schmeichelte es irgendwie immer, wenn die alten Bäuerinnen ihn "jungs Bürschle" nannten und sich stundenlang darüber ausließen "wie schod`s net ist, dos so a fescher liaber Bua a Pforrer worn is!"
Die Frauenrunde war da schon etwas kritischer mit ihm. Sie rochen jeden Braten und so war es ihm eine echte Prüfung gewesen, von dem hohen Besuch nichts zu verraten.
Der oberste Kirchenhirte hatte nur wenige ruhige Stunden in Tirol verbracht, zu schnell hatten ihn seine Worte eingeholt. Um die Diskrepanzen zu verringern, bat man ihn in den Vatikan zurück. Gregor aber hatte ein feines Gespür und wusste, dass dies nicht der letzte Besuch gewesen sein würde.
Es war schon Nachmittag als er endlich den Pfad zu seinen besonderen Schafen hinaufging. Weit oben am westlichen Hang lebte die Familie Gruberegger, mit ihren 5 Kindern. Gregor besuchte sie einmal in der Woche und fand in ihnen dankbare Abnehmer für die unzähligen Pralinenschachteln mit denen er zuvor überhäufft worden war. Der Hof lag weit oben und bot einen entzückenden Ausblick auf seine Abtei. Frau Gruberegger war Meisterin im Apfelstrudel backen und trotzdem sich seine Kutte allmählich spannte, ließ er es sich nicht nehmen ein Stück davon zu probieren. Die Bäuerinn drückte ihm kurzum ihren 4 Monate alten Sohn in den Arm und verschwand in die Küche. "I kimm glei, da Strudel is no recht worm!" rief sie ihm zu. Der Kleine Racker kaute und lutschte an seinen dicken Händchen und Gregor konnte nicht umhin zu lächeln. "Na, bei Marion wirds dann wohl auch bald so weit sein!", dachte er und genoß die letzten milden Sonnenstrahlen eines viel zu warmen Oktobertages. So fand auch sein gesprächsintensiver Nachmittag, mit der leisen Untermalung eines schmatzenden und gurrenden Säuglings, ein beschauliches Ende -und genau deswegen liebte er seine Berufung so sehr!


34 - 3.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.11.2006 22:28:35

Noch immer bemüht, das eben Gehörte zu verstehen, wusste Marion nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. In ihrem Zustand waren die Grenzen fließend. Ein Gefühl der Erleichterung, aber auch einer grenzenlosen Traurigkeit überfiel sie und sie fühlte, wie ihr schwindlig wurde.
Nun war es also soweit. Was seit Monaten nur noch auf dem Papier bestand, wurde nun endgültig zu den Akten gelegt. Für Marion war klar gewesen, der Tag ihrer Scheidung würde ein letztes formales Treffen mit ihrem Ehemann werden, das vielleicht bei einer Tasse Kaffee beendet würde. Jack jedoch sah dir Dinge anders. Es musste noch mehr dahinter stecken, wenn er daraus ein fröhliches Familienfest machte.
Marions Gedanken überschlugen sich. Verstohlen beobachtete sie Delia. Trotz aller Anstrengung konnte sie weder einen Verlobungsring, noch den Ansatz eines Bäuchleins unter ihrem knallroten knappen Minirock entdecken.
Sie wurde jäh in ihrem Gedankenfluss unterbrochen, als die Tür sich öffnete und eine freundliche junge Frau ausrief:“ In Sachen Schäfer gegen Schäfer…..“


34 - 4.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.11.2006 15:51:59 geändert: 06.11.2006 15:52:34

Der allabendliche Wetterbericht nach den Heute-Nachrichtet gestaltet sich normalerweise spannender als das, was Marion in den kommenden Minuten erlebte. Alles ging ganz schnell.
Frisch geschieden und bestens gelaunt bat Jack die wartende Gesellschaft in die Gaststätte. Jeder war nun gespannt, was da noch folgen würde.
Max betrachtete Marion schweigend. Es hatte wenig Sinn, sie jetzt anzusprechen. Sie hatte wieder den für sie typischen Blick aufgesetzt, der signalisierte: „Lasst mich bloß in Ruhe, sonst platzt mir die Hutschnur“.
Nachdem die Gesellschaft ihre Plätze eingenommen hatte und die ersten bestellten Getränke auf dem Tisch standen, stand Jack auf, hob sein Glas, begrüßte noch einmal alle Anwesenden und begann, den Grund dieser Feier zu erklären "....


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