zu antworten, ohne dir zu nahe zu treten. Immerhin gibst du keinerlei Anhaltspunkte dafür preis, warum du das Ref nicht bestanden hast, also kann man da erstmal nichts zu sagen.
Ich erzähle dir nur mal eben, wie es mir in den letzten Wochen ging: Ich musste für 3 Wochen krankheitsbedingt meine Stunden an eine mobile Reservekraft abgeben. In dieser Zeit gab es massive (und berechtigte) Beschwerden von Kollegen, Schülern, Eltern bezügl. der Arbeit, des Verhaltens und des Auftretens dieser Lehrkraft. Als ich nach meiner Rückkehr erforschte, wie jemand diesen Beruf bei völliger Untauglichkeit ergreifen kann, erfuhr ich, dass der Betreffende nicht auf normalem Weg, sondern über eine Klage an seinen Abschluss gekommen ist. Diese Kopf-durch-die-Wand-Mentalität ist mir seit jeher fremd. Wenn jemand den Knall nicht hört, d.h. die Zeichen nicht richtig deutet (schlechte Noten, nicht bestandene Prüfungen, Verlängerung des Ref., Ratschläge der Mentoren, Kollegen, Fachleiter), dann mag es daran liegen, dass einer die verlorene Ausbildungszeit im Blick hat und deshalb nix Neues anfangen will. Aber in dem geschilderten Fall heißt das:
Nun steht er da mit Ende 20, hat diesen Beruf bis zu seinem letzten Tag an der Hacke (also noch satte 35 Jahre) und KANN IHN NICHT ! Der Burnout ist vorprogrammiert und der Stempel als "Wanderpokal" ebenso.
Und da stellt sich mir ganz klar die Frage: Wieso nicht noch 3 jahre dranhängen, umorientieren und ne geeignetere Ausbildung machen? Die Gesamtarbeitszeit eines Lebens ist lang genug. Das bedenken viele, die in deiner Situation sind, nicht.
In einem ähnlich gelagerten Fall sagte mir eine Referendarin mal: Aber es ist doch mein Traumberuf! Meine Antwort war: Dann wachen Sie endlich aus Ihrem Traum auf und betrachten mal im Wachzustand die Fakten. Das tut sie im Übrigen jetzt, aber ich verstehe eben nicht, wie man dafür fast 2 Jahre Ref-Zeit verstreichen lassen kann. Und es ist auch noch nicht raus, ob es sie am Ende retten wird.
Wenn ich jetzt völlig an deinem Thema vorbeigeschrieben habe, dann isses ja gut. Wenn du dich an irgendeiner Stelle erkennst, dann empfehle ich, ins Grübeln zu kommen.
Ich meine das alles nicht böse, es ist im Gegenteil eher bedrückend, denn es ist so enorm wichtig, seinen richtigen Platz im Leben zu finden. In diesem Sinne dir alles Gute!