Kommentar von purzel3 am 18.06.2005 10:44:53 
Super Anregung!
Das setze ich gleich am Montag in meiner Klasse ein, passt gut zu meinem Thema "Leben nach dem 2. Weltkrieg - Alltag in Deutschland"! Wirklich gute Idee - danke

Kommentar von gertl am 20.06.2005 19:24:15 
Anleitung für Fantasiereisen
Mir ist klar, dass Nike es nur gut gemeint hat und in keinster Weise Kindern schaden wollte/will, doch ändert dies nichts an der Tatsache, dass seine Fantasiereise, sorry, ein Paradebeispiel dafür ist, wie man es gerade nicht machen sollte, doch vielleicht kann man gerade deshalb aus seinem Text viel lernen. GESCHICHTLICHE THEMEN SIND OFT NICHT FÜR FANTASIEREISEN GEEIGNET(!!!), da das Grundthema negativ ist. Wenn man gerne mit Fantasiereisen arbeitet, sollte man folgende Punkte bedenken, und vor allem, dass NUR POSITIVE BILDER UND GEFÜHLE VERMITTELT/GEWECKT WERDEN DÜRFEN!!! 1) Manche Kinder haben große persönliche Probleme mit "Mutter oder Vater"...auf alle Fälle in "nette Freunde/nette Bekannte" oder so ändern, dass keine negativ-Erfahrungen ins Bewusstsein hochsteigen können, welche dann nicht alleine verarbeitet werden können. Manche Kinder fangen erfahrungsgemäß (!!!) bei der Erinnerung im entspannten Zustand an Vater oder Mutter an, zu heulen, werden regelrecht hysterisch oder panisch. Man sollte stets bedenken, dass Fantasiereisen einen tranceartigen Zustand hervorrufen können, in welchem GEFÜHLE VIEL STÄRKER ERLEBT WERDEN ALS IM "WACHZUSTAND"...der Vortragende sollte mit Hilfe der Stimme (schneller oder langsamer sprechen) die Kinder bewusst so führen, dass sie nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, da dort negative Erinnerungen "wie Fische herumschwimmen" und wir wollen nicht, dass diese mit an die Oberfläche gezogen weden!!! 2) "Toilettenhäuschen"...kann bei Kindern positive als auch negative Assoziationen wecken, also auf alle Fälle solche Wörter rauslassen 3) "fensterlose Kammer"... erweckt kein positives, entspanntes Gefühl (wie es in Fantasiereisen der Fall sein sollte!!!) sondern (Platz-)ANGST!!! 4) "Dein Tag beginnt morgens um vier"...bestimmt kein angenehmes Gefühl, das da vermittelt wird, eher Müdigkeit bzw. Energielosigkeit 5) "30 Silbergroschen...davon muss deine Familie leben"...Negativ-Suggestion "in Armut leben" ist bestimmt kein positives Gefühl 6) du "musst" es addieren...in suggestopädischen/superlearning Texten (Fantasiereisen) MUSS man gar nichts, es werden einem immer nur Vorschläge unterbreitet, quasi "du hast Freude daran, die Dinge zusammenzuzählen" oder so ähnlich 7) "Du musst das Schuldgeld für deine Tochter bezahlen"...besser: "Du hilfst deiner Tochter in finanziellen Dingen" 8) Negative Worte wie "Krieg" oder "Weltkrieg" DARF man in Fantasiereisen einfach nicht verwenden, tut mir leid, wenn man die Worte nicht rauslassen kann, sollte man sich wirklich überlegen, das entsprechende Thema mit einer anderen Methode zu erarbeiten, aber nicht im entspannten Zustand, ihr schickt die Kinder auf einen Horror-Trip, den sie nicht verarbeiten können, da er zu tief reingeht!!! 9) "eine Stadt, die im Krieg stark zerstört wurde"...besser: "die Stadt wird mit Eifer neu aufgebaut" oder so ähnlich 10) "viele Häuser liegen in Trümmern/die Straßen sind trist und grau"...positive Formulierung: "neue Häuser entstehen, die Situation bessert sich allmählich" 11) "kleine Wohnung"... Suggestion=Platzangst...besser: "ihr könnt nun in eine größere Wohnung ziehen" 12) "ihr teilt euch zu acht eine Toilette"...besser: "ihr habt nun auch ein größeres Badezimmer" (wobei man sich aber ganz streng genommen auch nicht sicher sein kann, welche Reaktionen bzw. Erinnerungen das Wort "Badezimmer" bei einzelnen Kindern im entspannten Zustand hervorrufen könnte, wie gesagt, alles, was direkt mit Familie zu tun hat, ist bei dieser Methode immer mit größter Vorsicht zu behandeln, besonders in der heutigen Zeit, in der viele Kinder stark vorbelastet sind!!! 13) "leere Schaufensterläden"...besser: "die Geschäfte bieten langsam wieder eine größere Auswahl an Lebensmitteln etc. an" 14) "sein Verdienst reicht kaum aus"...besser: "dein Vater verdient zwar wenig, aber irgendwie habt ihr immer genug Geld, um euch Nahrung und Kleidung kaufen zu können" (auch wenn das in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg geschichtlich nicht stimmen mag, so darf man es in einer Fantasiereise einfach nur positiv formulieren, auch wenn der Sinn dann nicht mehr stimmt, es geht nicht anders) 15) "die knappen Mengen an Lebensmittel"...löst kein positiv-Gefühl, sondern Hunger, Angst, Panik aus...besser wieder: "ihr könnt eure Lebensmittel zwar nur gegen Berechtigungsscheine abholen, doch habt ihr immer genug zu essen" (mir ist klar, dass auch diese Formulierung nicht den geschichtlichen Tatsachen entspricht, das Thema eignet sich einfach nicht besonders für Fantasiereisen) 16) "hungriger Magen"...Negativ-Suggestion 17) "Schwarzmarkt"...Negativwort 18) "Zeitungen als Toilettenpapier"...rauslassen!!! 19) Kleider aus einem alten Koffer...rauslassen!!! 20) Flucht/Vertreibung/Krieg...Negativwörter, die in Fantasiereisen nicht vorkommen dürfen!!! 21) "hast du ein eigenes Zimmer"...kann Wut, Neid, Trauer, Unzufriedenheit etc. auslösen, alles keine positiven Gefühle 22) 1900 Euro Verdienst...viele Kinder werden das Gefühl haben, ihre Familie sei ärmer/arm, MINDERWERTIGKEITS-GEFÜHLE!!! 23) Strom und Heizung MÜSSEN bezahlt werden...in Fantasiereisen muss man gar nichts, man darf Dinge tun, die Spaß machen!!! 24) Hunger...Negativwort 25) "die meisten Familien besitzen ein Auto"...und wenn nicht?...Minderwertigkeitsgefühle!!! 26) "Wie sieht euer Kühlschrank zu Hause aus"...kann man sich wirklich sicher sein, dass dieses Bild zu 100% bei allen Schüler/innen ein positives Gefühl auslöst?!!! 27) "kocht die Mutter, was euch schmeckt"...die Frage lautet bei vielen Kindern wohl eher, ob die Mutter überhaupt etwas kocht!!! Oft sind Kinder auch sehr verwöhnt oder heikel...in den meisten Fällen also ist eine ehre negative Assoziation zu erwarten 28) MÜSSEN bezahlt werden...es MUSS gar nichts gemacht werden 29) "Wie verbringen eure Familien ihre Freizeit, DU UND DEINE ELTERN"...in wievielen Fällen werden darauf positive Gefühle folgen?!!! 30) Bekommst du Taschengeld...Kindern ist es meist zu wenig, also bestimmt Weckung negativer Gefühle 31) Sommer/Eltern/Urlaub...manchen Kindern ist das nie vergönnt...Minderwertigkeitsgefühle 32) "Hier endet deine Reise"+nur 2 Sätze...Es findet KEINE WIRKLICHE RÜCKFÜHRUNG statt. Das Zurückkommen geht viel zu schnell!!! Die Kinder haben gar keine Chance, sich von dem negativen Sumpf zu verabschieden und nehmen ihn 1:1 mit in die Realität. Das ist beinahe noch gefährlicher als die ganzen Negativwörter und Negativ-Suggestionen (wegen der "Fische aus der Tiefe"), DIE SCHÜLER/INNEN WERDEN SICH NACH DIESER FANTASIEREISE GARANTIERT (!!!) MÜDE UND ENERGIELOS FÜHLEN!!! Der Sinn wäre aber eigentlich der, sich nach einer Fantasiereise ausgeruht, frisch, entspannt, Energie-geladen und vor allem GLÜCKLICH zu fühlen. Glaubet Ihr, die Schüler/innen werden freiwillig die Lehrperson fragen, ob sie nochmal eine Fantasiereise machen könnten, da diese so angenehm zu erfahren war? Ich kann es mir kaum vorstellen, doch eigentlich sollte es so sein. Wenn die Kinder positive Reaktionen zeigen, hat man meist einen ziemlich guten Beweis dafür, dass der Text richtig war. PS: Nur noch als Zusatz: In Fantasiereisen sollten Verneinungen jeglicher Art (nicht, kein etc.)vermieden und nur positive Formulierungen verwendet werden. Nike hat das glaub' ich eh richtig gemacht.

Kommentar von schrowe am 05.07.2006 11:54:33 
Super
hat bei mir gut funktioniert und werde ich wieder verwenden.

Kommentar von kromlech am 05.01.2010 19:00:48 
..kritisch
hab zuerst gedacht: super! Phantasiereisen kenn ich noch aus der Schulzeit und fand sie immer sehr schön. Sie waren aber auch sehr gefühlsintensiv und wir befanden uns irgendwo zwischen Wachsein und Schlafen. Nach dem Lesen der ersten Zeilen dieser Traumreise hatte ich aber schon Horrorbilder vor Augen. Sie löst Traurigkeit und Ängste aus. Meine Schüler könnten auf keinen Fall mit dieser Geschichte umgehen.

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