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Forum: "Mathematik, Motivation und ein ganzer Tag Vertretungsunterricht"

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Mathematik, Motivation und ein ganzer Tag Vertretungsunterrichtneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: amypunzel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.03.2021 19:10:59

Ich, frisch das 1. Staatsexamen abgeschlossen und komplett unerfahren als  Vertretungslehrerin aktiv. Es ist mein achter Arbeitstag an dieser Schule und erst meine dritte Unterrichtseinheit, die ich in dieser 4. Klasse gebe.

Es sind liebe Kinder. Es sind aufgeweckte Kinder. Aber sie sind auch sehr unmotiviert. Das größte Problem dieser Klasse ist die Disziplin. Das haben mir alle Lehrer der Schule bestätigt. Dennoch wollte ich die Klassenlehrerin heute angemessen vertreten, denn am Donnerstag folgt eine Arbeit über Gewichte und am Freitag ein Diktat. Der Auftrag der Lehrerin lautet: Gewichte schriftlich addieren und subtrahieren und möglichst die Rechtschreibung üben.

Es geht los. Die Klasse ist verhältnismäßig ruhig. Kein Dazwischenreden, kein Zettelschreiben. Eine TÜ zum warm werden.

Erste Aufgabe: 1 kg in g - "Voll einfach!" murmelt es hier.

Zweite Aufgabe: 1 t in kg - "Hihihi" murmelt es da.

Dritte Aufgabe: 1/2 t in kg - "HÄ?" raunt es durch das Zimmer und ich ahne Böses.

Vierte Aufgabe: 17 * 10 - "Das hatten wir noch nicht." höre ich und mein Magen zieht sich zum frühen Morgen zusammen. Die TÜ wird fortgesetzt. Fazit: Es gibt Kinder, die das kleine Einmaleins nicht beherrschen und es gibt Kinder, die nicht wissen, wie viel Gramm in einem Kilogramm stecken.

Wir behandeln die schriftliche Addition. "Das können wir schon." und "Das ist voll leicht!" wird getuschelt. Ich freue mich, denn die Kinder sollen nur darauf achten, die Gewichte genau untereinander zu schreiben (also Komma unter Komma), um dann mühelos zu addieren. Gleiches geschieht bei der Subtraktion. Die "Das ist easy."-Aussagen gehen zurück und werden leiser. Aber das sollte es doch sein? Übungen folgen. Die Klasse, die so undiszipliniert und unmotiviert ist, arbeitet still und ruhig. Ab und an fragt ein Kind, "ob das so geht" und meistens geht es so. Aber bei vielen Kindern (also bei denen, die sich nicht melden) geht es so nicht. 6 + 5 wird 10, 9 - 6 ist 2 und Sachaufgaben werden gekonnt ignoriert.

Soll ich von der Deutschstunde berichten, in der ich die Rechtschreibung geübt habe? Lieber nicht.

Obwohl der Tag damit endet, dass alle Kinder etwas gelernt haben, sie die Schule glücklich verlassen und keine Mutti angerufen werden musste, leide ich jetzt unter Selbstzweifeln.

Habe ich zu viel verlangt? War der Stoff zu hart? Ich weiß, dass viele Kinder Sachaufgaben nicht gern rechnen. Ich weiß, dass viele Erwachsene beim kleinen Einmaleins auch kurz überlegen müssen. Ich weiß, dass Fehler wichtig sind, um aus ihnen zu lernen. Trotzdem... bin ich zu schnell nach vorn geprescht? Hätte ich mich an das Niveau der Klasse anpassen müssen und noch einmal das kleine Einspluseins wiederholen sollen? Ich möchte, dass die Kinder in ihren Arbeiten gut abschneiden und Erfolgserlebnisse haben. Aber gleichzeitig kann ich den Schülern doch auch nichts schenken. Was, wenn die Klassenlehrerin mich rügt, ihre Klasse überfordert zu haben? Habe ich die Klasse überfordert? Darf ich als Vertretungslehrer überhaupt irgendetwas fordern? Aber Lernzuwachs geschieht doch nur durch die Bearbeitung neuer Inhalte.

Mein Kopf tut weh und ich bin traurig. Ich lege mich jetzt ins Bett.



Nimm es nicht so schwer!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.03.2021 19:59:55

Die Vorgaben der Klassenlehrkraft müssen ja sehr dürftig gewesen sein, wenn du nicht weißt, was du üben sollst, wie du es üben sollst, was erwartet werden kann.

Dann muss die Klassenlehrkraft es so nehmen, wie du es gemacht hast. Sie wird sicher nicht erwarten, dass die Kinder nach einem Vertretungstag alle Inhalte plötzlich besser als je zuvor beherrschen.

Dass in Klasse 4 Kinder das 1x1 nicht können, ist Realität, ob sie einem gefällt oder nicht, manches andere auch. Dazu kann man sich schlecht äußern, weil man ja über die Klasse selbst nichts weiß.

Wenn einE FremdeR in meiner Klasse "irgendwie" dabei wäre, würde er/sie sich auch wundern, wenn man dann die Förderpläne einzelner SchülerInnen sieht, weiß man, warum die Leistungen so und nicht anders sind.



Anmerkungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.03.2021 20:04:27

Noch etwas zu einem Satz:

"Aber Lernzuwachs geschieht doch nur durch die Bearbeitung neuer Inhalte."

Wenn du, wie in dieser Stunde, allen die gleichen Aufgaben stellst, wird es für manche Kinder ein alter Hut sein, für andere ein neuer Inhalt.

So oder so braucht es auch Wiederholung und Lernzuwachs geschieht nicht nur durch die Bearbeitung neuer Inhalte, sondern auch mit der wiederholten Beschäftigung oder dem Einsatz bekannter Inhalte in neuen Situationen.

Man kann in der Grundschule nicht in jeder Stunde komplett Neues einsetzen und man kann nicht erwarten, dass es nach dem ersten Ansprechen sitzt und man es als bekannt voraussetzen kann.

Letzteres würde man auch gerne beim Einmaleins machen, aber trotz intensiver Übung, die man oft auch selbst in den Mathestunden angeleietet und immer wieder eingefordert hat, muss man immer wieder feststellen, dass die Aufgaben nicht sitzen. Dann die die Wiederholung ja kein neuer Inhalt, dennoch aber dringend notwendig und hoffentlich auch mit Lernzuwachs verbunden.



Da hast du recht!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: amypunzel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.03.2021 20:22:19

@palim

Da hast du auf jeden Fall recht. Ich wollte auch in keinster Form die Klassenlehrerin kritisieren - so etwas kann und will ich mir garnicht herausnehmen. Auch bin ich nicht enttäuscht über die Leistung der Klasse. Ich habe mich sogar sehr gefreut, dass eine Klasse, die von anderen Lehrern fast schon gemieden wird, so fleißig bei mir mitgemacht haben.

Nur zweifle ich, ob meiner geringen Praxiserfahrung, an mir und meinen Anforderungen. Wie gesagt: Einerseits möchte ich es den Kindern so erklären, dass sie die Grundlagen verstehen und, wie du richtig erwähnt hast, durch stetiges Üben festigen. Andererseits weiß ich auch, dass 45 min Mathematik und 45 min Deutsch nur wenig/ kaum Unterschied ausmachen und ich das Rad auch nicht neu erfinden kann. Ich will es den Kindern nur nicht noch schwerer machen als es sowieso schon ist.



Sammle Erfahrungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: amann Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.03.2021 15:33:29 geändert: 05.03.2021 15:35:50

Du machst es so gut du kannst, und das genügt.

Du wirst anfangs viele Fehler machen, dich und die Schüler beobachten und daraus lernen; es wird Machtspielchen geben und Tests, was du mit dir machen lassest, mal bist du ungerecht hart, mal langweilt es die, welche ihre Aufgaben gemacht haben, mal hast du es genau richtig getroffen. Du probierst deine Theorien aus dem Seminar aus und lernst allmählich, was davon romantischer Unsinn war und was hilft.

Im Laufe der Jahre wirst du eine erfahrene und gute Lehrerin, wenn du wach und lebendig bleibst und die Kinder liebst (nicht das Gefühl, sondern das Tun ist gemeint). Inzwischen sei zufrieden mit dem, was du tust.



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