nach vera 8 D vorgestern heut nun englisch. mir haben meine schüler(werkrealschule) leid getan. sie waren chancenlos. schon allein die menge: 23 seiten in 80min, fein säuberlich geheftet. dann die audiodateien. unsere schüler sind die cds zum lehrwerk gewöhnt: langsam und deutlich. und nun das heute. dialoge in umgangssprache und affenartiger geschwindigkeit. die leseverständnistexte hätten meine (brennpunktschule, 90% migrationshintergrund) auf deutsch nicht verstanden. was soll das? das ende vom lied ist eh, dass wir lehrer, bzw. unser unterricht nicht gut genug ist. an der realität vorbei gemessen. wer bastelt VERA? 

Wir haben VERA8 schon vor 2 Wochen geschrieben (komisch), aber das war ein frustrierendes Unterfangen. So habe ich das noch nie empfunden. Das war vollkommen an den Schülern vorbei und selbst für meine starken Englischschüler nicht zu bewerkstelligen. Meine Aufgabe während der Arbeit bestand eigentlich in erster Linie darin, den Frust aufzufangen und sie trotzdem ruhig zu halten. Die Korrektur hinterher war halb so wild, weil viele Aufgaben gar nicht ausgefüllt wurden. Wie man während dieses Tempos auch noch Ein-Wort-Antworten aufschreiben soll, ist mir selbst schleierhaft.

Früher gab es zwei Versionen an Testheften für Berufsreife- und Sekundarstufenschüler. Ich finde es auch nicht in Ordnung, die Berufsreifeschüler mit den gleichen Anforderungen zu konfrontieren und sie diesem Frust auszusetzen. Wir sind in der Fachkonferenz übereingekommen, einfach mal eine Rückmeldung zu geben, indem wir ein paar ausgewählt Testhefte zurückschicken; zerrissene, welche mit der Aufschrift "Ich bin Hauptschule" etc. 

vor zwei wochen? in welchem bundesland unterrichtest du? das ist wirklich komisch, dachte das wird überall zum gleichen termin geschrieben...

Dachte auch, da gäbe es einen zentralen Termin...

S - H gibt es einen zeitlichen Rahmen von vier Wochen, in dem die Arbeiten geschrieben werden müssen. Die Termine legt dann die Schulleitung fest. Ich könnte mir vorstellen, dass das woanders auch üblich ist.

und geh zum Tagesgeschäft über. Die Vergleichsarbeit bringt sowieso keine relevanten Ergebnisse, also bringt man sie mit möglichst wenig Aufwand hinter sich und hakt dann die Sache ab.

In M kenne ich es so, dass Testhefte in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten werden - ist das bei euch in E nicht mehr so? Oder habt ihr die falschen bestellt?

Aber auch bei uns in M gibt es Aufgaben, die selbst die Besten nicht lösen können, schlicht und einfach, weil das Thema noch nicht unterrichtet wurde. Ich frage mich da auch oft, wer die Aufgaben stellt... aber da die jedes Mal aufs Neue versprochene Auswertung sowieso jedes Mal unterbleibt, kann man auch das getrost mit einem Achselzucken abtun. Mehr Aufwand lohnt nicht.

Tröste deine Schüler und mach weiterhin Unterricht, der ihnen auch was nützt und sag ihnen, sie sollten keinen weiteren Gedanken an diese unselige Vergleichsarbeit verschwenden, das ist nur vertane Lebenszeit.