hallo,

ich habe kürzlich meine erste Vertretungslehrerstelle für Bio angefangen/ Quereinsteiger. Mit der Schule komme ich super klar und die Schüler sind aufgeweckt. Eigentlich alles super.

Jetzt haben die aber schon einen irrsinnigen Wust an Lehrern durch. Ich bin in nem halben Jahr schon die dritte Lehrerin in Bio. Dementsprechend fehlen manche Grundlagen.

Ich suche nach Möglichkeiten ihnen den Spaß an der Genetik zurückzubringen, vor allem Stammbäume zu Erbkrankheiten erklären. Da bin ich auf eure Seite gestoßen. Sie haben schon die Hinweise zur Einordnung der Stammbäume aufgeschrieben, haben aber keine Ahnung was sie damit anfangen sollen. Das will ich jetzt versuchen so vielfältig wie möglich zu erklären, damit jeder nen Zugang zu den Grundlagen findet.

Hallo,

ich habe ein sehr nettes AB geschrieben, das davon handelt, wie die Augenfarbe vererbt wird (man könnte daran ja auch das Zeichnen von einem Stammbaum beibringen) Es heißt "Ist der Briefträger der Vater?", aber ich weiß nicht, wie ich es hier in die Community hochlade, da ich ein völliger Neuling hier bin. Mal sehen, ob ich es irgendwie schaffe..... 

Viele Grüße von Ulliri

hi, ja Augenfarbe ist natürlich auch noch ein Klassiker, an den ich noch nicht gedacht habe. Vielen Dank für den Hinweis. Das ist auf jeden Fall was greifbares für alle. Da denk ich mir mal noch was aus.

Ansonsten hab ich mir überlegt, je nachdem ob die Schule ein Budget zur Verfügung stellt, Bedside Tests zu kaufen. Da kann jeder, der will, seine Blutgruppe selbst bestimmen und überlegen, welche Blutgruppen seine Eltern haben können.

das Budget von Schulen ist mehr als eng gestrickt und selbst wenn nicht, würde ich dringend abraten. Du brauchst ja schon ein Tröpfchen Blut von den SuS, oder? Selbst wenn sie sich selbst in den Finger pieksen...

Wir dürfen SuSn noch nicht einmal eine Tablette geben, eben weil wir keine Ärzte sind, ich wäre da mehr als vorsichtig.

Ansonsten: Selbst das mit der Augenfarbe finde ich in einigen Klassen grenzwertig. Es gibt Pflegekinder, adoptierte Kinder, Kinder, die nicht wissen, dass der Papa nicht der leibliche Vater ist und vieles mehr.

Heikles Thema.

Ansonsten: Selbst das mit der Augenfarbe finde ich in einigen Klassen grenzwertig. Es gibt Pflegekinder, adoptierte Kinder, Kinder, die nicht wissen, dass der Papa nicht der leibliche Vater ist und vieles mehr.

Heikles Thema.

Ich finde, jetzt übertreibst Du ein bißchen; man kann vor lauter Vorsicht und politischer Korrektheit ja bald nichts mehr machen, weil man immer Gefahr läuft, irgendjemandem auf die Füße zu treten. Ich weiß nicht, ob das der Maßstab für unser Handeln sein kann und soll.  

Damit schließe ich nicht aus, daß es Fälle geben kann, die wirklich heikel sind, aber so etwas ist sicher über den Klassenlehrer in Erfahrung zu bringen, wenn man die einzelnen Schüler noch nicht so gut kennt. Ansonsten sollte man natürlich vorhandene Anzeichen wahr- und ernstnehmen.  Dennoch man kann nicht alles auf alle Eventualitäten abklopfen.

LG  

Hesse

hi,

ja ich hab natürlich auch darüber nachgedacht. Das mit dem Finger pieksen für Blut ist natürlich alles nur auf freiwilliger Basis gedacht und es richtet sich auch schon eher an die Älteren. Natürlich muss man da nachfragen. Bei den Erstsemestlern im Studium - die ja natürlich meistens schon Erwachsene sind - kam das immer sehr gut an.

Aber dennoch: Warum sollte ich jetzt darauf verzichten ihnen zu erzählen, welche Augenfarbe dominant und welche rezessiv vererbt wird, weil ich die Familiensituation nicht kenne? Soll ich alles an Drosophila erklären, damit es ja abstrakt bleibt? Ich fang doch auch nicht in Sexualkunde an mit: Wer die Story nur mit Bienchen und Blümchen kennt, hört die nächste Stunde einfach mal weg.

Eben - meine Rede.  

LG  

Hesse

Hallo,

mir wurde (jetzt im Ref) gesagt, dass es nicht erlaubt ist, die Schüler ihre Blutgruppe bestimmen zu lassen, eben weil sie sich damit "selbst verletzen" und dabei das Risiko einer Infektion besteht. Und ähnlich wie man in Fachräumen auch nicht essen und trinken darf, weil ja möglicherweise zuvor mit Chemikalien hantiert wurde, so darf auch keine bewusste Verletzung herbeigeführt werden, die ja dann auch das Infektionsrisiko erhöht. So jedenfalls die Erklärung meiner Aba im Ref.

LG