Die Debatte ist uralt, ich weiß.

Ich habe es satt, mich ständig rechtfertigen zu müssen, dass ich dauernd Urlaub hätte und nun auch 6 Wochen nicht in der Schule gewesen sei und daher nicht gearbeitet habe.

Hat jemand eine offizielle Aufschlüsselung über die Arbeits- und Ferienzeiten der Lehrer?

Aber frage doch einfach: Warum bist du dann nicht selbst Lehrer geworden?

Steht alles im Vertrag. 41 Wochenstunden, 30Urlaubstage. 

noch Antworten mit detaillierter Aufschlüsselung geben, ich habe sowas nicht im Kopf. Was ich nur weiß ist, dass die Leute, die diesen Ferienmist behaupten, gar nicht an deiner Aufschlüsselung interessiert sind, die wollen bashen und doof tun. Daher habe ich mir (wie sahara auch anmerkte) Antworten angewöhnt, mit denen du schnell Ruhe hast, z.B.

"Ihr Lehrer arbeitet ja eh nix" _ Genau, ich liege den ganzen Tag auf der Couch, schaue Serien und esse Pralinen!

"Ihr habt viel zu viele Ferien" _ Richtig, und dazu noch verdienen wir sauviel Geld, da ist jedes Jahr fast ne Weltreise drin!

"Lehrer sind faule Säcke" _ Das hast du messerscharf richtig erkannt. Schade, dass es bei dir nicht zum Lehrer gereicht hat.

Dazu freundlich lächeln, umdrehen und gehen 

Fang bloß nicht an, dich zu rechtfertigen, wer dir wohlgesonnen ist, fragt dich interessiert über deine Arbeit aus, wer nur nölen will, hört auf deine Argumente sowieso nicht. Reine Zeitverschwendung.

"Selber schuld, hattests was Gescheites gelernt!"

  in der Form antworte ich auch oder auch: "Jeder kriegt, was er verdient."

Interessanterweise erhalte ich, wenn ich die Frage stelle: "Warum bist Du nicht Lehrer geworden?", immer wieder Antworten, wie: "Ich will mich nicht mit Schülern herumärgern." u.ä.

LG  

Hesse

irgendwann nach der Jahrtausendwende wurde bei uns in Ö das "Jahresarbeitszeitgesetz" eingeführt, wohl auch, um der Bevölkerung zu beweisen, wir arbeiten genausoviel wie jemand mit einer 38- oder 40-Stundenwoche. (Und wohl auch um Arbeiten in der Schule gerechter aufzuteilen).

Dies sah vor, dass auch Lehrer 1776 Stunden im Jahr arbeiten müssen (gibt dann einen Abschlag von 25 Stunden wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, so wie im Arbeitsleben eine zusätzliche Urlaubswoche).

Und diese 1776 Stunden füllte man jetzt auf mit der tatsächlichen Lehrverpflichtung (das waren bei 21 gehaltenen Wochenstunden und ca 35 tatsächlichen Schulwochen bei mir 735 Stunden). Dazu kommen 5/6tel  Vor- und Nachbereitungszeit, Korrekturzeit. 5/6tel deshalb, weil eine Unterrichtsstunde durch die Aufsichtspflicht mit 60 Minuten gerechnet wird, die anderen Stunden aber nur mit 50 Minuten (wir haben 50 Minuten-Einheiten).

So, jetzt bleibt ein Rest. Den musste jeder am Schulanfang genau angeben,in eine Liste eintragen, wie er jetzt die restlichen Stunden auffüllt. Und ihr wisst, dass da noch sooooo viel anfällt: Schullandwochen, die über die Wochenarbeitszeit hinausgehen, Sprechtage, Zuständigkeit für die Schulbücherei oder den Physiksaal, Lesenacht, Vorbereitung eines Schulfestes, Klassenleitung, Exkursionen..... (ich mag das gar nicht alles jetzt aufzählen. Ihr wisst, das machen wir einfach, weil es dazugehört).

Jedenfalls war das für die Schulleitung eine Möglichkeit, Arbeiten zu "verteilen", allerdings musste die Schulleitung auch penibel darauf achten, dass niemand über die 1776 Stunden drüber kam. Es könnte ja jemandem einfallen, dann zu sagen, er hätte "Überstunden" gemacht und will dafür auch noch bezahlt werden.....

(Jeder von uns kam da eigentlich drüber. Aus dem Grund ist das Ganze dokumentieren im Lauf der Zeit eingeschlafen).

Aber es hilft uns, darauf hinzuweisen, wir arbeiten ebenfalls mindestens 1776 Stunden im Jahr wie jemand im Büro.........

... und eine never ending story. 

"Kultusminister wehren sich gegen geplante Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte – Philologen wollen sie nun einklagen."

Heute neu in news4teachers


https://www.news4teachers.de/2023/09/kultusminister-wehren-sich-gegen-geplante-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrkraefte-philologen-wollen-sie-nun-einklagen/

Aber wenn es um die Beantwortung dieser Frage geht, schließe ich mich doch eher meinen VorschreiberInnen an. Diskussionen lohnen sich nicht. 

war ich 10 Tage im Urlaub, außerdem habe ich ca. 14 Tage Arbeit für mich selbst, rund um Haus und Garten, gemacht. Die andere Zeit habe ich alte Unterrichtsmaterialien sortiert, versucht den Physiklehrplan zu verstehen (vergeblich), das kommende Schuljahr vorbereitet.

Jetzt arbeite ich wieder bis abends 22:00.

Bin ich faul?

dass ist eine Diskussion auf die ich mich nicht einlasse. Jeder Vollidiot der nicht bei 3 auf dem Baum ist, kann Lehrer werden. Also insofern ist jeder seines Glückes Schmied.