Zur inneren Lockerung und Entspannung nach Kontakten mit Besserwissern, wie sie uns gelegentlich begegnen können hier einige Auszüge aus der Kolumne von Harald Martenstein im letzten Zeit-Magazin.
Ähnlichkeiten mit wem auch immer sind entweder zufällig oder die Schuld von Harald Martenstein
Nachtrag: Auszug verkürzt, da der Link zum vollständigen Text im nächsten Beitrag folgt (dafy lebe hoch!)
(Auszüge aus: Harald Martenstein, Die Zeit, 21.05.08)
"Den Besserwisser erkennt man unter anderem daran, dass er ungefragt zu allem sofort eine Meinung hat. Den Satz "Darüber müsste ich erst einmal nachdenken" hat der Besserwisser nicht auf seiner Festplatte.
[...]
Auf einigen Sachgebieten kennt sich fast jeder Besserwisser tatsächlich aus. Auch zu den anderen, ihm zum Teil völlig fremden Sachgebieten hat der Besserwisser immer etwas plausibel Klingendes zu sagen, auch wenn es Oberflächlichkeiten sind, die jeder echte Experte sofort als oberflächlich oder sogar falsch erkennt. Der Besserwisser vertritt seinen sogenannten Standpunkt - in Wirklichkeit lautet sein Standpunkt natürlich immer nur: "Ich bin der Größte" - mit so viel Eloquenz und Nachdruck, dass er oft überzeugender wirkt als der echte Experte. Der Experte, der weiß, wie komplex die Dinge in Wirklichkeit häufig sind, kann den einfachen, selbstbewusst vorgetragenen Weisheiten des Besserwissers kaum etwas entgegenhalten. Er verheddert sich in windungsreichen, relativierenden Erklärungen, während der Besserwisser seine fragwürdige Weisheit in dem gleichen Ton verkündet wie einst Jahwe die Zehn Gebote."