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Forum: "Niemand mehr beherrscht das Kleine Einmaleins!"
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| @palim und alle | | von: kla1234
erstellt: 16.12.2009 10:05:14 |
Diese Diskussion entstand, weil Lehrer unzufrieden sind mit den 1x1 Künsten ihrer Schüler.
Ganz zuvorderst kommt die Vermutung, dass zu wenig auswendig gelernt wird, zu wenig geübt wird. Warum kriegt die Schule das nicht hin? Das müsste doch die leichteste Übung sein?
Warum kommt nicht, ob zu wenig verstanden wurde? Warum kommt nicht, dass heutige Kinder eventuell "Verstehenwollen" und dafür ein zielgerechtes Üben nicht als Arbeitsweg erkennen für beständiges, haltbares Lernen, sondern nur das punktuelle Können als gefordertes Wegwerfziel sehen?
Und dann heißt es auch noch "egal wie, Hauptsache sie können's".
Klar, verstehe ich diesen Seufzer. Aber, ich seufze dann auch.
Liebe Grüße
kla |
| @kla1234 | | von: janne60
erstellt: 16.12.2009 15:47:16 |
Palim hat zwar in meinem Sinne deine Frage beantwortet, aber da du so fassungslos warst, will ich doch noch einen Satz verlieren:
Du schreibst
"Es geht um "auswendig pur", das es offensichtlich wirklich gibt. "
Mich hat "auswendig pur" z.B. als Schülerin im Physikunterricht gerettet, da ich KEINEN Schimmer hatte, was der Lehrer von uns wollte. Da war auch kein Entdecken usw. gefragt, da wurden Formeln angeschrieben, abgeschrieben und abgefragt. ich konnte dir damals Formeln herbeten, von denen ich nichts, aber auch nichts verstanden hatte. ich habe Jahrzehnte gebraucht, um zu begreifen, dass eine Wippe, ein Kran, ein trudelndes rohes Ei... dass DAS Physik ist. Und seither verstehe ich auch die Formeln. |
| mein "Senf" | | von: bernstein
erstellt: 16.12.2009 16:24:03 |
Vor ungefähr 50 Jahren lernte ich das große und kleine Einmaleins auswendig, nachdem es im Matheunterricht logisch und anschaulich hergeleitet und eingeführt worden war. Ich tat es stets gerne und ohne Gefühl, unter Druck zu stehen. Ich erinnere mich auch daran, dass das Auswendiglernen in kleinen überschaubaren Portionen geschah und im Unterricht regelmäßig geübt wurde.
Der Sinn des Auswendiglernens wurde uns damit erklärt, dass das schnellere Zur-Hand-Haben der Ergebnisse eine große Hilfe bei allen weiteren Rechenvorgängen sei, weil man nicht jedesmal alles neu herleiten müsse. Das sah ich ein.
Auch das Auswendiglernen von Gedichten empfand ich nie als Strafe, im Gegenteil. Vielleicht lag es an einer gewissen Wettbewerbssituation in meiner damaligen Klasse, in der wir Schülerinnen uns gegenseitig in der Qualität des Rezitieren zu überbieten versuchten.
Auch später, nach der Schule, lernte ich freiwillig Gedichte auswendig, die ich schön fand, und freue mich darüber, sie in meinem Gedächtnis zu haben. |
| . | | von: palim
erstellt: 16.12.2009 19:28:04 |
Ich finde sehr interessant, dass man aus meinen Beiträgen schließt, ich wäre gegen Auswendiglernen oder gar gegen Büffeln und Ochsen. Da fragt mal meine Kinder und Schüler.
Genauso unterstellst du (kla1234) doch anderen LehrerInnen hier, dass sie FÜR Auswendiglernen seien.
Und im ersten Beitrag steht nicht, dass es zu wenig geübt würde.
Im Gegenteil.
Dort steht sehr ausdrücklich, dass es erklärt, erforscht, geübt wird, dann auch gekonnt ist ... aber nach einem halben Jahr spurlos verschwunden, so dass man den Eindruck bekommt, man müsse wieder von vorn anfangen.
Vielleicht gab es diese ERkenntnis schon vor Jahrhunderten, weshalb täglich 5 Minuten Kopfrechnen eingeführt wurden - was inzwischen als Quälerei und Vorführen verschrieen ist.
Angesichts der anderen hohen Ziele, die kaum zu erreichen sind und viel Zeit brauchen, geraten m.E. andere tägliche Übungsformen in Vergessenheit ... zudem bekommt man auch den Eindruck, dass man täglich alles mögliche Üben müsste und dann für Neues kaum noch Zeit bleibt.
Ob bakunix Hilfe wollte, Anregungen oder Bestätigung, war für mich nicht deutlich.
Palim |
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