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Forum: "Studie 'Dialekt an Schule und Hochschule' für Zulassungsarbeit"

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Studie 'Dialekt an Schule und Hochschule' für Zulassungsarbeitneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: jules2011 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.11.2013 20:15:35 geändert: 12.11.2013 20:17:46

Liebe zukünftige KollegInnen,

derzeit schreibe ich meine Zulassungsarbeit im Bereich der deutschen Sprachdidaktik über das Thema 'Wahrnehmung von Dialekt an Schule und Hochschule'.
Ich plane hierfür eine kleine Studie, die klären soll, wie heutzutage mit Dialekten in Bildungseinrichtungen verfahren wird. Ganz besonders interessant sind hierfür die Sichtweisen von Lehrern und Schülern/Studenten sowie auch der Eltern von Kindern im schulpflichtigen Alter. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen am Ende mit den Resultaten aus Studien der 60er und 70er Jahre verglichen werden und klären, ob die 'Defizithypothese' von Basil Bernstein noch weiter in den Köpfen verankert ist und zur eventuellen Benachteiligung von Dialektsprechern führt.

Hierfür benötige ich die Hilfe von Lehrkräften aller Fächer. Wenn ihr mich gerne bei meiner Abschlussarbeit unterstützen möchtet, würde ich mich freuen, wenn ihr euch 5 bis 10 Minuten Zeit nehmt und folgenden Fragebogen ausfüllt:

https://www.soscisurvey.de/dialekt2013/

Gerne könnt ihr auch hier eure Ansichten oder interessante Anekdoten zum Thema posten. Ich nehme gerne jede Form von Information an.

Vielen Dank im Voraus für die Mithilfe.

Julia


Dialekt und Spracheneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.11.2013 21:22:59 geändert: 12.11.2013 21:27:55

Da stellt sich mir die Frage, welche Definition von Dialekt du zu Grunde legen willst.
Müsste das dann der aus den 60/70er Jahren von Bernstein sein?

Zählt dann Plattdeutsch als Dialekt,
obwohl man (nicht alle) es heute als Sprache einstuft?

Palim


Definition 'Dialekt'neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: jules2011 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.11.2013 00:24:27

In meiner Arbeit behandle ich auch (regionale) Umgangssprache und Kiezdeutsch, deshalb würde ich den Begriff 'Dialekt' nicht mal so sehr einschränken. Als Dialekt soll vorerst grundsätzlich alles bezeichnet werden, was von der Standardsprache abweicht bzw. was eine Varietät der Standardsprache ist und in der Verwendung regional begrenzt ist. Das betrifft sowohl die Lexik als auch die Phonetik der Sprechsprache.

Da es in der Arbeit um die Wahrnehmung von Laien geht, sollen weniger konkrete Forschungspositionen und 'vorgefertigte' Definitionen betrachtet werden, sondern es wäre eher interessant zu erfahren, wo für die Menschen Hochsprache aufhört und Dialekt beginnt. Dazu gibt es ja durchaus unterschiedliche Sichtweisen; der eine akzeptiert rein phonetisch-dialektale Merkmale und zählt diese noch zu einer standardnahen Sprache, während der andere die gleiche Sprechprobe als deutlich dialektal und inakzeptabel einstuft.

Ob Platt eine Sprache oder ein Dialekt ist, könnte ich so schnell auch nicht beantworten, da ich mich vor allen Dingen auf das Schwäbische spezialisiert habe. Ganz gewiss ist Plattdeutsch ein Sonderfall. In älterer Fachliteratur wird Platt als Dialekt klassifiziert, sprich als Varietät des Standarddeutschen. Aber könnte das Standarddeutsche nicht auch Varietät des Plattdeutschen sein (genauso die Frage auch für andere Varietäten/Dialekte)? Wer bestimmt, was die Norm und was eine Normabweichung ist? Interessantes Thema, aber auch unter Linguisten noch mit sehr vielen Fragezeichen und gegensätzlichen Auffassungen verbunden.



Regionneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: greyking Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.11.2013 06:27:20

Ich denke, dass die Wahrnehmung und Akzeptanz des Dialekts sehr stark von der Region abhängt. In Ostbayern ist er sowohl in der Schule als auch in der Hochschule gängig und Hochdeutsch eher die Ausnahme, während man in anderen Regionen dem Dialekt sehr abwertend gegenüber steht.


Eine interessante Untersuchungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sandy03 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.11.2013 09:33:45

Allerdings stellt sich mir auch die Frage, was ist ein Dialekt und was ist mit regionstypischen Ausdrücken und Redewendungen, die eher einer Mundart entsprechen?

Sicher hängt einiges (wie oben schon von greyking erwähnt) davon ab, in welcher sprachlichen Region man lebt.


regionale und soziale Unterschiedeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: jules2011 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.11.2013 18:22:33

Wie gesagt, als Dialekt soll hier alles bezeichnet werden, was vom Standard abweicht bzw. was der Laie für eine Standardabweichung hält. Das kann entweder nur die Aussprache und Lautung von Wörtern betreffen, aber natürlich auch die Begrifflichkeit (sprich komplett andere Wörter, z.B. schwäb. „Stiaga“ für „Treppenstufen“). Es ist nicht das Anliegen der Arbeit einzustufen, WAS Dialekt ist, sondern eher WIE er empfunden wird. Demnach kann Dialekt alles sein, was du dafür hältst.

Das ist tatsächlich wahr, dass es da große regionale Unterschiede bei der Wahrnehmung gibt. Das heißt, es gibt sowohl ein Nord-Süd-Gefälle (nicht nur was den Gebrauch angeht, sondern auch die Akzeptanz) wie auch – grob ausgedrückt – den Unterschied zwischen ländlichen und urbanen Gegenden. Was auch immer noch sehr viel bei der Sprachentwicklung eines Menschen ausmacht, ist die soziale Herkunft. Deshalb soll auch im Verlauf der Arbeit erörtert werden, wie viel Chancengleichheit wirklich besteht.

Was mich sehr interessiert, ist die Frage nach sprachlicher Diskriminierung. Ich selbst bin Schwäbin, spreche aber für meine Begriffe deutlich standardnäher als die Menschen in meinem Wohnort beispielsweise. Leider musste ich an der Uni Stuttgart schon ziemlich harte Sprüche einstecken, obwohl mir zuvor noch nie nahegelegt wurde, besseres „Hochdeutsch“ zu sprechen, und ich auch keinerlei schulische Probleme dadurch hatte. Da fielen dann schon so Aussagen wie „Versuchen Sie es doch mal mit einem Logopäden“ oder „Wenn Sie so in der mündlichen Prüfung sprechen, lasse ich Sie durchfallen“ (was im Übrigen nicht zulässig wäre, siehe Grundgesetz Art. 3). Leider kommt es auch an Schulen – ob bewusst oder unbewusst – dazu, dass Schüler trotz gleicher Leistung schlechter bewertet werden, je weiter sie von der Standardsprechsprache entfernt sind. Für Erfahrungsberichte solcher Art bin ich auch jederzeit offen

Gibt es hier mäßige bis starke Dialektsprecher unter euch? Mich würde interessieren, ob ihr das dann im Unterricht bis zu einem gewissen Grad abschalten könnt (und wollt). Wurde das von den Betreuern im Referendariat bemängelt oder in irgendeiner Weise „therapiert“?

Lasst ihr Dialekt (was auch immer Dialekt nun für euch persönlich bedeutet) im Unterrichtsgespräch zu oder korrigiert/tadelt ihr die Schüler?


@Jules2011neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bakunix Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2013 10:35:42

Leider musste ich an der Uni Stuttgart schon ziemlich harte Sprüche einstecken...

Das ist verständlich. Das Schwäbische klingt eben nicht sympathisch. Und wenn man wie ich, ein schwäbisch geknechteter Badener ist, der auswandern musste, kann man auch bei noch so großer philosophischer Anstrengung dem Schwäbischen akustisch nichts abgewinnen.


doppelte Halbsprachigkeitneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2013 11:12:07

Ich finde Schwäbisch hingegen total schön - das höre ich gern ... und hatte einen Prof, der schwäbelte.

Andererseits kann auch ich deine Erfahrung unterstreichen.

Ich selbst bin Schwäbin, spreche aber für meine Begriffe deutlich standardnäher als die Menschen in meinem Wohnort beispielsweise. Leider musste ich an der Uni Stuttgart schon ziemlich harte Sprüche einstecken, obwohl mir zuvor noch nie nahegelegt wurde, besseres „Hochdeutsch“ zu sprechen, und ich auch keinerlei schulische Probleme dadurch hatte.

Auch ich habe in der Hochschule gemerkt, wie viele Begriffe und Wörter des Plattdeutschen in meinem Alltagswortschatz enthalten sind, obwohl ich eigentlich nicht platt spreche.
Während man bei anderen Sprachen (Migranten) von doppelter Halbsprachigkeit spricht, gibt es das meines Wissens hinsichtlich der Dialekte (oder eben Sprachen wie Plattdeutsch) nicht.
Und es ist im kontrativen Sprachvergleich und auch in der Realtität so, dass viele hiesige Kinder mit der Sprache ähnliche Probleme haben, wie Kinder mit Migrationshintergrund. Die Sprachförderung im KiGa (be)trifft beide Gruppen und sie müssen annähernd das gleiche üben.
Es ist aber so, dass gerade in meinem Umfeld (nach der Uni zurück) sehr viele Menschen auch im (ihrer Meinung nach) Hochdeutschen viele andere Wörter und Begriffe einbringen.
Das fällt hier keinem auf, alle verstehen sich, es würden eher "Zugereiste" auffallen, die dann anders sprechen.

Aber - ganz ehrlich - DAS gibt es in nahezu jeder Region.
Durch 4teachers hat man Kontakte quer durch das Land und in vielen Regionen gibt es Eigenarten in der Sprache.

Die einen "holen die Butter aus dem Kühlschrank mit" und die anderen finden etwas "heuer grauslig"

In dem Zusammenhang fällt mir dann auch immer der "Altas der deutschen Alltagssprache" ein.

Palim


dreifache Drittelsprachigkeit?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fruusch Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2013 11:55:51

Hm, wenn es "doppelte Halbsprachigkeit" gibt, dann wäre das wohl bei mir eine "dreifache Drittelsprachigkeit".

Ich komme aus Franken und bin des Fränkischen halbwegs mächtig, auch wenn bei mir zu Hause mehr Hochdeutsch gesprochen wurde. Durch meine pfälzische Wahlheimat bin ich inzwischen auch geprägt, so dass ich das Pfälzische mehr schlecht als recht wie eine 3. Fremdsprache beherrsche.

Um mich mit meinen Schülern hier verständigen zu können ist das unerlässlich - auch wenn diese überwiegend Hochdeutsch reden, gibt es doch ein paar typisch pfälzische Redewendungen, die man einfach kennen muss. Am Anfang hatte ich da größere Verständnisschwierigkeiten, da die Pfälzer gerne unschuldigen deutschen Begriffen eine völlig neue Bedeutung geben. Vielleicht sind sie einfach nur zu faul, neue Worte für ihren Dialekt zu erfinden? *duckundwech*

Beispiele gefällig?

"halten" heißt hier "heben"
"Jacke" heißt hier "Weste"
"Wolldecke" heißt hier "Teppich"
"Anhänger" heißt hier "Rolle"
"Kirchweih" heißt hier "Kerbe"
"nachmachen" heißt hier "absetzen"

Wenn solche Begriffe dann in hochdeutsche Sätze meiner Schüler eingebaut werden, ist die Verwirrung meinerseits komplett Es klingt nicht nach Dialekt, ist aber einer.


sprache versus dialekt, mundart....neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: unverzagte Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2013 11:57:45

spannendes thema mit ebensolcher herangehensweise: hut ab!

klugscheißerische anmerkung: selbstverständlich ist plattdeutsch als eine eigenständige sprache zu bezeichnen. allein schon, dass diese sprache unzählige dialekte forciert hat und DIE allgemein verankerte handelssprache schlechthin im norddeutschen raum gewesen ist, unterscheidet sie von anderen bezeichnungen wie mundart etc.

ob ein sprachgebrauch als sympathisch empfunden wird oder nicht hängt zum glück immer noch von einem empfangenden gehör ab oder platt gesagt:

wat dem eenen sin uhl is, is dem annern sin nachtigall, gelle?



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