Kurzbeschreibung: Gregor Schöllgen präsentiert die Außenpolitik der Bundesrepublik in fünf großen Abschnitten. Die Abgrenzung zieht er nicht an Hand von Regierungswechseln, sondern nach der Ausrichtung der Schwerpunkte der deutschen Außenpolitik. Diese Schwerpunkt wechselten in der Vergangenheit nicht notwenigerweise mit jeder Regierung. So fasst er etwa die Zeit von 1955 bis 1966 als die Phase der "Etablierung im Westen" zusammen, die Zeit von 1975 bis 1989 mit "Sicherung des Status quo". Mit seinen Einteilungen bewegt er sich innerhalb des wissenschaftlichen Mainstream, so daß sein Buch besonders für den Einstieg in die Materie geeignet ist. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt jedoch eindeutig auf dem deutsch-deutschen Verhältnis. Die Europapolitik der Bundesrepublik nimmt in den einzelnen Kapiteln selten mehr als fünf bis zehn Seiten ein und spielt erst im letzten Kapitel eine größere Rolle. Insbesondere dann, wenn es um die Einführung des Euro geht. Mit den transatlantischen Beziehungen verhält es sich ähnlich, nur daß diese in den ersten Kapiteln umfangreicher gewürdigt werden. Man kann darüber streiten, ob diese Darstellung den tatsächlichen Entwicklungen entspricht. Alles in allem ist das Buch als Einstieg in die Materie "Deutsche Außenpolitk" aber rundum empfehlenswert, da es einen umfassenden und höchst aktuellen Überblick liefert.