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Forum: "Vermüllung und Dreck in der Schule"
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 | Vermüllung und Dreck in der Schule |  | von: rhauda

erstellt: 11.12.2008 19:13:16 |
Leider verschärft sich in der letzten Zeit in unserer RS folgendes Problem:
Die Schüler vermüllen gnadenlos die Klassen, die Flure, die Aufenthaltsbereiche.
Man setzt sich und schält eine Mandarine, die Schalen landen da auf dem Fußboden, wo man sitzt.
Trinkpäckchen wandern auf den Fußboden, halbe Butterbrote machen die Treppen zu lebensgefährlichen Stellen und wenn ein Kakao ausgelaufen ist, wird nicht etwa ein Lappen geholt, sondern die Pfütze bleibt mitten auf dem Flur zum Eintrocknen.
Logisch,dass die Mülltrennung überhaupt nicht funktioniert, es wird ja nicht einmal der Abfall in irgendeine Tonne geworfen, geschweige denn in die richtige.
Es stehen überall ausreichend Mülleimer, keiner muss sich mehr als 5-10 Meter bewegen, um einen zu finden.
Wir haben Klassenordnungsdienste, wir haben jede Wochen wechselnde Klassen, die Aula-Müll-Dienst machen und den Hofdienst übernehmen.
In den Klassen hat man das noch einigermaßen in Griff, zumindest was die Beseitigung angeht.
Es kann aber doch nicht die Lösung sein, mehr Dienste einzuteilen, die die Schüler nur dazu verführen zu denken: "Kann ich ja noch mehr hinwerfen, wir haben ja den Ordnungsdienst!"
Ziel muss es doch sein, die Schüler dazu anzuhalten, sich von Vornherein einigermaßen zivilisiert zu verhalten.
Unser Hausmeister bietet Getränke im Tetrapack an, was ich selbst für nicht günstig halte (ökologisch und auch reinhaltetechnisch), aber es kann doch prinzipiell nicht sein, dass diese Tetrapacks so gut wie nie ihren Weg in die Mülleimer finden, sondern alles dort fallengelassen wird, wo man gerade steht.
Optimal ist ja immer eine Mischung aus Anreizen und Zwangsmaßnahmen. Welche Vorschläge habt ihr?
Was hat sich bei Euch bewährt?
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 | Ein bißchen Müll |  | von: frauschnabel

erstellt: 11.12.2008 20:00:42 geändert: 11.12.2008 20:02:21 |
bleibt wohl leider immer
Bei uns ist es so, dass jede Klasse eine Woche Hof- und Hausdienst hat, das heißt, dass einige SuS der jeweiligen Klasse nach der Pause losziehen und Müll beseitigt. Was in jedem Falle hilft, auch wenn nicht sofort, aber mit Erfolg nachhaltig ist ein immer aufgeräumter Klassenraum, wo penibel von uns als Lehrer darauf geachtet wird, vorher geht es nicht nach hause oder in die Pause und eben sich auch mal selber bücken und den Müll aufheben, die SuS sehen oft, wie wir als Lehrer etwas aufheben und in den Müll werfen (natürlich nicht unseren eigenen) und vielen SuS ist das so peinlich, dass sie den Dreck oft schon eher sehen als wir und es einfach aufheben, egal ob es der eigene ist oder nicht!
"Beratungsresistente" gibt es immer und überall, aber gegen solche SuS ist es wohl auch schwierig ein Allheilmittel zu finden
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 | Keine Tipps, |  | von: klexel

erstellt: 11.12.2008 20:16:03 geändert: 11.12.2008 20:18:59 |
aber viel Verständnis für rhaudas Schilderung. Bei uns (RS) hat der Dreck in den letzten Monaten extrem zugenommen. Wir haben seit Jahrzehnten den "Pickedienst" nach den Pausen, den Klassenordnungsdienst etc., und natürlich sorgen wir auch zwischendurch in den Klasenräumen und auf dem Flur mal dafür, dass etwas aufgehoben wird bzw. wir heben es auf.
Allerdings nimmt der Dreck (siehe rhauda) im Umfang dermaßen zu, dass diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Früher lag das Zeugs nur in der Pausenhalle, jetzt liegt es bis in den 3. Stock auf den Treppen, und der Pickedienst schafft die Arbeit gar nicht in ein paar Minuten nach Pausenende. Es ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel und das Unrechtsbewusstsein der SuS ist kaum noch vorhanden. Statt mal eben etwas aufzuheben, gibt es kraftraubende Diskussionen, zu denen keiner mehr Lust hat.
Ich habe festgestellt, dass auch die Kollegen langsam anfangen zu resignieren. Immer weniger Kollegen stören sich daran und sorgen für Ordnung. Manche Klassenräume sehen katastrophal aus. Und wenn ich in einem Klassenraum unterrichte, wo die Gardinen halb abgerissen sind, Plakate halb von den Wänden runterhängen, Müll auf den Schränken liegt und die Blumen auf den Fensterbänken seit 2 Jahren vertrocknet sind, dann wundert mich auch nicht, dass diese Kollegen über den Dreck stolpern und nichts unternehmen. Es sind immer zwei Seiten einer Medaille - bei uns jedenfalls.
@ rfalio: Schön wärs
Wenn ich alle PET-Pfandflaschen aufsammelte,hätte ich ein nettes Zubrot
Viele SuS haben das Geld offenbar so reichlich, dass sie drauf verzichten können |
 | Wie immer radikal.... |  | von: emiliach

erstellt: 12.12.2008 22:36:48 |
... handhaben wir das bei "uns", sprich in den Bildungsinstituten, in denen wir mit genau denselben Problemen zu tun haben.
Frei nach Olli Kahn: Erstmal anschreien und laut kundtun, dass so eine Sauerei ja wohl nicht angehen kann. Richtig genervt sein. Und dann knallharte Ordnungsdienste einführen und zwar in jeder Klasse und konsequent reihum.
Tja, das Problem ist nur oftmals Folgendes: Nicht alle Referenten, Dozenten und Seminarleiter beobachten, bzw. "verfolgen" die Einhaltung der zu verrichtenden Dienste, was leider häufig dazu führt, dass diese Maßnahmen nicht immer entsprechend ernst genommen werden.
Wie so oft beobachte ich hier eben nicht unbedindgt ein Versagen der "Schüler", bzw. "Teilnehmer" sondern vielmehr ein Versagen der aufsichtshabenden Personen, die keinen Bock haben, nachhaltige pädagogische "Nerv-Arbeit" zu leisten.
Bin zwar keine Pädagogin, aber mache mir einen Spaß aus der Beaufsichtigung dieser Ordnungsarbeiten und beobachte dabei nicht selten höchst interessante Reaktionen der Einzelnen.
Das geht von einem hingemurmelten "Scheiße, scheiße, scheiße, dass ich das jetzt machen muss" bis hin zu: "Naja, macht schon Sinn, einen solchen Saustall wollte ich daheim auch nicht haben"... etc.
Ich gebe es zu: Ich stehe meist feixend in der Nähe, rauche nicht selten dabei genüsslich eine Zigarette und ergötze mich an dem Anblick der vermeintlich schon halbwegs erwachsenen Jugendlichen, die zwar ernstgenommen werden wollen, aber nicht selten nicht einmal in der Lage sind, die einfachsten Ordnungsregeln zu befolgen.
Grüße
emmi |
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