Hallo ihr Lieben,

welche Ideen für Belohnungen habt ihr, die ich meinem Schüler geben kann, der eine hohe Eigenmotivation besitzt?

Mehrere Ideen sind willkommen, woraus ich eventuell etwas für ihn passendes finde.

Er bearbeitet gänzlich von sich selbst aus alle gestellten Aufgaben und teilweise mehr. Sowohl in der Schule, als auch zuhause. Er sagt selbst, dass ihm Belohnungen nichts bringen/er keine braucht und nimmt unsere nicht an. Folgende Belohnungen gibt es bei uns für die (anderen) Schüler*innen:

Kaugummi kauen

Klassenbucheintrag löschen

kein Klassendienst

extra Pause frei nach Wahl (inkl. iPad nutzen/Youtube, Lesepause, ...)

Freistunde

Spiel im Sportunterricht aussuchen

Sitznachbar aussuchen

Sachgeschenke

Hausaufgaben gibt es bei uns schulweit nur selten, hausaufgabenfrei wäre aber auch keine Option.

Ich finde seine Eigenmotivation großartig, aber schade, dass ich ihm (wie bei den anderen) nichts als Belohnung bieten kann.

Danke, viele Grüße und bleibt gesund.

jetzt nur Erfahrungen mit älteren Grundschülern.

Ich denke, wenn du ihm dafür hohe Anerkennung durch deine Worte zollst, merkt er, dass das sehr wohl gesehen wird. Vielleicht kannst du bei ihm diesbezüglich einen Satz ins Zeugnis schreiben?

Ich gebe dafür auch keine Belohnungen, sondern hebe die Eigenarbeit vor der Klasse besonders hervor und sage, dass ich den Einsatz toll finde und ich mich freue, dass Schüler xy sich so in das Thema reingehängt hat. Für Viertklässler geht das gut.

Es gibt tatsächlich Schüler, die machen das aus Eigeninteresse. Z.B. Referate über ein angebotenes Thema: Die Antwort der Schüler ist dann oft: Es hat mich besonders interessiert und das Thema hat mir Spaß gemacht. 

Aber alle Schüler freuen sich, wenn der Lehrer das durch seine anerkennende Worte extra würdigt.

Teile, die du oben erwähnst, sind bei mir "Geburtstagsgeschenke". Für angesagte Fleißarbeiten kann man Fleißpunkte sammeln. Für eine gewisse Anzahl von Fleißpunkten und zum Geburtstag kann man sich dann in der Schatzkiste kleine Geschenke heraussuchen. Besonders beliebt bei den Viertklässlern sind große Flumis und Markierungsstifte in Leuchtfarben. Doch da vermischt sich dann die intrinsische und extrinsische Motivation.

Ich finde es toll, wenn jemand Dinge ohne die Aussicht auf Belohnung tut und dadurch seine echte Motivation zeigt.

das Problem nicht. Wenn der Schüler derart selbstmotiviert ist und sogar von sich aus sagt, er brauche keine Belohnung, warum willst du dich da unbedingt mit irgendwas aufdrängen? 

Sei doch froh, dass da endlich mal einer für sich selbst lernt und nicht für den Lehrer oder für irgendeine alberne Vergünstigung. 

Was ich vielleicht tun würde, wäre, ihm Projekte anzubieten, z. B. einen Bericht für die Schulhomepage zu verfassen oder seine Arbeit in einem Referat darzustellen oder eine Ausstellungswand zu bestücken oder sowas in der Art. So würde er Wertschätzung seiner Arbeit erfahren, da er damit was Nützliches tun könnte, nämlich sein Wissen mit anderen teilen. 

Ich übernehme die erste Idee mit der Anerkennung: verbal finde ich gut, aber jetzt geplant ist, dass ich eine Karte schreibe, die von mehreren Lehrkräften kommt.

Auch die zweite Rückmeldung beziehe ich ein: Vielleicht braucht er dann halt nichts. Ich überlege auch mal, ob ich ihn würdigend/sinnvoll irgendwo speziell einbinden kann.

Wenn noch jmd. eine Idee hat, gerne noch melden.

Ich kann mich auch nur fragen, warum man hier unbedingt etwas schenken muss? Das grenzt ja schon an Nötigung! Wenn ich der Junge wäre und bekäme von meiner Lehrerin etwas aufgedrängt... Ich würde es auf den Boden schmeißen und draufspringen...

Also ehrlich!!!

wenn du den Jungen den anderen mal als Vorbild nennst?

unterhielt ich mich mal über das Thema Lob. Sie erzählte dann, ihre Tochter habe etwas gebastelt (oder konstruiert oder gemalt, so genau weiß ich es nicht mehr). Die Kollegin ließ sich das Objekt zeigen und erklären und beließ es dabei. Die Tochter erstellte mit Feuereifer weitere Kreationen. Später soll sie gesagt haben: Gut, Mama, dass du mich nicht dafür gelobt hast, ich hätte sofort damit aufgehört und keinen Spaß mehr daran gehabt. 

Soviel zu der Überlegung, dass man mit Lob auch Schaden anrichten kann. 

Wenn man den Jungen, den anderen als Vorbild hinstellt - dann kann es passieren, das er von den anderen gemobbt wird.

Nicht sehr fein!