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Forum: "Mit Burka in der Schule?"
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 | Bildungsinstitution, nicht Freizeitheim |  | von: rhauda

erstellt: 29.04.2006 10:19:08 |
Grundsätzlich bin ich dafür dass sich Kleidung in der Schule in etwa im Mainstream bewegt, mit Möglichkeiten, sich auch am Rande des Mainstream zu einzurichten, um sich über Kleidung individuell auszudrücken.
Die Grenze muss da gezogen werden, wo Kleidung durch gezielte Provokation den Schulfrieden und den Unterrichtsbetrieb stört oder wo ganz klar ein politisch-weltanschaulicher Kurs propagiert wird, der nicht unserem demokratischen Grundverständnis entspricht.
Ich habe es in einem anderen Forum schon einmal ausführlich dargelegt, dass gerade muslimische Intellektuelle uns vorwerfen, mit extremistischen Positionen unter dem Deckmantel von "Toleranz" viel zu naiv umzugehen. Von dort kommen verzweifelte Appelle an unsere westliche Gesellschaft, Ihnen nicht durch falsch verstandene Multi-Kulti-Romantik die in ihren Subgesellschaften erreichten Freiheiten wieder zu verbauen, indem man alles toleriert. Im ganzen lässt sich eine starke Rückwärtsgewandtheit in den muslimischen Gemeinden Deutschlands feststellen, eben weil wir es auch hinnehmen. Ich finde das sehr gefährlich!
So. Das war der gesellschaftliche Aspekt. Jetzt zu dem schulischen Aspekt:
Die Schülerinnen sind in ihren grundsätzlichen Weltanschauungen in keiner Weise beschwert, wenn sie sich auf ein Kopftuch beschränken.
Ihr Aufzug stört den geregelten Unterrichtsablauf. (Wir könnten jetzt dutzende von Situationen nennen, wo dies der Fall ist, das wäre allerdings an dieser Stelle Erbsenzählerei).
Wir reden hier von einer staatlichen Bildungsinstitution, nicht von einem Freizeitclub, den man wieder verlassen kann, wenn man möchte. Das gilt eben auch für die etwa 998 anderen Schüler an der Schule:
Es gibt jede Menge Schüler, die sich durch solche extremen Verkleidungen gestört oder bedroht fühlen.
Schüler/innen müssen lernen, dass es in bestimmten Situationen auch bestimmte Kleiderordnungen gibt.
Auch die 14-jährige Schülerin mit der Hüfthose, die so kurz ist, dass der Schamhaaransatz zu sehen ist, wird gebeten, sich dezenter zu kleiden.
Am Ende sind wir auch für die Erziehung unserer Schüler verantwortlich. Sowohl die Burka-Verkleideten als auch die Schülerinnen, die sich anziehen, als seien sie auf dem Straßenstrich geben ein Signal an die Außenwelt, das sie automatisch an den Rand drängt. Sie manövrieren sich in Positionen, deren Folgen sie häufig noch nicht absehen können. Oder kann man sich vorstellen, dass diese Schülerinnen, wenn sie eventuell diese Burkaphase überwunden haben, noch irgendwo eine Ausbildungsstelle bekommen?
Müssten wir auch 15-jährige im Sado-Maso-Lederoutfit tolerieren? Oder eine Gruppe von Schülern, die in Rokoko-Perücken kommt? Wie sieht es mit Badehose aus, wenn es warm ist?
Toleranz heißt nicht Beliebigkeit. |
 | zweierlei Maß - aber anders als man denkt |  | von: rhauda

erstellt: 29.04.2006 11:22:21 geändert: 29.04.2006 11:24:37 |
wird die kombination bomberjacke, springerstiefel dann auch verboten?
was ist mit ganz in schwarz mit kapuzenpullover? sind doch bestimmt alles autonome die so rumlaufen.
Keine Schule hier im Umkreis erlaubt Kleidung, die offensichtlich mit Rechtsradikalen in Verbindung gebracht wird. Bei uns ist das Problem der angemessenen Kleidung sogar in der Schulordnung festgelegt, die zusammen mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern formuliert wurde.
Wir hatten in den letzten Jahren nur einen Fall. Die Eltern wurden einbestellt und die Schule hat ganz klar Position bezogen. War dann erledigt.
Interessant ist, dass die massiven Beschwerden (z.B.bei extrem aufreizender Kleidung)meist aus der Schülerschaft selbst kommen.
Du spielst darauf an, dass in Punkto Weltanschauung mit zweierlei Maß gemessen wird und dort, wo es nach rechts geht, nicht richtig hingeschaut wird. Das Gegenteil ist der Fall. Bei dem leisesten Verdacht gerät die ganze Schulmaschinerie in Aufruhr, denn KEINE Schule möchte in irgendeiner Weise damit in Verbindung gebracht werden. Ich finde das auch richtig.
Ich muss allerdings verwundert feststellen, dass das wohl nicht gilt, wenn es mit anderen Kulturen zu tun hat, egal wie totalitär und faschistoid die Ausprägungen sind.
Eigentlich wird umgekeht ein Schuh draus:
Wenn du so vehement das Recht auf Burkha verteidigst, müssten wir an unseren Schulen auch wieder rechtsradikale Mode dulden. Im Moment tut die Mehrheit der Schulen dies nicht.
Zum zweiten Punkt: Es ist doch klar, dass diese Schülerinnen im Moment die Presse und das Umfeld instrumentalisieren und recht bekannt sind in der Umgebung. Die haben ihren Ruf ruiniert. Wenn sie nicht gerade ihre Namen ändern, oder in einen anderen Teil des Landes ziehen, glaubst du doch selbst nicht, dass die ortsansässigen Firmen sich solche Kuckuckseier ins Nest legen. |
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