Was hast du denn bisher in deiner Ausbildung für den Bereich DaZ erfahren?
Der Unterschied zwischen einem Germanisten und einem DaZler ist ganz einfach erklärt: Der Germanist erkärt Deutschsprachigen die eigene gemeinsame Sprache, der DaZler erklärt Nichtdeutschsprachigen seine eigene Sprache.
- Wer ist der Kursträger? Dazu: In Ö ist es nicht erlaubt, ohne abgeschlossenes Studium DaZ zu unterrichten - wie das in D gehandhabt wird, weiß ich natürlich nicht.
- Oder möchtest du das ohne Kursträger machen?
An sich steht immer eine entsprechende Prüfung am Ende eines Kurses, auch eine Motivation zum Lernen und auch zum Durchhalten, denn Deutsch ist eine schwere Sprache, was mir meine vielen KT in den vielen Jehren und auch später immer wieder erklärt haben.
- Je Nivaustufe sind mindestens 75 UE vorgesehen, so es kein Alpha-Kurs ist, also alle KT unsere Schrift lesen und schreiben können, wobei "Schreibschrift" nicht unbedingt notwendig ist - meine KT wollten grundsätzlich "Leseschrift" (also Druckschrift) schreiben und waren darin unheimlich schnell.
- Übrigens: Schritte plus bietet im Lehrerhandbuch viele Anregungen.
Ich habe sehr viele Jahre in Integrationskursen damit gearbeitet, ebenfalls 3 UE am Stück, kenn das Lehrwerk also ganz gut. Abgesehen von einer umfassenden Grobplanung und der Einzelplanung für jeden Kurstag gibt es viel zu tun, denn selbst das beste Lehrwerk kann natürlich nicht individuell auf jeden KT eingehen. Daher habe ich zu den einzelnen Lektionen personalisierte Materialien erstellt, die so konzipiert waren, dass jede / jeder KT dem eigenen Können und Lerntempo entsprechend aktiv werden konnte. Das setzt natürlich einige Arbeit des Kursleiters voraus.
Schritte plus bietet viele Komponenenten, also neben dem Kursbuch auch ein Arbeitsbuch, eine CD mit Hörverständnisübungen, Video, ...somit viel Abwechslung, damit möglichst viele Lernkanäle angesprochen werden und die 3 UE nicht unendlich lang und ermüdend werden. Eine Pause nach 2/3 der Zeit ist eine willkommene Unterbrechung, in der nicht "Kursdeutsch", sondern "ganz normales Deutsch" gesprochen wird und über alles Mögliche.
- Ich spreche Lernende grundsätzlich mit "Sie" und dem Vornamen an, die KT sprechen einander mit "Du" an. So lernen die KT parallel die "Sie"-und die "Du"-Ebene.
- Übungen für zu Hause sind unbedingt notwendig - sie bieten am Beginn der nächsten Stunde eine Wiederholungsmöglichkeit und animieren die KT, sich zumindest kurz vor der nächsten UE mit Deutsch zu beschäftigen.
- Ein einsprachiges Wörterbuch für DaZ (für alle KT gleich!) bietet Hilfe zum Nachschlagen, auch in Zeiten des Internets!
So, das waren jetzt viele Fragen und auch Infos von mir...
dafyline