Liebe Kolleg_innen, 
zunächst möchte ich kurz die Voraussetzungen schildern. 
Ich bin Grundschullehrer in einer Klasse. Ich habe eine 
Schülerin (1. Klasse) mit türkischem 
Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren wurde. 
Sie spricht deutlich und gut Deutsch. In der Familie 
werden beiden Sprachen gesprochen. Die Eltern sind 
kooperativ und fördern ihr Kind in Lerndefiziten. 
Ich arbeite im Deutschunterricht nach der analytisch-
synthetischen Methode (sowohl mit Fibel und Lesen durch 
Schreiben). Dazu wird eine Anlauttabelle nach Reichen 
verwendet. (Lehrwerk: Löwenzahn und Pusteblume) 
Die Schülerin vergisst beim Lautieren und Verschriften 
von Wörtern immer die Vokale. In der heutigen 
Förderstunde konnte sie die Konsonanten sprechen und 
hören, legte aber andere Buchstaben: zB statt Dino = 
Diou oder Dito. Vokale kann sie nicht in das Wort an der 
richtigen Stelle einsetzen. Des Weiteren wird aus i ein 
e, aus o ein u (nicht wirklich ungewöhnlich), aber auch 
aus a wird o. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hört bei 
der Analyse nicht genau hin und setzt die Buchstaben 
willkürlich ein. Es ist ein Phänomen, welches weder 
unsere Sonderpdagogin, noch unsere LRS-Lehrer noch ich 
erklären können. Sie kann ein Wort in Silben zerlegen, 
weiß wo die Silbe anfängt und endet. Sie weiß auch, dass 
jede Silbe einen Vokal beinhalten muss, kann aber bei 
der Silbe nicht den richtigen Vokal zuordnen. 
Wer hätte hier ein Idee, die mich weiterbringt, um das 
Kind optimal zu fördern? 
Darüber hinaus besucht das Kind seit einiger Zeit den 
muttersprachlichen Türkischunterricht an unserer Schule. 
Ist dies sinnvoll, wenn sie Schwierigkeiten bei der 
Analyse und Synthese der deutschen Sprache hat? 
Vielen Dank 
teachgs