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              Forum: "Fachunterricht oder fächerübergreifend?"
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                     | Fachunterricht oder fächerübergreifend? |         |  von:  palim
                                 
                                  
                                  erstellt: 22.10.2006 20:07:04  |  
 Aus einem anderen Forum heraus ergibt sich für mich ein Thema, das ich gerne zur Diskussion stellen würde:
 
 Ist es sinnvoll, in höheren Klassen naturwissenschaftliche Fächer zu trennen, oder könnte man auch - wie es in der Grundschule üblich ist - Biologie, Geschichte, Sozialkunde, Geographie, Chemie, Physik in einem zusammenfassenden Fach unterrichten?
 
 Ist es nicht so, dass viele Themen sich durch die verschiedenen Disziplinen ergänzen und somit fächerübergreifend abgedeckt werden können?
 Würden sich durch die fächerübergreifenden Themen nicht besondere Schwerpunkte und Projekte ergeben, in denen man miteinander und voneinander lernt und auch viel eher Zusammenhänge darstellen und begriefen kann?
 Oder würden dann spezielle Fertigkeiten und fachliche Besonderheiten unter den Tisch fallen?
 Sind nicht viele Methoden und Fertigkeiten, die Schüler in diesen Fächern erlernen, auch für die anderen Fächer wichtig?
 Eure Meinungen dazu wüsste ich gern.
 
 Palim   |  
                   
 
 
 
 
 
 
 
 
                     | warum nicht? |         |  von:  frosti
                                 
                                  
                                  erstellt: 22.10.2006 22:07:55  |  
 Das Thema Energie gemeinsam in Physik, Chemie, Erdkunde 
 vielleicht auch noch Politik und Bio. Ähnliches gilt auch für die 
 Themen Wasser, Luft, Klima ... Fachperspektiven sind da immer 
 möglich, aber auch das Ganze bleibt erhalten. In Projekten geht 
 das ja auch. In Klasse 5 und 6 gibt es an vielen Schulen auch das 
 Fach NaWi und erst später erfolgt eine Zergliederung. Aber es 
 lauern auch ein paar Gefahren, wie man am Fach 
 Gemeinschafts- oder Gesellschaftskunde sehen kann. Dieses 
 Fach setzt sich aus Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde bzw. 
 Politik zusammen. Zum einen kann das Fach geschichtslastig 
 werden, wenn der entsprechende Lehrer nur Geschichte von 
 diesen drei Fächern studiert hat (als ein Beispiel). Das gleiche 
 wird in den Naturwissenschaften passieren und zwar in Richtung 
 Biologie. Die meisten Lehrer der Naturwissenschaften würden 
 irgendwann aus der Biologie kommen. Was wird dann aber mit 
 den chemischen und physikalischen Perspektiven geschehen. 
 Also die meisten Biologen die ich kenne verkriechen sich gleich, 
 wenn ich mit Chemie anfange und viele Chemielehrer reißen sich 
 auch nicht drum Physik zu unterrichten. Also ich würde das 
 dann schade finden, zumal die Physik und die Chemie 
 spannende Inhalte liefern kann – finde ich zumindest. Ansonsten 
 ist mir das egal, wie das Fach heißen soll mit dem die Schüler 
 eine naturwissenschaftliche Grundbildung erfahren sollen.
 Eine andere Gefahr ist die Stundenkürzung (wie auch beim Fach 
 Gemeinschaftskunde). Im Augenblick haben an meiner Schule 
 die 9. Klässler 2 Stunden Bio und 2 Stunden Physik oder Chemie, 
 also 4 Stunden Naturwissenschaften pro Woche. Ich kann mir 
 gut vorstellen, dass daraus ganz schnell 2 Stunden 
 Naturwissenschaften werden könnten. Wie viel können dann 2 
 Stunden Naturwissenschaften zu einer naturwissenschaftliche 
 Grundbildung beitragen.
 Ich glaube, ich schreibe gerade etwas wirr. Was ich eigentlich 
 schreiben will ist: 
 Es geht doch heute vor allem um eine naturwissenschaftliche 
 Grundbildung und wie wir diese gestalten können. Wo liegen 
 denn die Schnittstellen der drei Basisfächer um die Standards zu 
 erfüllen? Reichen die Schnittstellen oder brauchen wir mehr? Wie 
 bekommt man die Fachdisziplinen dazu ein gemeinsames Fach 
 in der Schule zu akzeptieren? Und noch ganz viele weitere 
 Fragen. 
 Ein spannendes Thema.
 
 frosti
 
 Wir unterrichten Schüler keine Fächer   |  
                   
 
 
 
 
                     | Auch in |         |  von:  binimaja
                                 
                                  
                                  erstellt: 23.10.2006 09:31:37 geändert: 23.10.2006 09:40:07  |  
 Thüringen gibt es in den Klassen 9 und 10 das Fach NaWi (ebenfalls als Äquivalent zur 3. Fremdsprache). Im Moment wird es bei uns in einem Halbjahr als Projektwoche durchgeführt und im 2. Halbjahr über fachübergreifende Themen innerhalb des Fachunterrichts abgedeckt - wobei die Lehrer dieser Fächer (Bio, Ch, Ma, Ph, Astro) mit dieser Lösung noch nicht so glücklich sind.
 Ab Klasse 10 gibt es das Seminarfach, in dem konkret an einer Facharbeit gearbeitet wird: Klasse 10 eine Wochenstunde (theoretische Grundlagen für das Erstellen einer Facharbeit), in Klasse 11/12 ein Tag pro Halbjahr als Blockunterricht in Gruppen konkret zur Arbeit. Die soll übrigens mindestens drei verschiedene Fachbereiche einbeziehen - also auch fächerübergreifend.
 Ansonsten wird in jedem Fachlehrplan eine mögliche Verknüpfung zu anderen Fächern angegeben - die laufen bei uns noch mehr auf individueller Ebene, also Kollege spricht Kollegen an.
 Obwohl ich kein Naturwissenschaftler bin, würde ich meinen, dass eine grundsätzliche Zusammenfassung der Fächer gerade in den höheren Klassen doch der Fachspezifik im Wege stehen würde. Aber fachübergreifende Ansätze sollten noch viel mehr genutzt werden, um bei den Schülern das "Schubkastendenken" zu verhindern. Manche verfügen schon über die Fähigkeit, das jeweilige Fach vollkommen "isoliert" zu sehen - und wehe, ich frage in Musik nach geschichtlichen Hintergründen....  |  
                   
 
 
 
 
 
 
 
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