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Forum: "Kleine Szene vom Freitagmorgen, 2. Stunde"
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 | Kleine Szene vom Freitagmorgen, 2. Stunde |  | von: 95i

erstellt: 23.03.2007 17:40:24 |
In meinem Unterricht sitzen auch zwei der bekannten Chaoten unserer Schule. Da es aber um Unterricht am PC gibt, arbeiten sie schon das ganze Schuljahr hier vernünftig, eifrig und gut mit.
Also, die ganze Truppe arbeitet still und konzentriert. Es klopft, die Tür öffnet sich, und unsere Chefin tritt ein.
Sie entschuldigt sich für die Störung und spricht dann den einen der beiden Chaoten an.
"Christian, ich möchte gerne mit dir reden. Kommst du mal mit vor die Tür?" Christian schüttelt nur den Kopf. "Kommst du bitte mit?" Christian schüttelt wiederum nur den Kopf. "Na, dann müssen wir das eben anders regeln," resigniert die Schulleiterin.
Sie wendet sich dem zweiten Zögling zu. "Marcel, ich möchte was mit dir besprechen. Kommst du bitte mit." Marcel antwortet frech: "Ich habe nichts mit Ihnen zu besprechen."
Das war's. Sie geht wieder. Punktsieg für die Chaoten auf der ganzen Linie. Sie arbeiten danach weiter wie vorher.
So viel zum Schulleiter(innen)bonus.
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 | text geändert |  | von: rolf_robischon

erstellt: 23.03.2007 18:02:29 |
ich hab den Text mal anders gelesen:
"In meinem Unterricht sitzen zwei besonders bekannte Jungs unserer Schule. Da es um Unterricht am PC gibt, arbeiten sie das ganze Schuljahr hier vernünftig, eifrig und gut mit.
Also, die ganze Truppe arbeitet still und konzentriert. Es klopft, die Tür öffnet sich, und unsere Chefin tritt ein.
Sie entschuldigt sich für die Störung und spricht dann den einen der beiden Jungs an.
"Christian, ich möchte gerne mit dir reden. Kommst du mal mit vor die Tür?" Christian schüttelt nur den Kopf. "Kommst du bitte mit?" Christian schüttelt wiederum nur den Kopf. "Na, dann müssen wir das eben anders regeln," resigniert die Schulleiterin.
Sie wendet sich dem zweiten Jungen zu. "Marcel, ich möchte was mit dir besprechen. Kommst du bitte mit." Marcel antwortet: "Ich habe nichts mit Ihnen zu besprechen."
Das war's. Sie geht wieder.Sie arbeiten danach weiter wie vorher."
Vielleicht kennen sie die Abläufe schon?
Vielleicht war es ihnen unangenehm, bei der Arbeit gestört zu werden?
Wie hätten sie sich verhalten sollen? (als bekannte Chaoten)
Musste die Schulleiterin während der Arbeit kommen? Kann es sein, dass die beiden es als diskriminierend empfinden konnten, vor allen anderen von der Schulleiterin aus dem Zimmer gebeten zu werden?
Keine einfache Situation...
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 | @robischon |  | von: stumpelrilzchen

erstellt: 23.03.2007 18:19:13 geändert: 23.03.2007 18:20:02 |
Vielleicht kennen sie die Abläufe schon?
--> Traurig genug, dass sie nichts ändern.
Ich sehe da jedenfalls auch nicht die Möglichkeit der positiven Bestärkung. ("Mensch, prima wär das, wenn ihr jetzt mitkommen würdet!")
Vielleicht war es ihnen unangenehm, bei der Arbeit gestört zu werden?
--> Hallo? Es kommt die Schulleiterin. Eine Respektsperson! Die Person, die dafür sorgt, dass sie überhaupt einen PC haben.
Wie hätten sie sich verhalten sollen? (als bekannte Chaoten)
--> Respektvoll
Musste die Schulleiterin während der Arbeit kommen? Kann es sein, dass die beiden es als diskriminierend empfinden konnten, vor allen anderen von der Schulleiterin aus dem Zimmer gebeten zu werden?
--> Ich verstehe, was du meinst. Aber wenn sie sich schon gegenüber der Schulleiterin so verhalten, wie dann erst später im Arbeitsleben?
"Nee, Chef, ich hab hier einen Ruf zu verlieren, ich komme nicht in ihr Büro, ich erledige erst meinen Auftrag. Sie wissen doch, dass ich schwierig bin, also nehmen sie Rücksicht." |
 | Kleine Szene, Donnerstag, 3. Stunde, 9. Klasse |  | von: klexel

erstellt: 23.03.2007 20:07:07 geändert: 23.03.2007 20:07:39 |
Hab ich schon woanders gepostet, passt aber wunderbar hierher:
Ende der Stunde..
Sandra: Frau X, können Sie mir die HA noch einmal erklären, ich weiß nicht wie das geht.
Ich: Ja, du schreibst....., eine Erklärung folgt.
Mitten in meiner Erklärung wird Sandra von Mandy, 3 Tische weiter, angerufen und vollgelabert. Sandra wendet sich ihr zu und hört ihr zu.
Ich: Hallo Sandra, ich erkläre dir gerade deine Hausaufgaben. Würdest du mir bitte zuhören??
Sandra:sehr laut und aufgebracht, faucht mich an: Wie soll ich denn? Mandy spricht doch auch mit mir, ich hab doch nur zwei Ohren!!!
Wie war das doch gleich mit dem Respekt???
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 | Tja |  | von: 95i

erstellt: 23.03.2007 20:53:02 |
Über mein eigenes Verhalten habe ich natürlich auch schon nachgedacht. Ich habe mich in der Situation sehr unwohl gefühlt.
1. Möglichkeit: Ich hätte die Schüler ebenfalls aufgefordert, das Verlangte zu tun.
Da hätte es zwei Reaktionen geben können. Eine wäre, weil sie es mit mir anscheinend besser können, wären sie zum Gespräch raus gegangen. Wie hätte die Chefin dann da gestanden? Auch doof. Die andere Möglichkeit, sie hätten sich auch mir verweigert und auf stur gestellt. Was dann? An die Möglichkeit, den Rechner auszuschalten, habe ich tatsächlich nicht gedacht. Wäre eine Möglichkeit gewesen, aber zu welchem Preis. Ich schätze, dann wären sie im Unterricht Amok gelaufen. Jedenfalls hätten sie mit Sicherheit nicht das Gewünschte getan.
2. Möglichkeit (die ich angewandt hätte, wenn ich selbst den (ersten) Schüler aufgefordert hätte): Ich wäre nicht weiter mit so sanfter Stimme vorgegangen, sondern wäre abgestuft erst lauter geworden und hätte mir noch weitere Maßnahmen überlegt bis zu einem dosierten körperlichen Einsatz. Das konnte ich aber in dem Moment auch nicht machen, ohne meine Chefin bloß zu stellen.
Vertrackte Situation.
Sie hat übrigens hinterher (noch) nicht mit mir über die Situation gesprochen. Ob sie die Schüler, die sie selbst übrigens in einer Fördergruppe mit insgesamt 8 Schülern betreut, nachher noch sanktioniert hat, weiß ich noch nicht. In dieser Gruppe ist jedenfalls ein "normaler" Unterricht nicht möglich. Verweigerungen und Verlassen des Klassenraumes ganz nach Belieben sind an der Tagesordnung. Häufig hat die Teilkonferenz schon getagt, um Ordnungsmaßnahmen auszusprechen.
Ich weiß, es ist alles unbefriedigend und ich verstehe den Tadel von Skole, dass er das Lehrerverhalten für unbefriedigend hält. Aber ich weiß nicht, wie die Situation anders (bzw. überhaupt) hätte gelöst werden können.
Ich bin in der letzten Zeit so häufig so was von ratlos. Tja |
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