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Forum: "Nachsehen von Berichtigungen"
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 | Es ist eine Heidenarbeit, ... |  | von: wishfulthinking

erstellt: 08.07.2007 20:04:51 |
daher korrigiere ich Berichtigungen höchstens bis Klasse 8. Wer bis dahin noch nicht gemerkt hat, dass er aus seinen Fehlern lernen kann / muss, dem ist auf diesem Gebiet auch nicht mehr zu helfen.
In Klasse 5 und 6 korrigiere ich die Berichtigungen pingelig und schreibe mir auch auf, wer noch eine Nach-Verbesserung verfassen muss. Das zählt dann wie ein "Strich" - einmal Hausaufgaben nicht (ordentlich) gemacht. Manchmal verlange ich dann auch eine Unterschrift der Eltern unter der zweiten Verbesserung und mache eine entsprechende Bemerkung über den Sinn einer ausführlichen Korrektur ins Heft.
Ich werde allerdings nach einer stattlichen Zahl von Berufsjahren ziemlich abgeklärt, was das Korrigieren insgesamt betrifft. Wenn ich mir anschaue, welche Wahnsinnszeit ich auf das Korrigieren einer Oberstufenklausur (incl. Nachschlagen, Alternativen, Positivklausur) verwende und wie vollkommen egal den meisten Schüler(inne)n die Art und Form der Fehler sowie die Berichtigung ist, hinterfrage ich doch manchmal das Verhältnis von Aufwand und Nutzen...
Ab Klasse 8 oder 9 stelle ich nach Klassenarbeiten eine Hitliste der häufigsten, "interessantesten" oder typischsten Fehler zusammen, die ich in Kopie bearbeiten lasse (und bis zu Abitur werden in diesen bewusst falsch abgetippten Sätzen von den meisten Schülern sehr viele Fehler nicht gefunden!). Exemplarisch werden dann Brennpunkte aus Wortschatz und Grammatik besprochen.
Das müssen die Schüler lernen, und das frage ich dann auch ab. |
 | Bin da auch ziemlich "pingelig" |  | von: ishaa

erstellt: 08.07.2007 20:16:33 |
und stand an meiner bisherigen Schule damit ziemlich alleine. Und wie bei allen Dingen ist es natürlich schwieriger, wenn nicht alle an einem Strang ziehen.
In Deutsch habe ich die Berichtigungen sehr individualisiert. An der HS hat halt jeder ein anderes Problem und ein LRS-Schüler kann seine Arbeit nicht so berichtigen wie andere. Ich habe mich auch bemüht, Schwerpunkte zu setzen, d.h. es musste nicht alles berichtigt werden. Ich habe jeweils unter die Arbeit geschrieben, was als Berichtigung angefertigt werden sollte. Dinge, die für alle galten, habe ich an die Tafel geschrieben und unter die Arbeit schreiben lassen (bei Rückgabe der Arbeit). Z.B. Sortiere deine R-Fehler nach Rechtschreibschwierigkeiten und dann zwei oder drei den Schülern bekannte Kategorien genannt, der Rest kam unter "sonstige Fehler". Kinder, die damit gearbeitet haben, haben erstaunliche Fortschritte erzielt. Aber die Zahl derer, die einfach die komplette Arbeit mit fast noch mehr Fehlern abgeschrieben haben oder jedes falsch geschriebene Wort halt dreimal (oft mit neuem Fehler) dahin schmierten war immer erstaunlich groß.... Und die Eltern haben natürlich immer brav alles unterschrieben.
Diese Berichtigungen waren immer ein guter Ansatzpunkt für Elterngespräche, vor allem bei Eltern, die wissen wollten, ob es nicht ein nettes Computerprogramm gebe, mit dem der Sprössling an seiner Rechtschreibung arbeiten könne...
Ich bleibe dabei und denke, es macht Sinn! |
 | . |  | von: manuelisa

erstellt: 08.07.2007 21:44:05 geändert: 08.07.2007 21:44:53 |
Ich erwarte bei den Deutschaufsätzen auch eine relativ ausführliche Verbesserung, die ich dann auch (wie eine Test bzw wie einen Hausaufgabe) bewerte. Dazu gebe ich grundsätzlich eine Woche Zeit.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich den Schüler gleich zu Beginn von Klasse 5 ein Blatt mit meinen Kriterien gegeben habe, das die Eltern unterschreiben mussten. Da steht dann auch, dass eine reine Rechtschreibkorrektur oder ein bloßes Abschreiben nicht genügt, sondern, dass die Schüler in den Aufsatz die Korrekturhinweise (z.B. zu kurze Einleitung, mangelnde Logik, keine Gefühle und Gedanken ...) einarbeiten müssen.
Nachdem die ersten beiden Male ziemlich furstrierend waren (wohl für beide Seiten!), hat es sich jetzt herumgesprochen, dass es sich lohnt, sich anzustrengen.
Und bei manchen merkt man schon auch, dass sie die gleichen Fehler nicht mehr dauernd wiederholen. |
 | Was vielleicht auch weiterhelfen koennte |  | von: andreajapan

erstellt: 09.07.2007 07:05:59 |
wenn man den SuS ein Bewusstsein fuer die Fehler antrainieren wollte, ist das Spielen von Auktionen.
Dabei bekommen die Kiddos eine bestimmte Anzahl an Pseudoeuros, die sie auf Saetze bieten sollen, die ihnen grammatikalisch als richtig erscheinen.
Alle Kinder bekommen eine Liste von Saetzen, wobei einige grammatikalisch richtig sind, andere wiederum nicht (man koennte sich auch ueberlegen, ein paar false friends einzubauen... kommt eben auf den Schwerpunkt an, den man als LuL setzt)
Die SuS arbeiten in kleinen Gruppen, in denen sie die Richtigkeit der Saetze diskutieren.
Und dann geht das bieten los, und die SuS koennen die Saetze, die sie fuer richtig halten ersteigern.
Dann werden in einem gemeinsamen Gespraech zum Ende hin, alle Saetze auf ihre Richtigkeit hin abgeklopft. Wer auf die richtigen Saetze gesetzt hat, kann sein Geld behalten, wenn auf Falsche, dann werden sie ihnen abgezogen. Wer am Ende das meiste Geld hat, hat gewonnen.
Ich denke, wenn man das Spiel ab und an mal spielt, werden die SuS einen Blick bekommen fuer das, was richtig und falsch ist, und Spass dabei haben sie auch.
Dachte mir, das koennte als Anregung mal hier ins Forum gesetzt werden...
andreajapan |
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