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Forum: "Klassenfahrten - finanzielle Probleme"
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 | Klassenfahrten - finanzielle Probleme |  | von: 95i

erstellt: 21.06.2005 16:33:52 |
In einem anderen Thread ging es schon mal um die Finanzierung von Fahrten durch LehrerInnen.
Immer schwieriger wird es aber auch wegen finanzieller Probleme der Eltern, Klassenfahrten zu planen und durchzuführen.
Aktuell plane ich eine Klassenfahrt vom Niederrhein nach Berlin im kommenden Oktober zu, wie ich meine, sehr günstigen Konditionen. Trotzdem gibt es von Seiten zweier Elternhäuser (von 22) ein Veto wegen der Kosten. Das halte ich auch für durchaus verständlich, ja, ich ermuntere die Eltern sogar, mir solche Schwierigkeiten mitzuteilen, damit sie sich nicht einem Gruppenzwang ausgesetzt sehen.
Wie verfahrt ihr in Fällen, wo es am Geld scheitert und das Sozialamt nicht einspringt? (ist ein anderes Problem, über das man auch lang und breit diskutieren könnte)
Gibt es in den Schulen verborgene Töpfe, aus denen man Problemfälle unterstützen kann? Läßt man die betroffenen Schüler in der Schule?
Ist auch irgendwie ungerecht, genau wie der Umstand, dass dann evtl. 20 andere Schüler darunter leiden, dass zwei es nicht bezahlen können (oder wollen).
Es ist schon eine Krux.
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 | ist so eine Sache... |  | von: rhauda

erstellt: 21.06.2005 16:54:08 |
wir haben einen Förderverein, den man ansprchen kann, die geben schon mal Zuschüsse zu einer Fahrt.
Sozialhilfeempfänger bekommen größtenteils die Fahrten vom Sozialamt bezahlt (bei Abschlussfahrten immer).
Leider haben wir in den letzten Jahren ziemlich viele negative Erfahrungen damit gemacht, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, damit alle mitfahren.
Im Schnitt passiert es bei der Hälfte der Geförderten, dass sie bei der Klassenfahrt dann plötzlich z.B. einen 100 Euro-Schein aus der Tasche ziehen und die Kumpels erst mal zu Mc Donald's einladen, dass sie eine Woche nach der Fahrt eine Geburtstagsfete für 40 Leute schmeißen, dass sie gerade vorher einen neuen Roller bekommen haben , oder dass die Familie wenige Wochen später für 3 Wochen nach Thailand in Urlaub fährt.
Da fühlt man sich dann unheimlich vera****t.
Eltern wissen zwar 6 Monate vorher, dass ein Betrag für die Fahrt ansteht, aber wenn es dann um die Wurst geht, ist das Geld nicht da. ("Wir haben gerade gebaut, einen neuen Wagen, etc.)
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, für Klassenfahrten lange in Voraus immer Ratenbeträge einzusammeln. Da gibt es dann kaum noch Schüler/innen, die kurz vorher abspringen.
Wenn dann der größte Teil des Betrages schon angespart ist und die Raten immer pünkltlcih kamen, bin ich auch bereit, für den Restbetrag mal finanzielle Hilfe von außen zu holen. Ansonsten mache ich das einfach nicht mehr. |
 | Geld beschaffen lässt sich auf jeden Fall |  | von: kajakwolfi

erstellt: 21.03.2006 01:28:20 geändert: 18.12.2018 08:47:53 |
Ich habe das Glück, eine Klasse (Hauptschule) zu haben, deren Eltern Spaß am Engagement haben. So organisieren sie einen (städtisch genehmigten) Kuchenverkauf auf dem Wochenmarkt im Halbjahresrhythmus mit allem Drum und Dran. Ich als Lehrer habe nur eine repräsentative Rolle, obwohl ich auch zu mehr Einsatz bereit bin. Aber die haben das dermaßen im Griff, dass ich nur als Statist wirken muss. Und die Einnahmen lassen sich wirklich sehen. Erleichternd kommt hinzu, dass Schulen, die sich zuvor anmelden und dann einen festen Termin zugewiesen bekommen, den Standplatz für ihren Verkauf kostenlos bekommen. Es gibt dann noch ein paar Hygieneauflagen, die aber zu bewältigen sind.
Ein zweites finanzielles Standbein ist PaKaRe. (Patronen- Kartuschen - Recycling).
Die Aktion macht eigentlich nicht viel Arbeit, da das Leergut sich quasi selbst ansammelt. Und wenn ein großer Karton voll ist, kontaktiert man einen Recyclingbetrieb und schickt das Zeug weg. Dann dauert und dauert und dauert es, und plötzlich kommt ein erfreulicher Scheck angeflattert. Solche Aktionen bilden das finanzielle Fundament für einen klasseneigenen Sozialfonds oder für einen günstigen Aufenthalt für alle. |
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