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Forum: "Wie sich die Symptome doch gleichen"
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 | 's war immer so, 's war immer so... |  | von: kajakwolfi

erstellt: 21.03.2006 07:03:00 geändert: 19.04.2006 03:19:38 |
Wir sind alle kleine Sünderlein,
's war immer so, 's war immer so.
Der Herrgott wird es uns bestimmt verzeih'n,
's war immer, immer so.
Denn warum sollten wir auf Erden
schon lauter kleine Englein werden?
Wir sind alle kleine Sünderlein,
's war immer so, 's war immer so.
Englein können wir im Himmel sein,,
's war immer so, immer so.
Setzen!
So viel zur heutigen Singstunde.
Klartext: Solange wir Lehrer in den Klassenarbeiten nur den aktuellen "Stoff" abfragen, werden Schüler auch nur den aktuellen "Stoff" lernen und den Rest abhaken.
"...'s war immer so, 's war immer so...."
(Ruhe da hinten!)
Waren wir als Schüler anders?
Ich jedenfalls nicht.
"....Wir sind alle kleine Sünderlein,
's war immer so, 's war immer so..." |
 | ein selbstkritisches "Ja" |  | von: oblong

erstellt: 28.03.2006 18:45:09 |
Grundsätzlich stimme ich rfolio zu, doch wie auch veneziaa zu Bedenken gibt, sollte man nicht mit dieser Position Eltern konfrontieren, die vielleicht den Sachverhalt missverstehen oder ignorieren; hier könnte leicht der Verdacht bei den Eltern entstehen, der Lehrer wolle seine Probleme auf die ach so kurzsichtigen Schüler abwälzen.
Da ich aber nur drei Jahre von rfolios Alter entfernt bin, habe ich oft ähnliche Erfahrungen besonders in der Oberstufe Deutsch gemacht.
Ich könnte mit einer gewissen Berechtigung auf die übersteigerten gesellschaftlichen und politisch auf Sparzwänge umgemünzte Erwartungen sowie auf die mediale Selbstüberflutung der Schüler verweisen, auf den marginalen Charakter, den viele Schüler der Schule zuweisen usw.; doch ich möchte als Religionslehrer die ketzerische Frage stellen:
Sind wir nicht selbst mitschuldig geworden an diesem "kick and rush"-Lernen, weil wir oft genug auf einer großen Stoffmenge bei großer Zeitknappheit drängen, weil wir oft genug von Reform zu Reförmchen uns drängen lassen und auf fast jeden Zug draufhüpfen, der uns von "oben" als neuer Heilsweg angepriesen wird?
Streichen wir nicht selbst aus unserem Unterricht Wiederholungs- und Vertiefungsphasen, Ruhemomente und meditatives Durchdenken des Behandelten?
Wie wäre es mit einer Wiederentdeckung der Langsamkeit? (Kleine Anleihe bei Sten Nadolny)
Schreibt mir eure Meinung!
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