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Forum: "Reprise: Schulanfangszeiten"
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 | Eigentlich ganz einfach und logisch! |  | von: veneziaa

erstellt: 03.06.2006 14:32:49 |
Zu Zeiten, als es noch keinen künstlich erzeugten Strom gab, gingen die Menschen "mit den Hühnern" ins Bett und morgens auch mit ihnen raus...
Das heißt doch, dass man sich dem Hell-Dunkel-Rhythmus angepasst hat - also ein sehr natürlicher Rhythmus, oder?
@ palim
Du glaubst gar nicht, wie schön die Morgenstunden sind, an denen noch kaum wer rumschleicht .. diese ruhigen Stunden genieße ich persönlich ganz besonders. Stell dir vor: Ein Sommertag, morgens 4 Uhr, Blick in die Ferne, die Sonne geht auf ...
Kein Mensch ist unterwegs. Die Vögel beginnen zu zwitschern..
DAS ist für mich eine Qualität von Leben, die einfach glücklich machen kann...
Zu den Genießern der Morgenzeit und denen der Abendzeit: Morgens trinkst du ganz bestimmt keinen Alkohol oder ergibst dich enderen Genussgiften! Die Nachtschwärmer sind da meines Erachtens in viel größerer Gefahr!
Zur Zusammenführung dieser beiden Typen im Schulleben:
Es gibt nun mal bestimmte Regeln des Zusammenlebens, Erfordernisse der Gesellschaft, des Berufslebens.. Ich habe es meinen eigenen Kindern rigoros abgefordert "Wer feiern kann, kann auch arbeiten!", sprich: Wer spät ins Bett geht, muss trotzdem früh aufstehen, wenn es denn nötig ist. Sie können es!
Warum alles so in Watte packen?
Die Schlafforschung zeigt indes: Man kann sich ja einen bestimmten Schlafrhythmus angewöhnen. Ich füg mich dem ja auch...
Wenn ich weiß, dass ich morgens fit sein muss, geh ich halt früh ins Bett!
So einfach ist das!!
Und heute habe ich gar keine Lust auf Diskussionen, weil das doch alles und doch nur beschäftigt, weil wir keine anderen Sorgen haben...
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 | Seitdem ich es mir aussuchen kann, |  | von: heidehansi

erstellt: 03.06.2006 15:15:12 geändert: 03.06.2006 15:17:35 |
erscheine ich erst um 10 Uhr in "meiner Schülerbücherei": Ich bin ohne Wecker aufgewacht, hab nicht mehr um jede Minute im Bett gekämpft, sondern mich hielt es gar nicht mehr im Bett, ich wollte raus. Obwohl ich das Gefühl habe, dass ich mir jetzt "Zeit nehme" ím Bad und beim Frühstück, dauert es kaum länger als vordem mit dem Unterschied, dass ich damals meinte, ich müsse mich abhetzen. Und ich merke auch, dass ich nicht erst am Schulweg so "richtig wachwerde".
Allerdings sehe ich auch hier die Schwierigkeit: "Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann." Es sei denn, man macht Lerchen- und Eulenklassen.
Heide,
eine Eule, die ihr Eulenleben jetzt ganz bewusst genießt.
PS: Man kann sich nur bedingt umgewöhnen.
Und warum sollen sich eigentlich meist nur die Eulen umgewöhnen? Von den Lerchen verlangt dies selten jemand. |
 | Hallo Heide... |  | von: veneziaa

erstellt: 03.06.2006 15:27:18 |
"...von den Lerchen verlangt das selten jemand"..
Oh doch, von den Lerchen wird auch was verlangt:
Wenn ich zu Feiern gehe, kann ich doch nicht um 22 Uhr schon verschwinden..
oder im Theater..
oder gute Fernsehsendungen..
alles geht bis nach 22 Uhr, oftmals bis nach Mitternacht!
Das ist für mich als "Lerche" (übrigens, merke ich gerade, einer meiner ersten Titel überhaupt) eine ganz schwierige Geschichte.
Wenn ich morgens um 4 Uhr aufstehe, fragt mich auch keiner mittags um 14 Uhr, ob ich vielleicht müde bin..
Nee, ich bin der Meinung:
KEINER ist im Vor- oder Nachteil!
Man muss es sich halt einrichten!
Und mal ehrlich: Die Evolution (Hell-, Dunkelzeiten) zeigt doch eher, dass das Leben der Lerchen das der Natur angepasstere ist -
das Leben der Eulen entstand nur durch das künstliche Licht..
Ganz provokativ
und heute gegen alles gewappnet:
veneziaa
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 | Veneziaa, |  | von: heidehansi

erstellt: 03.06.2006 16:50:07 |
du hast Recht: Daran hab ich nicht gedacht.
Dabei hätte ich es wissen müssen: Immerhin war meine Mutter eine Lerche.
Sie hat lange gebraucht, bis sie akzeptiert hat, dass ich notorische Langschläferin und ein ausgesprochener Morgenmuffel bin. Nicht, weil sie uneinsichtig gewesen wäre, sondern weil sie einfach nicht verstehen konnte, dass man am Morgen nicht frischfröhlich aus dem Bett springt. War doch eine ihrer schlimmsten Vorstellungen, lange schlafen zu müssen.
Ähnlich schlimm war die Forderung, dass sie länger als 22 Uhr aufbleiben sollte. Naja, da war dann ich gefordert zu akzeptieren, dass sie ganz stillschweigend von der Bildfläche verschwand.
Schon deshalb glaube ich nicht, dass die verschiedene Ausprägung nur zivilisatorisch bedingt ist.
Ich vermute mal, bei den Steinzeitmenschen gabs auch welche, die sehnsüchtig darauf warteten, dass endlich, endlich die Sonne aufging und andere, die auch noch die allerletzten Sonnenstrahlen nützten. Und welch eine Freude für beide Gruppen, als man endlich das Feuer "gezähmt" hatte! |
 | . |  | von: palim

erstellt: 03.06.2006 18:11:39 |
Ich sehs wie heidehansi...
... und muss mich nachts nicht dem Alkohol hingeben, sondern habe sehrwohl einen klaren Kopf und klare Gedanken.
... und habe in der Studienzeit - in der ich es während der Examensarbeit wirklich einrichten konnte, wie ich mochte, keinesfalls länger geschlafen - nach 6 Stunden war die "Nacht" um - selbst wenn sie von 3-9 Uhr ging. (Zu dieser Zeit habe ich übrigens meinen Rhythmus auch umgestellt, weil tagsüber schlecht zu arbeiten war, denn die Tagesmutter aus dem Nachbarhaus zeterte im Garten und machte die zu beaufsichtigenden Kinder madig .
... und denke, der technische Fortschritt hat auch bewirkt, dass ich nicht mehr umherstreifen und den Kaninchen nachjagen muss, die Körner aus den wild aufgeschlagenen Gräsern sammle und mich bade, wenn ich an einem Fluss vorbeikomme ... und das "arbeiten" sein lassen kann, wenn ich satt bin.
...und weiß dennoch, wie schön die Morgenstunden sein können - ich bin auch schon so früh aufgestanden oder so spät ins Bett gegangen
... und kann auch die Nacht genießen, wenn die Sterne den Himmel säumen, kein einziges Auto zu hören ist (hier geht das!), leise die Grillen zirpen oder einfach nur Stille das Land ruhen lässt. Ein ebenfalls wunderbares Gefühl.
Palim |
 | lerche/eule |  | von: rolf_robischon

erstellt: 03.06.2006 18:57:30 geändert: 03.06.2006 18:58:33 |
in meiner studienzeit hab ich nachts gearbeitet und tags studiert. mal war die arbeit von abends 21 bis morgens 3 uhr (paketbahnhof), mal morgens von 4 bis halb 8 (großmarkt) und mal die ganze nacht (nachtwache in der klinik oder nachtdienst als telegrammbote oder tankwart). das ging irgendwie alles. nur das ganz früh aufstehen blieb übrig. auch jetzt noch wach ich um 5 uhr auf.
@venezia
so ein nebeneinander lässt sich sicher auch in weiterführenden schulen organisieren, etwa wie in einem studium. was es zu lernen gibt, wird einfach angeboten, manche bereiche nur kürzere zeit.
die lernenden müssen halt mitgeteilt bekommen, welche fertigkeiten und informationen für einen abschluss erwartet werden. lernbegleiter die ihnen tipps geben können stehen ja zur verfügung.
zum lernen ist es ja nicht dringend erforderlich, das im chor gearbeitet wird und mit aufzeigen und dran nehmen. wer dann sicher ist, dass er /sie einen ablauf verstanden hat, kann sich darüber prüfen lassen und bekommt es bescheinigt.
hab ich da oben gelesen, dass du mir sogar mal recht geben kannst? ist aber nicht so schwer gefallen, oder?
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