|
Forum: "Ich bin ein herzloses Monster!"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | Nicht das Kind bestrafen |  | von: ankajo

erstellt: 22.09.2006 15:29:28 geändert: 22.09.2006 15:34:05 |
Ich kann verstehen, dass Du auf die Eltern sauer bist,wäre ich auch, aber das Kind kann nichts für seine Eltern. Und so, wie ich Dich im Moment verstehe, bestrafst Du das Kind. Vielleicht ist es ja möglich, den Besuch der Eltern auf ein kleines Kaffeetrinken zu beschränken, damit Ihr alle zusammen abends feiern könnt. Dem Geburtstagskind zu vermitteln, dass es eine große Fete verpasst, finde ich grausam. Das Kind sitzt doch zwischen allen Stühlen. Hier geht es ja um das Fehlverhalten der Eltern. Wenn die Schulleitung hinter Dir steht, könnte doch über diese Schiene auch noch mal mit den Eltern gesprochen werden. Mir tut auf jeden Fall dieses Kind unheimlich Leid. Vielleicht haben die Eltern aber auch ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht kommen, weil ihnen dann von irgendjemanden gesagt wird, dass sie sich ja gar nicht um das Kind kümmern.
Ich glaube auch, dass man den anderen Kindern "zwei Feten" erklären kann. Das eine ist doch gar keine Fete. Wenn man selbst davon ausgeht, dass keine Ungerechtigkeit, nur eine Übel da ist, das man im Moment vielleicht nicht ändern kann, ist die Situation leichter zu ertragen. Noch mal zum Abschluss: Das Verhalten der Eltern finde ich auch völlig unangemessen, aber es ist absolut kein Einzelfall. |
 | . |  | von: palim

erstellt: 22.09.2006 17:00:45 |
Ich kann janneke sehr gut verstehen und denke, dass sie keinesfalls das Kind an die Wand stellen will. Aber da es auch andere Geburtstagskinder gibt, ist es nicht einfach. Die Eltern haben - ohne Rücksprache mit den Lehrern - ihrem Kind etwas versprochen, das sie nur in Zusammenarbeit mit den Lehrern erfüllen können. Anschließend schieben sie der Lehrerin den Schwarzen Peter zu und zeigen keinerlei Verständnis, dass ihr familiäres Glück in einer solchen Situation vielleicht hinter den Interessen einer recht großen Klassenfahrtsgemeinschaft zurück treten muss.
Etliche Vorschläge hier sind nicht gerade ernst gemeint und sicher auch keine Hilfen für die Situation, sondern eher Verständniserklärungen, dass janneke nicht ganz falsch liegt.
Es ist außerdem so, dass die anderen Schüler ja nicht still in die Ecke gesetzt werden, während ein Kind Pizza essen geht. Natürlich findet an diesem Abend auch Programm statt. Meine Klassenfahrten haben jeden Abend etwas Schönes - Nachtwanderung, Lagerfeuer, Break-Dance-Vorführung und Playback-Show, Spieleabend, Fledermausexkursion ... um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Davon ist dieses Kind ausgeschlossen -und es bleibt doch die Frage, ob es dem Kind überhaupt recht ist.
Bei der letzten Klassenfahrts-Geburtstagsfeier gab es abends eine Party, zu der sich die Mitschüler viele schöne Überraschungen für das Geburtstagskind überlegt hatten.
Oft sind es doch gerade diese besonderen Geburtstage, die man später erinnert.
Ich weiß, dass die Situation viel Fingerspitzengefühl erfordert, aber als Lehrerin muss man sich nicht wie ein Monster vorkommen, wenn Eltern lediglich auf ihre eigenen Vorteile und Befindlichkeiten achten und danach handeln.
Palim |
 | @ ankajo |  | von: janneke

erstellt: 22.09.2006 17:25:32 geändert: 22.09.2006 17:26:13 |
Wenn du in den letzten drei Tagen so viele Gespräche mit der Mutter geführt hättest wie meine Kollegin und ich, wärest du wohl auch in einem gewissen Maße einfach bockig. Die wollte nicht mit sich reden lassen, sondern nur ihren Willen durchsetzen, drohte auch recht schnell mit der Landesschulbehörde. Auf der Vernunft- und Argumentationsschiene war da nix zu wollen.
Hinzu kommt: Hätte ich die Dame nicht am Mittwoch zufällig in der Pausenhalle getroffen und darauf angesprochen, hätte sie gar nichts gesagt und wäre am betreffenden Abend einfach so aufgetaucht. So viel zur "vertrauensvollen Zusammenarbeit".
Ich bestrafe das Kind nicht. Sie hat ihre Feier, die anderen Geburtstagskinder eine andere. Wenn sie früh genug wieder da ist, kann sie mitfeiern. Es ist nicht meine Entscheidung, dass das so läuft, die Mutter weiß, dass wir an dem Abend ne Party steigen lassen wollen - geht aber wohl davon aus, dass wir das erst tun, wenn sie das Kind wieder bei uns abgegeben hat. Und so haben wir nicht gewettet. Ich muss das Programm für alle Kinder planen, nicht nur für die Bedürfnisse einer egozentrisch veranlagten Mutter.
@kathrin: Das ist eine vierte Klasse GS. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|