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Forum: "Zusammenlegung von Haupt- und Realschule"
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 | Jawoll! |  | von: ishaa

erstellt: 16.11.2006 18:40:43 |
Ach rolf, wer hätte das gedacht, dass ich dir mal so vollkommen zustimmen kann (nix für ungut...).
Die Realschullehrer könnten von den HS-Lehrern z.B. lernen, dass man eher Schüler unterrichtet als Fächer. D.h. man hat den ganzen Schüler im Blick, das Klassenlehrerprinzip, die intensive Berufsorientierung etc.
Und die HS-Schüler hätten die Gelegenheit, mal zu erleben, dass es Schüler gibt, die halbwegs freiwillig lernen und sich einfach mal anstrengen, wenn's nicht langt.
Solange es daneben die Gymnasien noch gibt, ist es alles noch reichlich verlogen. Aber das jetztige System ist einfach nur noch pervers. Ich habe das hier schon öfter angemerkt, man trennt sie schön, dass sie auf keinen Fall miteinander in Berührung kommen, aber nach der Schule, da bilden sie dann alle eine tolle gemeinsame Gesellschaft.
Ich höre hier im Forum auch so ein bisschen die Hauptschüler-Phobien 'raus (wenn die "schlimmen Schüler kämen..)..oder rfalio??
LG
ishaa |
 | Hauptschule-bald am Ende?? |  | von: elke2

erstellt: 16.11.2006 18:42:46 |
So sieht es bei uns aus: Zwei Stadtteile
( Kleinstadt) mit jeweils einer Hauptschule und einer Grundschule, in einem Stadteil noch ein Schulzentrum mit RS und Gymi.Nun sollen die beiden Hauptschulen zu einer zusammengelegt werden, da an einer HS in der 5.Klasse nur noch 9 Schüler sind und sie sonst auch nur einzügig ist. Die andere HS, an der ich unterrichte , ist eine kombinierte GHS mit freiwilligem 10.Schuljahr. Wir haben Klassen zwischen 15 und 24 Schülern und sind, bis auf das 9., einzügig. Die andere HS ist eine Brennpunktschule und unsere Schüler sollen nun ab nächstem Schuljahr dort, zum größten Teil mit ihren jetzigen Klassenlehrern, unterrichtet werden.Die Klassen werden natürlich größer und damit eine gute pädagogische Arbeit schwerer!
Wir haben bis jetzt davon profitiert, dass unsere Grundschüler die HS kennen ( die einen guten Ruf hat!) und von daher die Eltern eher geneigt waren ( leider natürlich trotzdem zu wenige!) ihre Kinder auf der Schule zu belassen.
Die andere HS wird von den in der benachbarten GS lernenden Schülern wegen der Probleme nicht gerne besucht.
Wie werden sich nun unsere Grundschuleltern, die ein Kind im 3. oder 4. Schuljahr haben, entscheiden???? In diese HS mit vielen Problemkindern oder lieber in die Nähe auf die Duale Oberschule und natürlich auf die Realschule?
Hier wird mal wieder am falschen Ende gespart.Warum lässt man nicht zwei kleine Hauptschulen existieren? Auch eine Brennpunktschule wird ihre Probleme eher in den Griff bekommen,wenn sie kleiner ist!
Auf längere Sicht sehe ich das Ende der Hauptschule hier bei uns. Oder sehe ich zu schwarz???
Gruß elke2 |
 | vielleicht wunderts euch |  | von: rfalio

erstellt: 16.11.2006 19:03:47 |
aber ich hab auch schon an einer Hauptschule (und zwar gern) unterrichtet . Die Schüler waren zu motivieren, Vieles musste ich halt sehr handlungsorientiert anbieten, aber das war kein Problem.
Und ich hab daher da überhaupt keine Phobien.
>In einer Realschulklasse biete ich denselben Stoff allerdings anders an, stelle andere ( nicht unbedingt höhere) Ansprüche.
Ich glaube eben, dass ich Schüler in einer homogenen Lerngruppe besser gemäß ihren Anlagen fördern ( fordern!) kann.
Welche Anforderungen sollen denn an einer Hauptrealschule gestellt werden? Orientiert man sich an den Zielen der RS (mehr theoretisch, Berufsbilder im gehobenen technischen/sozialen/ wirtschaftlichen Bereich) oder an den Zielen der HS ( Berufsbilder im Handwerk/ Dienstleistung)?
In jedem Fall überfordert (frustriert) man dann Schülergruppen und andere sind unterfordert. Und ob es Schüler motiviert, wenn sie sehen, dass andere besser (anders) begabt sind und sie sich deshalb dann selber mehr anstrengen?
Wir hatten mal ne Klasse,da war dann die Folge, dass die "Streber" gemobbt wurden nach dem Motto: "wenn wir alle schlecht sind, können sie uns nicht alle durchfallen lassen".
Solange Schulerfolg als einzuforderndes Recht ( ohne dazugehörige Pflicht) in unserer Gesellschaft gesehen wird, solange Eltern und Presse die Schule schlechtreden, solange immer nur gespart wird, solange wird auch ein Systemwechsel gleich in welche Richtung keine Besserung bewirken.
rfalio |
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