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Forum: "Unterrichtsstörungen durch Regeln entgegenwirken"
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 | @karo2: Ich mag handlungsorientierten Unterricht, |  | von: lupenrein

erstellt: 20.08.2007 07:11:57 |
habe mir aber auch erlaubt, die Begründung für ihn bei Gudjons et. al. nachzulesen.
Wenn du ein wenig tiefer gräbst, wird dir auffallen, daß die Konstruktivisten nicht ganz so weit von der Wahrheit entfernt zu schürfen scheinen - und dabei werden sie noch gestützt von den Neurobiologen und den Hirnforschern.
Kurz und knapp: Fremdmotivation nicht wirklich, eher viele Treffermöglichkeiten beim Angebot der für die jeweils individuelle Weltkonstruktion benötigten Darstellungsformen von Lernstoff bereitstellen.
Und vor allem:"Ohne Emotion keine Kognition!"
Will sagen: Erst eine positive und angstfreie Lernatmosphäre bringt die notwendigen, wenn auch längst nicht hinreichenden Voraussetzungen für erfolgreiches individuelles Lernen. Und genau dazu kann jeder Lehrer sehr wohl eine ganze Menge beitragen.
Aber das wußten gestandene Lehrer schon vor Hilbert Meyer, Gudjons, Klippert, Tim Leuders und Co. Und von den gestandenen Lehrern habe ich viel gutes gelernt.
Ich halte es daher mit "Begreifen mit Herz, Hand und Verstand" in etwas anderer Reihenfolge als Herr Pestalozzi, aber auch aus gutem Grund - s.o. - |
 | Tja, manchmal kommt man nicht umhin, |  | von: lupenrein

erstellt: 21.08.2007 18:44:52 |
den tristen, grauen, ach so freudlosen Alltag an die Schüler heranzulassen.
Nicht: "We love to entertain you!, sondern:
"Ohne Fleiß kein Preis!"
Es ist ja schön und gut und richtig und wichtig, daß wir uns ernsthaft auf den Weg machen, einen anderen und vor allem mit höherem Spaßfaktor/Lustfaktor behafteten Unterricht zu machen.
Laß dich aber bitte nicht in die Falle locken, jeden Tag krampfhaft nach dem Motivationsknopf suchen zu wollen.
Zum (Schul-)Leben gehört für Schüler eben auch die Erkenntnis, daß
-wenn Eltern arbeiten gehen, um ihr und ihrer Kinder Leben zu sichern
- Kinder zur Schule gehen müssen, um sich das Rüstzeug zur späteren Lebenssicherung und zur Erfüllung eigener Lebenswünsche selbst zu erarbeiten - wohlgemerkt: nicht sich ermotivieren zu lassen.
Manche Dinge müssen eben getan werden.
Denk an Robert Musil: " Ein Wunsch ist ein Wille, der sich selbst nicht ernst nimmt!"
Auch das müssen die Kids eben lernen: "Wer A sagt, muß auch B sagen bzw.: "Wer ein Ziel bejaht, muß auch den Weg zum Ziel bejahen!"
Wenn das nicht geschieht, hat es eben negative Konsequenzen, mit oder ohne Meyer, Gudjons und Co - .
Bereitstellen kannst du eine Menge; wenn die Kids es nicht annehmen - Pech für sie! du kannst eben nicht alle retten.
So isses... |
 | muss mal was ketzerisches loswerden... |  | von: einstein79

erstellt: 05.09.2007 17:54:51 |
...von wegen Regeln überstülpen und so: Es ist nun mal auch im Alltag so, dass man sich an Regeln halten muss, die man nicht selbst gemacht hat. Zum Beispiel an die Straßenverkehrsordnung muss man sich halten, ohne, dass man mit den Regeln einverstanden ist, oder sie unterschrieben hat. Ich finde, ich habe als Klassenlehrer durchaus das Recht, Regeln aufzustellen und von den Schülern die Einhaltung zu verlangen. Natürlich versuche ich, den Schülern begreiflich zu machen, dass die Regeln in ihrem Interesse sind und ihnen beim Lernen helfen sollen. Aber pubertierende Jugendliche sind manchmal nicht in der Lage, zu beurteilen, was sie für Regeln brauchen. Meine Schüler dürfen in Sachen Klassenregeln jedenfalls nur noch sehr begrenzt mitwirken. Es ist meine Aufgabe als Lehrer, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Lernen möglich ist, und in der man konzentriert arbeiten kann. Um dies zu erreichen mache ich die Regeln. |
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