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Forum: "Geschafft von der ersten Schulwoche"
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 | @ indidi |  | von: ninniach

erstellt: 13.09.2008 16:28:05 |
Danke und ich freue mich auch darüber :) Ich bin mir da ja auch nicht mal sicher, ob ich mir nicht einfach viel zu viele Gedanken mache. Aber genau solche Probleme sind es bei uns auch und wenn ich mal durchzähle, dann sind es auch 5 von 19, die damit immer wieder Probleme haben - die, bei denen das hin und wieder der Fall ist nicht mitgezählt. Das sind schon viele. Dabei ist es so, dass einer immer wieder andere Kinder anrempelt, umwirft und schubst, ein anderer schlägt und spuckt sofort, wenn ihm etwas nicht passt und die anderen schlagen auch schnell los, weil sie sich sprachlich nur schlecht ausdrücken können. Natürlich ist das auch nicht immer und dauernd, aber es häuft sich schon, sonst würde ich über irgendein System gar nicht nachdenken.
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 | Alternative? |  | von: ninniach

erstellt: 13.09.2008 18:30:48 |
Ich halte mich an die Minimalregeln, weil das einfach mein Normalverhalten ist. Ich schlage nicht, weil ich selbst nicht geschlagen werden möchte. Ich trete nicht, weil ich selbst nicht getreten werde. Bei "Stopp!" höre ich auf, weil ich möchte, dass andere auch aufhören, wenn ich "Stopp!" sage.
Natürlich gibt es bei diesem angemessenen Verhalten auch eine Belohnung: man kann auf anderen Ebenen mit den anderen Kindern umgehen und Freunde finden. Aber das ist in meinen Augen eine ganz andere Ebene, als wenn es für jede Kleinigkeit, die jemand richtig macht, sofort eine Belohnung gibt. Schürt das nicht in Kindern die Erwartungshaltung "Immer wenn ich tue, was in einer Situation erwartet wird, muss ich auch etwas dafür bekommen"?
Ich verteile auch mal Aufkleber/Stempel, wenn etwas besonders gut gemacht wurde, sich jemand besonders viel Mühe gegeben hat oder ich merke, dass sich jemand so richtig bemüht. Aber es gibt Dinge, von denen erwarte ich, dass sie selbstverständlich werden/sind. Um die sollte im Alltag nicht so viel Wind gemacht werden müssen.
Wenn alle X machen, können wir Y tun, ging mit meiner alten Klasse ganz gut. Mal. Zwischendurch. Aber davor war einiges an Vorübung dafür gelaufen. Bei meinen Erstklässlern halte ich das für zu hoch gegriffen, weil sie noch so ein unkontrollierter Haufen sind. Zum Teil will ich ihnen das auch noch zugestehen, weil sie ja noch am Anfang sind. Das würde uns wohl nur Frust bringen und eventuell kämen einige Kinder schnell in eine blöde Rolle ("immer wegen dir"). Diese Form von Kollektivstrafe/-belohnung benutze ich wirklich nur dann, wenn ich weiß, dass es klappen wird.
Deshalb denke ich, ich werde zwar schon solch ein System einführen, aber es einfach nur bei der Rückmeldung zur Reflexion belassen. Smiley, neutral, grummeliges Gesicht oder so. Da können die Kinder dann auch schnell selbst mitbewerten und es ist zwar ein Anreiz, aber der hat andere Dimensionen als wenn man am Ende etwas in die Hand bekommt.
Wenn es dann insgesamt besser läuft, könnte ich das immer noch irgendwie würdigen.
Vielleicht habe ich mit diesen Dingen auch so ein Problem, weil ich keine Lust habe, ein Dompteur zu sein. Ich sehe meine Aufgabe einfach anders. ;) |
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