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Forum: "Erfahrung mit Ausstieg"
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 | Nicht alles rosig? |  | von: bger

erstellt: 18.06.2009 23:43:04 |
Heute ist wieder einer der tage. an denen ich echt an meinem Berufsziel zweifle. Erst einmal: Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du arbeitest, aber in den meisten Ländern ist jetzt doch "die Luft raus", so kurz vor den Ferien sind die meisten Schüler kribbelig. Wenn's also momentan besonders nervig ist, nicht gleich am Berufsziel zweifeln.
Bevor du wechselst, denke über die Alternativen nach. Gibt es wirklich einen Beruf, in dem alles immer rosig ist?
Ich bin jetzt incl. Referendariat über 30 Jahre lang im Schuldienst, übrigens auch an einer RS. Ich mache meinen Job eigentlich ganz gern, aber auch ich habe dieses Auf und Ab der Gefühle, Zweifel an der richtigen Berufswahl usw. kennen gelernt. Immer wieder gibt es Momente - oder sogar Phasen - wo ich gestresst und genervt war und bin. Aber dann kommen wieder andere, bessere Tage, schöne Stunden, sich toll entwickelnde Schüler usw. Man muss viel aushalten, wird gern kritisiert, aber man es wird eigentlich nie langweilig, weil es immer wieder neue Herausforderungen gibt - und man bekommt, wenn man's gut macht, auch immer wieder Anerkennung.
Für mich selbst kann ich nur sagen, es hat sich gelohnt, sich quasi durchzubeißen. Aber die Entscheidung kannst du nur selbst fällen. |
 | Ich würde die Entscheidung auch |  | von: andreajapan

erstellt: 19.06.2009 02:52:57 |
keinesfalls nur von der Erfahrung in einer Schule abhängig
machen.
Vielleicht triffst du noch auf tolle SchülerInnen und inspirierende
LehrerInnen in vielleicht etwas alternativeren Schulformen.
Schau dich doch eher da um.
Grundsätzlich würde ich meinen, es ist problematisch sich einen
Job zu suchen, weil einem vielleicht nichts anderes einfällt, und
eine der treibenden Motivation ist, dass man die Aussicht auf
einen sicheren Job hat.
Es ist vor allem wichtig, dass du etwas machst, was dir
längerfristig Spaß macht, etwas, was dich begeistert.
Ich wäre in einem normalen Schulbetrieb nie glücklich
geworden, das weiß ich. Aber ich hab's ausprobiert, um mir ein
besseres Bild zu machen, was es beinhaltet.
Jetzt allerdings arbeite ich freiberuflich, und das passt
tausendmal besser zu mir, trotz der finanziellen Risiken, die
diese Art von Berufsleben mit sich bringt.
Schau dich um und nutze die Ferienzeit, um dir das noch mal
alles durch den Kopf gehen zu lassen.
Mach vielleicht Listen,
was will ich, was nicht?
Und stell dir die Frage, in was für einem Job könnte ich mir
vorstellen zu arbeiten und was bräuchte es, dahin zu kommen?
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 | . |  | von: feul

erstellt: 19.06.2009 13:57:41 geändert: 19.06.2009 13:58:32 |
.......... bin 26, E und Mu Realschule...geh jetzt dann erst ins Ref
und arbeite im Moment als Aushilfslehrkraft an einer Schule (2 7te
Klassen)...
ohne dass ich jetz irgendeinen ratschlag gebe, ich muss jetz mal als österreicherin blöd fragen (weil ich das nicht kenne):
wenn man da als "aushilfe" in den beruf reingeschmissen wird, was hat man dann für "ausbildung"? hat man da schon eine ahnung von aufbau einer stunde, lernzielen, pädagogischem kram, und so pipapo??
wenn ich mir vorstelle, ich würd unterrichten OHNE mein gelerntes und langjährig weiter ausgebautes "wissen", z.B. wie man spontan die richtung wechselt,wenn's mal so, wie geplant, nicht klappt oder wie man auf unterbrechungen des unterrichts schnell und angemessen reagiert, wenn ich z.B. nur ein lehrbuch als anhaltspunkt hätte, usw. --- du meine güte, ich wär schon längst nicht mehr in dem beruf..................
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 | Ende mit Schrecken |  | von: missmarpel93

erstellt: 20.06.2009 07:17:14 |
Also lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Die jetzige Situation belastet dich. Bevor Du aufhörst, überlege welche Optionen Du hast. Kannst Du deine Fähigkeiten auch bei anderen Bildungsanbietern gewinnbringend einsetzen. Erwachsenenbildung, VHS, Kirche , Landjugend, Gewerkschaften etc.
Das alles sind Institutiuonen, die Bildungseinrichtungen betreiben und Stellen (nicht im Übermaß) vergeben können.
Viele ehemalige arbeiten bei Schulbuchverlagen, Jugendreiseunternehmen, Jugendwohlfahrtspflege etc.
Kannst Du in der Zwischenzeit evtl. Stunden reduzieren? Überlege dir weiterhin, ob Du ggf. eine Umschulung oder ein zweites Studium antreten willst, um dich für andere Aufgaben zu qualifizieren.
Hier kannst Du nicht die Entscheidung abgenommen bekommen, Du kannst nur Möglichkeiten in Erfahrungen bringen. Wenn Du zu dem Entschluss kommst, Lehrer ist der falsche Job, dann ist es der verkehrte Weg sich weiterzuschleppen, nur weil Du keine Alternative kennst. Lass dich vom zuständigen Arbeitsamt beraten. Sprich mit den Beratern, steh ihnen ein wenig auf den Füßen. Da deine fallgruppe klein ist, gibt es keine Patentrezepte und individuelle Lösungen her müssen. Das kostet Zeit. Suche dir also einen Aushilfsjob für die Übergangszeit.
Good luck
missmarpel93 |
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