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Forum: "Frankreich- einfach nur traurig"
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 | Der schiere Horror |  | von: mtp

erstellt: 15.11.2015 16:50:51 |
Gestern Nacht wurde in den britischen Nachrichten der BBC bekannt gegeben, dass es sich bei den Tätern zum Teil um IS-Terroristen handelte, die als angebliche syrische Flüchtlinge über Griechenland nach Frankreich kamen. Ich stehe mit Haut und Haaren ein für unser freiheitlich-demokratisches Land, das Menschen in Not die Türen UND die Herzen öffnet. Aber nun bekomme ich - die normalerweise meilenweit von Panik und Paranoia entfernt ist - wahrlich ANGST.
Der IS hat sich in einem Statement zu den barbarischen, gnadenlosen Anschlägen in Paris bekannt und gleichzeitig angemerkt, dass dies nur der Anfang gewesen sei. Die IS Terroristen machen sich die erbärmliche Not der anderen, die sie verursacht haben, nun auch noch zunutze. Aber wer sind sie? Woran erkennen wir sie? Leben vielleicht einige dieser suizidalen Menschenschlächter in der Turnhalle der Schule meiner Kinder, die voll von Flüchtlingen ist - Menschen, die wir alle unterstützen?
In dem entstandenen Chaos sind viele Flüchtlinge an den Grenzen nicht einmal registriert worden. Wir können niemanden genau ausmachen. Aber was tun unsere Politiker mit den französischen Erkenntnissen, die in den britischen Medien verbreitet werden, aber hier in Deutschland(noch?)unbekannt sind? |
 | Werten treu bleiben |  | von: m_und_g

erstellt: 16.11.2015 15:28:28 |
Das Recht auf Asyl ist nach den Erfahrungen des "Dritten Reiches"
wohlweislich im GG verankert worden. Durch Artikel 79 Abs. 3
("Ewigkeitsklausel") sind die Artikel 1 bis 20 des Grundgesetzes, welche
die Grundrechte sowie die Strukturprinzipien unseres Staates enthalten, für
immer unveränderlich. Die einzige Möglichkeit wäre eine neue Verfassung.
Wenn ich mir manche Kommentare im Internet durchlese, bin ich froh,
dass immer noch die oft kritisierten Politiker im Bundestag sitzen und nicht
das pöbelnde Pack. Die Historie unseres Staates ist derart nachhaltig
geprägt von Machtmissbrauch und der Außerkraftsetzung von
Grundrechten, dass viele online vorgebrachten Meinungen wenig
historisches Wissen vermuten lassen.
Die Flüchtlingsdebatte mit den Anschlägen in Paris derart negativ in
Verbindung zu bringen, spricht gegen die grundlegenden Prinzipien
unseres Staates.
In unserer Bundesrepublik müssen rechtsstaatliche Prinzipien wie unsere
Grundrechte zu jeder Zeit mehr wert sein, als die Gefahr, dass es
möglicherweise Menschen gibt, die dies (den Flüchtlingsstrom) ausnutzen.
Man kann als Lehrer nur versuchen, die Schüler für diese Thematik zu
sensibilisieren. Meiner Erfahrung nach werden wichtige Geschehnisse der
Gegenwart nur viel zu selten in Schule thematisiert.
Eine intensive Auseinandersetzung mit den Geschehnissen könnte den
Schülern jedoch helfen, die Gegenwart zu begreifen, in der sie leben.
Hoffen wir, dass eine Fehlinterpretation der Ereignisse nicht dazu beiträgt,
dass sich ein (Groß-)Teil der Bevölkerung in Richtung "rechts" bewegt. |
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